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Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila

Titel: Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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ist diese Übung so was wie ein inneres Schwungholen – danach bin ich wieder topfit und zu allen »Schandtaten« bereit.
     
Pssst … Good Vibrations für die Dame. Jungs, jetzt mal bitte kurz weglesen. Nichts macht den Kopf von uns Ladys besser frei, entspannt wohliger und lässt Wohlfühlhormone und körpereigene Jungbrunnenstoffe besser sprudeln als – jawoll – ein Orgasmus. Und wer verschafft uns diese Körper- und Seelenkosmetik zuverlässig und schnell? Genau: ein kleiner handlicher Vibrator, der Klitoris nicht für eine griechische Insel hält. Es ist extrem schlau, so ein kleines Teilchen zu besitzen und auch mitzuführen. Wirkt auch super gegen Einschlafstörungen auf Reisen! Also, ehm … hat mir jedenfalls eine Freundin erzählt …
     
     
     
    MEINE HANDYSAFARI: JAGD AUF GUTE LAUNE!
     
    An einem wirklich, nennen wir das Kind beim Namen, beschissenen Februartag, bekam ich von einer Frauenzeitschrift ein Paket mit einem Mobiltelefon. Zu diesem hoch konspirativ wirkenden Inhalt wurde mir eine (unter anderen Umständen) recht nette Aufgabe gestellt: »Liebe Sonya, knips doch mit diesem Handy ein paar Schnappschüsse von einem Tag aus deinem Leben. Leider eilt es sehr! Wäre toll, wenn du es morgen wieder zurückschicken könntest.«
    Super! Ich hatte zwar frei, aber das hieß auch, dass ich nichts Aufregendes fotografieren konnte. Im ungetünchten Naturzustand konnte man mich leider auch nicht als aufregend bezeichnen, und ich hatte keine Zeit und keinen Nerv, für die blöde Aktion auch noch eine Renovierungsschicht einzulegen. Auf meinem Schreibtisch stapelten sich Quittungen und Rechnungen, ich musste noch eine Moderation für eine Gala vorbereiten, und meine Mutter hatte den Wohnzimmerboden in einen Teppich aus unerledigter Fanpost verwandelt. Nach dem Motto: »Wenn du aufs Sofa willst, musst du erst 500 Fotos signieren …«
    Was sollte ich denn bitte hier und heute Spannendes fotografieren?
    Drinnen musste man selbst um zwölf Uhr mittags die Festbeleuchtung anknipsen, um was zu sehen, denn draußen ging schon seit Tagen die Welt unter. Erst hatte es kräftig geschneit, und seit ein paar Tagen regnete es nonstop bei Temperaturen von nasskalten drei Grad Celsius. Zusammen ergab das einen widerlichen Schneematsch, durch den ich mich zweimal täglich mit meinen zwei Kötern kämpfen musste.
    Schlecht gelaunt mit Winter-Blues und vermummt wie ein autonomer Randalierer wagte ich mich also ins Schmuddelwetter. Das Handy der Presse nahm ich mit.
    Grauer Himmel, trübes Licht. Wo sollte ich denn bitte etwas Hübsches vor die Linse kriegen? Verzweifelt suchte ich das Feld ab. Hätte man Depressionen fotografisch darstellen müssen, ich hätte mit dieser Landschaft jeden Wettbewerb gewonnen. Ein schmatzendes Geräusch unter mir lenkte mich von der Tristesse ab. Ich schaute zu Boden und entdeckte den einzigen Farbfleck weit und breit: meine knallgelben Gummistiefel, die bis zum Knöchel im Matsch feststeckten. Drum herum Pfotenabdrücke von meinen Hundis. Irgendwie sah das ganz witzig aus. »Klick!«, und ich hatte mein erstes Motiv in der Tasche. Kritisch begutachtete ich das Display. Es mag sich kitschig anhören, aber ein kleines bisschen Sonnengelb durchströmte mich. Schöner Schuss!
    Für Eigenlob blieb jedoch nur wenig Zeit, denn ein Krähenschwarm hatte sich auf der Flucht vor meinen Wölfen auf die kahle Linde verzogen, die einsam auf dem Feld stand, und beschwerte sich jetzt lautstark bei mir.
    Hmmm! Das Ganze hatte etwas von Hitchcocks »Die Vögel«, ein Grufti wäre bei diesem morbiden Szenario in Glückstränen ausgebrochen. Zum zweiten Mal klickte es. Nachdem ich meine krähenden Models mit Hundeleckerchen entschädigt hatte, entdeckte ich schon mein nächstes Motiv. Ein vereister Zweig, der langsam antaute.
    Als ich frierend und durchnässt mit meinen verdreckten Hunden wieder bei mir vor der Haustür stand, war nicht nur mein Speicherchip voll, sondern auch mein Gute-Laune-Tank.
    Was war passiert? Ziemlich simpel. Die Fotokamera hatte mir dabei geholfen, meinen Fokus auf das zu richten, was das Leben so wertvoll macht: die kleinen Dinge und Momente, die wir täglich tausendfach sehen und erleben, die wir aber leider viel zu oft übersehen. Seitdem begebe ich mich an richtig miesen Tagen (und ich rede jetzt nicht nur mal eben vom Wetter) für ein halbes Stündchen auf Fotosafari, auch gern mal drinnen. Das funktioniert als »Happy-Pille« sensationell und ist garantiert ohne

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