Wenn die Eltern alt werden
Pflege zu Hause wollen. Stellen Sie sich also vorher ein paar wesentliche Fragen:
Leistungen
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▶ Will ich Angehörige selber pflegen?
▶ Wie ist meine Beziehung zur Pflegeperson?
▶ Wie stehen wir zueinander?
▶ Welche Motivation habe ich, die Pflege zu übernehmen?
▶ Ist es Liebe, Dankbarkeit oder Pflichtgefühl?
▶ Gibt es Widerstände, Gründe für Ablehnung?
▶ Wie gut kann der Hilfsbedürftige seine Situation annehmen?
▶ Kann und will er/sie meine Hilfe annehmen?
Wenn Sie sich entschlossen haben, Ihre Mutter, Ihren Vater oder einen anderen Angehörigen selbst zu pflegen, egal ob bei Ihnen zu Hause oder in dessen Wohnung, steht Ihnen als Leistung der Pflegekasse ein Pflegegeld zu.
Leistungen für Pflege zu Hause
Das Pflegegeld beträgt zum Stand 1. Januar 2012 monatlich
WISO -Tipp
Beziehen Sie möglichst alle Familienmitglieder oder nahestehenden Personen mit ein. Verteilen Sie Aufgaben! Auch ältere Kinder können helfen: Ein Abendessen zubereiten oder Einkäufe übernehmen. Stimmen Sie sich mit weiter entfernt lebenden Verwandten ab: Sie können vielleicht die Betreuung während Ihres Urlaubs übernehmen.S
Dieser Betrag wird übrigens nicht nur Angehörigen, sondern jedem nicht professionellen, ehrenamtlich arbeitenden Pflegenden monatlich ausgezahlt. Es können also auch Freunde oder Nachbarn die Pflege übernehmen und dann aus der Pflegekasse bezahlt werden.
Pflege kann man vielleicht mit einem Dauerlauf vergleichen – im Gegensatz zu einem Sprint oder Endspurt. Daher ist es wichtig, möglichst viele Menschen in die Pflege miteinzubeziehen. Am besten ist es, wenn Sie eine Hilfsstruktur aus Menschen und Unterstützungsangeboten zusammenstellen – und zwar gleich zu Beginn der Pflegesituation.
Von der Pflegekasse sollte Ihnen ein Berater – manchmal auch »Fallmanager« genannt – zur Seite gestellt werden. Er hilft Ihnen bei der Vermittlung von Pflegediensten oder bei der Auswahl eines Pflegeheims. Wenn Sie die Pflege doch zu Hause übernehmen wollen, erklärt er Ihnen, welche Hilfsmittel wo zu erhalten sind oder wo Sie einen Pflegekurs machen können. Sie können mit dem Pflegeberater oder der Pflegeberaterin auch einen Termin bei sich zu Hause ausmachen, wenn dort die Pflege stattfinden soll.
Pflegekurs
WISO -Tipp
Suchen Sie das Gespräch mit gleichfalls Betroffenen in lokalen Selbsthilfegruppen. Es hilft, Sorgen zu teilen und den einen oder anderen Tipp zu bekommen.
Ein Pflegekurs gleich zu Beginn der Pflegesituation ist sinnvoll. Er wird nicht nur dem zu Pflegenden zugutekommen, sondern auch Ihnen. Durch das Erlernen der Techniken zum richtigen Heben und Tragen schonen Sie von vornherein Ihren Rücken. Außerdem lernen Sie in dem Kurs bereits andere Menschen in der gleichen oder einer ähnlichen Situation kennen. Dieser Austausch kann Ihnen auch psychisch helfen.
Die Pflege eines Angehörigen erfordert viel Kraft. Vielleicht manchmal mehr, als Sie haben. Das ist nichts, dessen Sie sich schämen sollten. Es hilft Ihrem Angehörigen nichts, wenn Sie sich überfordern und Ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen.
Nach wie vor sind es meist Frauen, Töchter, Schwiegertöchter und Enkelinnen, welche die Pflege übernehmen. Viele von ihnen sind bereits über 65 Jahre alt, wenn sie die Pflege eines Angehörigen übernehmen. Wenn sie alles alleine leisten wollten, ist das körperlich und seelisch extrem anstrengend.
Unfallversicherung
Während Sie Ihrem Vater das Abendessen zubereiten, rutschen Sie in der Küche aus und brechen sich den Knöchel. Wie sind Sie in diesem Fall versichert? Auch als ehrenamtlichem Pfleger stehen Ihnen alle gesetzlichen Leistungen der Unfallversicherung zu, wenn Sie sich während dieser Tätigkeit verletzen. Wichtig ist: Teilen Sie dem Arzt, der Sie zuerst behandelt, gleich mit, dass der Unfall bei der ehrenamtlichen Pflege passiert ist, damit er das entsprechende Verfahren einleiten kann. Auch der Pflegekasse müssen Sie den Unfall melden.
Pflegezeit
Gesetz zur Pflegeversicherung – Ihre Rechte als Pflegender
Unsere Eltern haben uns aufgezogen, erzogen und waren generell für uns da. Ein schreckliches Gefühl, wenn man ihnen diese Fürsorge nicht genauso zukommen lassen kann, wenn sie alt sind und nicht mehr selbst für sich sorgen können. Aber nicht immer ist das zu bewerkstelligen in unserer heutigen Arbeitswelt. Wie können Sie Ihre Arbeit und die Pflege eines Angehörigen vereinbaren? Die Bundesregierung hat auf den Wunsch und die Not
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