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Wenn das Glück dich erwählt

Wenn das Glück dich erwählt

Titel: Wenn das Glück dich erwählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ihn heran, und er schlang einen Arm um sie, als versuchte er, moralische Unterstützung von ihr zu beziehen. »Einige Leute werden sicher sagen, ich hätte mein Wort gebrochen«, sagte der Rancher und warf Jacob einen halb trotzigen, halb entschuldigenden Blick zu, bevor er wieder Evangeline ansah. »Aber Liebe lässt sich nicht erklären. Manchmal passiert sie einfach. Aber ich werde alles wieder gutmachen, Ma'am - das verspreche ich.«
    »Aber das haben Sie doch schon!«, rief Evangeline, die ihre freudige Erregung kaum noch beherrschen konnte. »Sie haben alles wieder gutgemacht - alles!« Sie schlang Big John die Arme um den Hals und küsste ihn schallend auf die raue Wange. »Danke!« Und damit eilte sie davon und stürzte sich mitten in das Chaos aus Cowboys, Pferden, Rindern und Staubwolken, die sie alle miteinander zu ersticken drohten. Sobald sie diese Hindernisse überwunden hatte, raffte sie ihre Röcke und begann zu rennen.
    Scully auf seinem Pferd war inzwischen schon als einzelne Figur in der Ferne auszumachen, die sehr schnell kleiner wurde.
    Evangeline rannte noch schneller, schrie gellend seinen Namen und gab auch noch den letzten Rest von Zurückhaltung und Würde auf, während sie über den unebenen Boden hastete und ab und zu einem erstaunten Cowboy oder verirrten Stier auswich.
    Scully hielt nicht inne und schaute sich auch nicht um. Sie wusste nicht, ob er ihre Schreie nicht gehört hatte oder sie nur ignorierte. Aber ganz gleich, wie dem auch war, sie würde ihn nicht gehen lassen, wenn sie es irgendwie verhindern konnte. Sie würde nie wieder einen anderen Mann so lieben, wie sie Scully Wainwright liebte, das stand fest; wenn sie also einen Ehemann bekommen sollte, musste er es sein.
    Keuchend und stolpernd rannte sie weiter und schrie noch einmal: »Scully! Verdammt, Scully, bleib stehen!«
    Endlich hielt er an, wendete sein Pferd und blieb im Sattel sitzen, um ihr zuzusehen, während sie, die Röcke mit der geballten Faust gerafft und Steinen und Kaninchenbauten ausweichend, in seine Richtung rannte. Der Hut, den er tief in die Stirn gezogen hatte, sodass er seinen Blick beschattete, verbarg seinen Gesichtsausdruck.
    Sie war so außer Atem, dass sie kein Wort sagen konnte, und so erschöpft, dass sie beinahe vor den Füßen seines Pferds zusammenbrach. Mit letzter Kraft hielt sie sich aufrecht und rang nach Atem, und Scully sprach die ganze Zeit kein Wort mit ihr und stieg auch nicht von dem verflixten Pferd herunter. Ihr kam der Gedanke - der unvorstellbare Gedanke -, dass er sie vielleicht gar nicht wollte, nicht einmal dann, wenn er erfuhr, dass Big John sie freigegeben hatte, indem er sich in Denver eine Frau genommen hatte. Vielleicht wusste er schon von Tessa und war deshalb so überstürzt aufgebrochen, in der Hoffnung zu entkommen, bevor Evangeline ihn mit den Neuigkeiten konfrontieren konnte.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Wenn sie sich lächerlich gemacht hatte, dann war das eben nicht zu ändern.
    »Komm endlich von diesem verdammten Pferd herunter! «, schrie sie. »Ich rede mit dir!«
    Er zögerte zunächst und stieg dann aus dem Sattel, machte aber auch jetzt noch keine Anstalten, sich ihr zu nähern, sondern blieb nur schweigend neben seinem Hengst stehen.
    Evangeline beschloss, den Sturz ins kalte Wasser zu riskieren. Immerhin hing fast ihr gesamtes zukünftiges Schicksal von dieser einen Konfrontation ab. Und deshalb brachte sie es am besten hinter sich, egal, mit welchem Ausgang. »Big John - er hat eine Braut mit heimgebracht.«
    Scully ließ die Zügel fallen. »Was?«
    Ein Seufzer der Erleichterung entrang sich ihr. Er hatte es nicht gewusst. Er hatte nicht verschwinden wollen, bevor sie mit Big John sprach und die Wahrheit hörte. Sie lief zu ihm und schlang ihm beide Arme um den Nacken. »Scully, John ist schon verheiratet! Seine Frau heißt Tessa und ist sehr, sehr schön. Er hat sie in Denver kennen gelernt. Sie wollen dorthin zurückkehren, um ihre Ranch zu bewirtschaften. Diese Herde, die er mitgebracht hat, gehört dir!«
    Scully stieß einen Jubelruf aus und wirbelte Evangeline einmal im Kreis herum, mit einer solchen Begeisterung, dass ihr fast schwindlig wurde. Dann ließ er sie wieder herab, senkte den Kopf und küsste sie mit der gleichen Leidenschaft und dem gleichen Verlangen, wie sie es auch für ihn empfand.
    »Evangeline Keating«, sagte er, als er diesen wundervollen Kuss beendete, »willst du mich heiraten?« Sein Grinsen war so hoffnungsvoll, so

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