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Wenn die Eltern alt werden

Wenn die Eltern alt werden

Titel: Wenn die Eltern alt werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Dietrich
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Entscheidung der Pflegekasse vorgehen? Lassen Sie sich dennoch das Pflegegutachten vorlegen. Der Pflegebedürftige hat ein Recht darauf und Sie erhalten einen guten Überblick über die empfohlenen Maßnahmen. Gesetzlich Pflegeversicherte müssen das Gutachten bei ihrer Pflegekassen anfordern. Privat Versicherte sollten ihren Arzt darauf ansprechen – er bekommt es zugeschickt.
    Das klingt nach Arbeit – und ist es auch. Aber nur wenn Sie an dieser Stelle akribisch sind, haben Sie eine Chance auf Erfolg. Der aber macht im Zweifel eine Menge hilfreicher finanzieller Unterstützung aus. Überprüfen Sie:
Wurden bestimmte Verrichtungen, die Ihre Mutter/Ihr Vater nicht mehr alleine bewältigen kann, vergessen?
Wurden Zeiten falsch berechnet?
Hat sich der Hilfsbedarf in der Zwischenzeit wesentlich verändert?
    Besprechen Sie die Situation auch mit dem zuständigen Hausarzt und/oder einer Fachpflegekraft.
    Geht der Widerspruch der Pflegekasse zu, wird er an den Erstgutachter weitergeleitet. Der überprüft, ob er aufgrund der zusätzlichen Informationen oder Unterlagen zu einem anderen Urteil kommen kann. Wenn das nicht der Fall ist, wird ein neues Gutachten erstellt – von einem zweiten Gutachter. Dazu ist dann ein erneuter Hausbesuch nötig.
    Kommt die Kasse auch nach dem Zweitgutachten zu keinem neuen Ergebnis, bleibt Ihnen nur die Klage vor dem Sozialgericht. Pflegebedürftige, die mit ihrer Einstufung nicht einverstanden sind, gibt es viele. Und für eine Klage spricht immerhin, dass vor Gericht ein Drittel aller Klagen anerkannt wird.
    Allerdings muss man auch sagen: Man braucht einen langen Atem, denn der Zeitaufwand ist erheblich. Wegen der vielen Klagen und Widersprüche sind Kassen und MDK überfordert.
Widerspruch bei einem privaten Versicherer
    Anders als bei den gesetzlichen Pflegekassen gibt es bei privaten Versicherern kein Widerspruchsverfahren. Das bedeutet, dass der Pflegebedürftige sofort vor dem Sozialgericht klagen muss. Bevor Sie dies tun, teilen Sie dem Versicherer mit, dass und warum Sie die Entscheidung oder Einstufung für falsch halten. Oftmals wird er einverstanden sein, ein zweites Gutachten einzuholen. Bleibt es bei seiner Entscheidung, können Sie immer noch die Klage einreichen.
Änderung des Zustands des zu Pflegenden
    Der MDK war bei Ihrer Mutter und Sie beide haben den Besuch gut hinter sich gebracht. Während Sie darauf warten, dass Ihr Antrag bearbeitet wird und der Bescheid an Sie verschickt wird, verschlechtert sich der Zustand Ihrer Mutter deutlich. Was ist zu tun? Stellen Sie in diesem Fall sofort einen neuen Antrag auf Änderung der Einstufung, auch wenn über den ersten noch nicht entschieden wurde. Rückwirkend ab dem Zeitpunkt der Antragstellung erhält sie dann die Leistungen, die sich aus der neuen Einstufung ergeben.
Leistungen der Pflegeversicherung
    Geld-, Sach und Dienstleistungen der Pflegeversicherung
    Die Pflegeversicherung kann laut Gesetz unterschiedliche Leistungen gewähren, und zwar einzeln oder kombiniert. Sie richten sich nach der Schwere der Pflegebedürftigkeit und der Art der Pflege. Es wird unterschieden zwischen Geld- und Sachleistungen sowie Dienstleistungen. Zu den Leistungen gehören:
    Leistungen
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    ▶ Sachleistungen
    ▶ Technische Hilfsmittel
    ▶ Pflegegeld (für selbst organisierte Pflegehilfe)
    ▶ Geld- und Sachleistungen kombiniert
    ▶ Tages- und Nachtpflege
    ▶ Häusliche Pflege, wenn der Angehörige oder der Pflegende verhindert ist
    ▶ Kurzzeitpflege
    ▶ Vollstationärer Pflegebedarf
    ▶ Pflegekurse für Pflegende
    ▶ Leistungen zur sozialen Sicherung der Pflegepersonen
Selber pflegen
    Ihre Mutter fühlt sich in ihren eigenen vier Wänden am wohlsten und Sie selber wohnen nicht allzu weit entfernt. Sie möchten ihr gern ermöglichen, so lange wie es geht in ihrer Wohnung zu bleiben, und haben ausreichend Zeit, sich selbst um sie zu kümmern. Oder aber Ihre eigene Wohnung ist groß genug, dass Sie Ihre Mutter zu sich nehmen und sie bei sich zu Hause pflegen können. Wir sagen Ihnen, was Sie in diesem Fall beachten müssen.
    Zunächst: Ihre Entscheidung verdient Respekt. Die Pflege eines Menschen bringt neue Erfahrungen und schöne Erlebnisse, kann Menschen einander näherbringen, doch es kann auch extrem körperlich und seelisch anstrengen und belasten.
    Auch wenn die Menschen in Ihrer Umgebung diese Lösung als naheliegend und selbstverständlich ansehen: Wichtig ist, dass beide – sowohl Sie als auch Ihr Angehöriger – diese

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