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Wenn das Schlachten vorbei ist

Wenn das Schlachten vorbei ist

Titel: Wenn das Schlachten vorbei ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. C. Boyle
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Seite ein Ruf ertönt. Es ist eine Männerstimme, brutal und laut, die Stimme von Autorität und Strafe: »Halt! Wer ist da?« Und dann erscheinen vier Gestalten aus dem nächtlichen Dunkel, mit Hunden, Shorts, Ponchos, Buschhüten, Gewehren. »Keiner rührt sich!«
    Der Rest ist ein einziges Durcheinander. Die Hunde beschnüffeln sie, die Männer mit den Gewehren verteilen sich, als wäre das Ganze eine Art militärisches Manöver, Cammy und Suzanne fuchteln mit den Armen und rufen: »Hilfe! Wir brauchen Hilfe!«, als wären sie minderjährige Opfer in einem Horrorfilm, das Feuer prasselt, die Wellen rauschen, das sich nähernde Wimmern des Außenbordmotors durchschneidet das alles wie eine dünne, scharfe Klinge, und dann tritt unglaublicherweise – Wie kann sie das gewusst haben? – Alma Boyd Takesue aus den Schatten ans Licht, ein wildes, hasserfülltes, gnadenloses Triumphlächeln auf ihrem schmalen Japsgesicht. Es dauert einen Moment, bis er das verarbeitet hat. Dies sind die Jäger, die Schweinemörder, die sie aus Neuseeland geholt haben, als gäbe es nicht genug amerikanische. Und das sind ihre Hunde. Und das – diese kleine, schwarzhaarige, böse lächelnde Frau mit den schlammbespritzten Gamaschen und dem nassen Sweatshirt – ist ihr Boss, die Anführerin persönlich, die hier ist, um dafür zu sorgen, dass das Blut so zügig und effizient wie möglich vergossen wird. Alma. Alma Boyd Takesue.
    »Was macht ihr hier?« will der Mann in der Mitte wissen. Nein, er verlangt es zu wissen, der bullige mit dem aus der Stirn geschobenen Hut, der sich das Gewehr über die Schulter gehängt hat und dessen Hand auf der Pistole an seinem Gürtel liegt, derjenige, der sie aus zwanzig Metern Entfernung angebrüllt hat wie ein SS-Mann – und warum diesen Vergleich nicht verwenden, wenn er so gut passt?
    Josh macht ein dummes Gesicht, Cammy kämpft mit den Tränen, Suzanne breitet die Hände aus, rennt flehend auf den Typ zu, als hätte er hier irgendwas zu melden, und wiederholt in einem kindlichen Singsang, was sie gerade schon mitgeteilt hat – »Wir brauchen Hilfe« –, während Toni Walsh sich in den Sand setzt, die Schultern nach vorn beugt und versucht, sich eine Zigarette anzuzünden. Damit bleibt die Antwort ihm überlassen. Und was sagt er? Er sagt: »Wer sind Sie überhaupt, dass Sie uns hier so herumkommandieren?«
    Der Mann tritt ein paar Schritte vor, bis sie nur noch drei Meter voneinander entfernt sind. Im Schein des Feuers ist ein kaltes, wildes Glitzern in seinen Augen. »Ich bin der mit dem Gewehr«, sagt er und hält inne, um diese Information einsinken zu lassen, die implizierte Drohung, die eiskalte Arroganz. Sein Blick wandert langsam und ruhig von einem Gesicht zum anderen und kehrt schließlich zu Dave zurück. »Und Sie sind unbefugt hier. Nein, schlimmer: Sie sind hier eingedrungen, um zu verhindern, dass –«
    »Blödsinn! Sie haben hier gar nichts zu sagen.« Er fährt herum und zeigt mit zitterndem Finger auf Alma. »Und Sie auch nicht, Dr. Takesue. Diese Bucht gehört nicht dem Park Service.«
    Das Schlauchboot hat jetzt den Strand erreicht, und Wilson tritt blinzelnd ins Licht des Feuers und fährt sich verwirrt mit der Hand durch das Haar. »Herrgott«, stöhnt er wie zu sich selbst, »was ist denn hier eigentlich los?« Und dann sagt er zu dem großen Mörder, dem mit dem großen Maul und den Keilerhauern, die er unter das Hutband gesteckt hat, als wäre er eine Art Eingeborener (Und warum bohrt er sie sich nicht durch die Nase, denkt Dave, wäre das nicht noch passender?): »Wer sind Sie überhaupt?«
    Alma ignoriert sie und sagt zu dem bulligen Mann: »Ruf die Küstenwache. Und die Rangerstation.«
    »Was?« unterbricht Dave sie. »Ranger Rick muss helfen? Schon wieder?« Er kann nicht glauben, was er da hört. »Ich hab’s euch doch erklärt: Ihr habt hier nichts zu sagen. Null. Zero. Gar nichts. Und Sie« – er durchbohrt das Großmaul mit seinem Blick –, »wenn Sie uns Befehle geben wollen, zeigen Sie uns erst mal Ihre Dienstmarke. Wo ist die, hm? Sie sind ja nicht mal Amerikaner. Sie sind bloß ein Mietkiller, ein Vollidiot, der nicht mehr Respekt vor dem Leben hat als –«
    »Halt’s Maul«, sagt der Mann, und die Pistole ist jetzt in seiner Hand.
    »Wir werden Sie festnehmen« – Alma sieht mit hartem, energischem Blick in die Runde –, »bis die zuständigen Sicherheitskräfte eingetroffen sind und wir –«
    Suzanne unterbricht sie. Sie wirft den Kopf in den

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