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Wenn alle Schranken fallen

Wenn alle Schranken fallen

Titel: Wenn alle Schranken fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Barton
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ihn einfach so stehenzulassen …
    “Ich nehme an, du weißt eine bessere Lösung?”
    “Richtig. Wir heiraten.”

8. KAPITEL
    S chon in der ersten Märzwoche wurden sie durch Richter Franklin, einem persönlichen Freund Lydias, getraut. Zwei Angestellte des Gerichts waren ihre Trauzeugen. Die gesamte Zeremonie dauerte weniger als fünf Minuten. In den zehn Tagen seit ihrem Unfall hatte Lydia wieder und wieder all die Gründe, die gegen eine Ehe mit Gordon sprachen, Revue passieren lassen. Aber letzten Endes fielen zwei Faktoren in die Waagschale, die für eine lebenslange Bindung sprachen. Erstens, sie war im zweiten Monat mit seinem Kind schwanger. Zweitens, Lydia hatte endlich den Mut aufgebracht, sich selbst einzugestehen, dass sie Gordon liebte.
    “Wir sind da.” Gordon parkte den Wagen in der Auffahrt. “Sei gewappnet. Wahrscheinlich hat Ma eine kleine Feier vorbereitet.”
    Nachdem er ausgestiegen war, ging er zur Beifahrerseite und half Lydia. In ihrem wollweißen Kostüm mit passendem Hut sah sie wunderschön aus. Der Schleier reichte gerade bis zu ihrer Nasenspitze. Doch sie entsprach nicht gerade dem Bild einer glücklichen Braut. Lydias Gesicht war zu blass, ihr Lächeln zu gezwungen, und ihren Augen fehlte der übliche Glanz.
    “Deine Mutter ist sehr nett gewesen. Ich weiß, ich bin nicht gerade die Frau, die sie sich für dich gewünscht hat.”
    Gordon betrat neben ihr die Veranda, zögerte aber, bevor er die Haustür öffnete. “Ma ist nicht der Typ, der sich in unsere Angelegenheiten mischt. Wenn du sie anständig behandelst, wird sie dir auch nicht in die Quere kommen.”
    Lydia musterte ihren Bräutigam, der sich sichtlich unbehaglich in dem schwarzen Anzug mit weißem Hemd und gestreifter Krawatte fühlte. Sie wünschte, er sähe glücklicher aus, aber warum sollte er? Zum zweiten Mal hatte er aus den falschen Gründen geheiratet. “Ich werde versuchen, Molly eine gute Mutter zu sein. Ich habe sie sehr gern, und ich glaube, sie mag mich auch.”
    “Bemüh dich nicht. So ziemlich alle Mutterliebe, die sie je erfahren hat, kam von Ma.”
    Sicher wollte Gordon nicht absichtlich ihre Gefühle verletzen, doch wie konnten sie eine normale Ehe führen, wenn sie sich nicht um seine kleine Tochter kümmern sollte?
    Mit ausgebreiteten Armen und einem herzlichen Lächeln kam Ruth aus dem Wohnzimmer und umarmte das Brautpaar. “Willkommen zu Hause.” Sie gingen ins Wohnzimmer. “Tanya und Ben sind vorbeigekommen, und ich habe Molly aus diesem speziellen Anlass nicht zur Schule geschickt.”
    Sofort kam Molly, in einem geblümten Kleid, weißen Strümpfen und schwarzen Lackschuhen, angerannt. “Ich wollte zur Hochzeit kommen, aber Daddy hat es mir nicht erlaubt.”
    Lydia warf ihrem frischgebackenen Ehemann einen ungehaltenen Blick zu. “Es war nichts Großartiges. Wir haben lediglich unser Gelübde vor dem Richter in seinem Amtszimmer abgegeben. Du hast also nichts verpasst.”
    “Nun sind sie ja zu Hause, Kleines”, beruhigte Ruth ihre Enkelin. “Und du bist zur Feier dabei. Komm mit in die Küche und hilf mir mit dem Kuchen.”
    “Du bekommst das größte Stück, Lydia.” Molly schenkte ihrem Vater einen schmollenden Blick. “Und dann bringe ich Bärchen, Rawhide und Leo ein Stück raus. Ich glaube, Leo wird das Leben auf der Farm gefallen.”
    “Setzt euch zu Ben und Tanya. Molly und ich kümmern uns um die Erfrischungen.” Damit verließen die beiden den Raum.
    Da Gordon sich neben seinen Bruder auf die Couch setzte, nahm Lydia in einem Lehnstuhl im Kolonialstil Platz, der mit einem grauenhaften orangekarierten Stoff bezogen und an den Armlehnen und der Sitzfläche abgenutzt war.
    “Ma hat mir strikte Instruktionen erteilt. Also werde ich meine Meinung für mich behalten”, erklärte Ben.
    “Wann hat dich Mas Warnung je davon abgehalten, zu sagen, was du für richtig hältst?”, wollte Gordon wissen.
    “Bitte, Ben, nicht.” Beschwichtigend legte Tanya ihrem Mann die Hand auf den Arm. Als Ben seinen Arm wegriss, dachte Lydia, sie hätte in ihrem ganzen Leben noch keinen gefährlicheren Mann gesehen. Ein angestauter Groll, der jeden Moment hervorbrechen konnte, schien Ben Cameron innerlich zu zerreißen.
    “Willkommen in der Cameron-Familie”, meinte Tanya. “Ma ist ein Schatz, und du wirst Lily und Amy mögen, wenn du sie kennenlernst, obwohl man nie genau sagen kann, wann die beiden zu Besuch kommen.”
    “Ich hoffe, wir beide werden Freundinnen.” Obgleich ihre neue

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