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Wenn der Wetterhahn kräht

Wenn der Wetterhahn kräht

Titel: Wenn der Wetterhahn kräht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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auch, Peter? Du brauchst doch
sicher unseren für deine Detektivarbeit.«
    »Ich könnte mir genausogut einen
Leihwagen besorgen, wenn du lieber unser Auto nehmen möchtest.«
    »Sie könnten doch den Dienstwagen vom Sprengel-Anzeyger nehmen«, bot Cronkite mit schlecht kaschiertem Gähnen an. »Ich nehme dann mein
Motorrad.«
    »Cronkite, warum vergessen Sie Ihr
Motorrad nicht einfach?« schlug Helen vor. »Am besten, Sie gehen nach oben,
duschen und schlafen ein bißchen. Peter, gib ihm doch bitte ein paar saubere
Handtücher und einen Schlafanzug von dir. Ich trinke nur eben meinen Kaffee
aus, dann komme ich hoch und beziehe das Bett.«
    »Bleib ruhig sitzen, ich schaffe das
schon allein. Kommen Sie, Swope, Sie können sich ja kaum noch auf den Beinen
halten.«
    »Aber ich möchte Ihnen wirklich keine
Umstände machen. Ich steige jetzt schnell auf mein Motorrad und — «
    »Fallen auf der anderen Seite wieder
herunter. Sie sind viel zu erschöpft, um zu fahren.«
    »Tja, wenn Sie wirklich darauf bestehen
— «
    Ein erneuter Gähnanfall unterbrach
Swope mitten im Satz. Peter packte ihn kurzerhand am Arm und schob ihn in
Richtung Treppe. Helen dachte ernsthaft darüber nach, ob sie noch ein oder zwei
Schlückchen Kaffee trinken sollte, als das Telefon läutete. Es war der alte
Henny Horsefall.
    »Helen? Ich hab’ da ‘ne Neuigkeit für
Ihre Wetterfahnengeschichte.«
    Hennys Bericht dauerte ziemlich lange.
Der Kern der Geschichte war, daß außer ihm und einigen der kleinsten Kinder
alle zur brennenden Seifenfabrik gelaufen waren, um sich der freiwilligen
Feuerwehr anzuschließen, in der Rot-Kreuz-Küche auszuhelfen oder sich aus
sicherer Entfernung das Feuer anzusehen. Als er es endlich geschafft hatte, die
Kinder ins Bett zu bugsieren, war er wieder nach draußen gegangen, um nach
verirrten Funken Ausschau zu halten, die es vielleicht über den Hügel bis zu
ihrem Hof geschafft hatten.
    Na ja, er hatte aber keine Funken
entdecken können, was ja nun auch nich’ weiter verwunderlich war, aber so gegen
halb zwei hatte er auf einmal ‘n ganz komisches Geräusch gehört, das drüben
vonner Scheune gekommen war. Henny hatte nich’ lange gefackelt, war schleunigst
hingerannt un’ hatte seinen Augen nich’ getraut. Da hockten doch wirklich un’
wahrhaftig zwei ausgewachsene Kerle oben auf’m Dach un’ fummelten an seiner
Wetterfahne rum! Henny hatte sich kurzerhand den Gartenschlauch geschnappt,
ihnen ‘ne ordentliche Ladung Wasser verpaßt un’ dabei gebrüllt wie ‘n wilder
Stier. Dann war er schnell ins Haus gerannt, um die alte Flinte zu holen un’
den Mistkerlen durch’s Küchenfenster noch anständig eins überzubraten.
    Dann war er wieder raus, um sich die
Deichen anzusehen, un’ da hatten sich die Kerle doch tatsächlich in Luft
aufgelöst un’ nich’ mal ‘ne Leiter oder sonstwas dagelassen. Bis Tagesanbruch
hatte er sich weiter auf die Dauer gelegt un’ gewartet, aber nix war passiert.
Das Schwein und der Hahn waren immer noch genau an der Stelle, wo Praxiteles Lumpkin
und Hennys Urgroßvater sie dereinst gemeinsam angebracht hatten.
    Doch Henny hatte sich so seine Gedanken
gemacht. Heut’ morgen, sofort nachdem er un’ die Kinder mit Melken fertig waren,
weil die jungen Männer ja immer noch beim Feuer waren, un’ diejenigen, die sich
mit Müh un’ Not nach Hause geschleppt hatten, so fix und fertig waren, daß sie
nich’ mal mehr die Kühe finden konnten, un’ die Zitzen schon gar nich’, hatte
er also schnell mal bei Gabe Fescue angerufen. Gabe war der stolze Besitzer
einer anderen Wetterfahne, die Helen fotografiert hatte, ihm gehörte die Kuh,
die gerade den Eimer umtrat. Nachdem er sich angehört hatte, was Henny ihm zu
sagen hatte, war Gabe also raus un’ hatte geguckt, was seine Wetterfahne so
machte, un’ tatsächlich, das verdammte Ding war spurlos verschwunden, einfach
weg, wie vom Erdboden verschluckt. Ob Helen das nun nich’ auch verflucht
merkwürdig fand, un’ ob sie nich’ auch glaubte, daß Peter das merkwürdig finden
würde?
    »Ich bin sicher, er wird das gleiche
denken wie Sie und ich«, meinte Helen. »Das Feuer war eine gute Gelegenheit, um
unbemerkt auf fremden Dächer herumzuturnen, und jemand, der den wahren Wert der
Wetterfahnen kennt, hat sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Das ist
ja schrecklich, Henny. Schwer zu glauben, daß jemand so tief sinken kann.«
    »Sie meinen wohl, so hoch steigen
kann.«
    »Oh, Henny! Sie wissen doch genau,

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