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Wenn das Verlangen uns beherrscht

Wenn das Verlangen uns beherrscht

Titel: Wenn das Verlangen uns beherrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Bailey
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verhielt? Was hatte sie zu ihm gesagt?
    Einerseits war Matthew froh über Flynns Reaktion. Andererseits hatte er Sorge, dass der Kleine sich zu sehr an sie anschloss. Denn jemanden zu verlieren, zu dem er Zutrauen hatte, den er vielleicht sogar liebte, das konnte er in seiner jetzigen Situation ganz sicher nicht gebrauchen. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, Susannah in das Krankenzimmer mitzunehmen.
    Aber das war nun einmal geschehen. Jetzt gab es wichtigere Dinge zu bedenken. Matthew ging in den Vorraum, wusch sich Hände und Arme bis zu den Ellbogen, zog sich einen frischen Kittel an und öffnete die Tür zu Flynns Zimmer. Wie er schon vermutet hatte, sang Susannah Songs von Elvis, im Augenblick Blue Suede Shoes .
    Sie hatte den Kopf gehoben, sodass er ihre leuchtend blauen Augen sehen konnte, und ihre Stimme war hell und klar. Ein Bild von weißen schimmernden Bettlaken erschien ihm vor Augen – und Susannah, die auf dem sonnigen Laken lag und ihm lächelnd die Arme entgegenstreckte.
    Schnell unterdrückte er ein leises Stöhnen, ballte die Hände zu Fäusten und versuchte, diese unpassenden Gedanken zu unterdrücken. Susannah musste für ihn tabu sein, diese Frau, die das geschafft hatte, wozu Grace nicht in der Lage gewesen war, und von der Grace verständlicherweise später nichts mehr wissen wollte. Susannah Parrish zu begehren war der schlimmste Betrug, den er seiner verstorbenen Frau und der Erinnerung an sie antun konnte.
    Hinzu kam, dass er momentan weitere Aufregungen einfach nicht ertragen konnte. Ihn beschäftigte nicht nur sein schwer kranker Sohn, sondern auch das, was er kürzlich über seinen verstorbenen Vater herausgefunden hatte. Der hatte, ohne dass es jemand geahnt hatte, noch eine zweite „Familie“ gehabt. In seinem Testament hatte er die Aktien des Familienunternehmens zwischen den ehelichen und den nicht ehelichen Kindern aufgeteilt. Da konnte Matthew sich nicht noch mit einer komplizierten Affäre belasten. Er musste sich auf das konzentrieren, was als Nächstes zu tun war.
    Susannah blickte hoch und sah ihn an, ihre Stimme zitterte nicht. Flynn hielt die Augen geschlossen und schien tief und fest zu schlafen. Matt machte ihr ein Zeichen und wies auf die andere Seite des Raumes. Vorsichtig machte sie sich von Flynn los und entfernte sich auf Zehenspitzen, während Matthew den Kleinen kurz hochhob, in die Mitte des Bettes legte und zärtlich zudeckte.
    Flynn war das Wichtigste in seinem Leben. Liebevoll strich er ihm das Haar aus dem blassen Gesicht, richtete sich dann auf und ging zu Susannah, die auf der anderen Seite des Raumes an der Wand lehnte.
    „Ich habe gerade mit dem Arzt gesprochen“, flüsterte er. „Die Testergebnisse sollten morgen früh hier sein.“
    „Gut, dann treffe ich Sie hier morgen früh. Mein Koffer ist noch in Ihrem Wagen. Wäre nett, wenn Sie mich bei irgendeinem Hotel absetzten, was hier in der Nähe ist.“
    Sie wollte in einem Hotel übernachten? Eigentlich hatte er ihr sein Gästezimmer anbieten wollen, schließlich war Susannah nur gekommen, um seinem Sohn zu helfen. Aber vielleicht war es ihr unangenehm, in einem Haus allein mit einem fast fremden Mann zu sein. Und sollte er sich das zumuten, wo er so unmissverständlich auf sie reagierte?
    „Sie können bei mir wohnen“, hörte er sich dennoch sagen.
    „Nein, ich möchte lieber in ein Hotel. Wirklich, das ist für mich vollkommen in Ordnung.“
    „Unsinn. Meine Mutter wäre entsetzt, wenn ich Sie in einem unpersönlichen Hotel unterbringen würde, obwohl ich so viel Platz habe.“
    Sie runzelte die Stirn. „Aber ich …“
    „Kein Aber. Das ist abgemacht. Meine Schwester Kara wird in etwa zehn Minuten hier sein, um bei Flynn zu bleiben. Dann können wir gehen.“
    Sie sah ihn überrascht an. „Sie haben einen richtigen Zeitplan?“
    „Ja, natürlich. Flynn ist bisher das einzige Enkelkind in der Familie. Alle sorgen sich um ihn.“ Es war schwer für ihn, dass er nicht immer bei seinem Sohn bleiben konnte. Aber das Familienunternehmen war in ernsthaften Schwierigkeiten, und er musste einen großen Teil des Tages im Büro sein. Aus dem Augenwinkel sah er jetzt, dass Kara bereits da war und sich im Vorraum die Hände wusch. „Kara ist diejenige, die den Zeitplan aufgestellt hat. Sie kann gut organisieren. Und da ist sie auch schon.“
    Er ging ihr entgegen und umarmte sie herzlich. „Danke, dass du gekommen bist.“
    Sie hielt eine vollgestopfte Tasche hoch. „Gern geschehen. Ich habe

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