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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einmal im Ansatz liebenswürdig war! Amanda hatte sich gefragt, wie ihr Bruder so dämlich sein konnte, nur weil Ophelia eine solche Schönheit war. Sie war manipulativ, eine Lügnerin und gehässig bis dorthinaus. Jeder, der Augen im Kopf hatte, konnte es sehen, was bedeutete, dass die Männer in London in jenem Jahr ihre Augen nicht benutzt hatten, nicht einmal Amandas eigener Bruder!
    Rafe verliebte sich in Ophelia, heiratete sie, und es gelang ihm, das Monster zu zähmen. Es gab wirklich nichts mehr, was man an Ophelia nicht hätte mögen können.
    Das alles war Teil ihrer desaströsen ersten Saison in London gewesen. Letztes Jahr hatte Amanda sich den Rat ihres Bruders zu Herzen genommen und gewartet, dass die Liebe zu ihr fand. Und sie hatte Spaß dabei gehabt, vielleicht zu viel Spaß. Sie hatte ein entspanntes Leben geführt, viele Zerstreuungen genossen und festgestellt, dass sie einige ihrer Verehrer gernhatte, vielleicht sogar als Freunde bezeichnen konnte. Aber niemand von ihnen hatte ihr Herz berührt. Und so kam es, dass auch ihre zweite Londoner Saison vergangen war und sie noch immer keinen Ehemann vorweisen konnte.
    Jetzt, zu Beginn ihrer dritten Saison, war sie ziemlich verzweifelt. Irgendetwas musste dieses Jahr anders werden, denn ganz offensichtlich machte sie bei der Jagd nach einem Ehemann etwas falsch. Sie war gar nicht so albern und oberflächlich, wie die Leute dachten, aber sie wusste selbst, dass sie manchmal so wirkte.
    »Sie sind jetzt schon gelangweilt von dieser Saison, oder?«, fragte Alice, die hinter ihr stand.
    Amanda runzelte die Stirn, als ihre Blicke sich im Spiegel begegneten. War das Problem so einfach? Weil sie sich den ganzen Tag langweilte und sich dann so freute, wenn sie am Abend etwas vorhatte, dass sie weit über das Ziel hinausschoss und sich etwas übertrieben benahm?
    Sie versuchte gar nicht, es abzustreiten. »Es ist alles anders hier, nicht so wie zu Hause auf dem Land, wo es so viele Dinge gibt, mit denen ich mich beschäftigen kann.«
    »Ihre Tante hat Ihnen neulich einen Vorschlag gemacht. Warum nehmen Sie das Angebot nicht an?«
    Amanda verdrehte die Augen. »Bei dem Nähkurs zu helfen, den ihre Freundin anbietet? Ich liebe Handarbeit, aber nicht genug, um es kleinen Mädchen beizubringen, die lieber draußen beim Angeln wären.«
    Alice konnte ein Lachen nicht zurückhalten. »Ich glaube nicht, dass die meisten Mädchen so gern angeln gehen wie Sie damals. Aber Sie sollten sich eine Beschäftigung suchen, solange Sie hier in London sind, statt die Minuten bis zur nächsten Party zu zählen. Zwischen extremer Langeweile und extremer Aufregung hin und her zu schwanken, stellt nicht gerade ein gesundes Gleichgewicht dar.«
    Es gelang Amanda, nicht noch einmal zu seufzen, aber natürlich würde sie gleich das Haus verlassen und spürte schon, wie die Erregung in ihr aufstieg. Heute könnte die Nacht sein, in der sie ihren zukünftigen Bräutigam kennenlernte. Nun ja, das könnte auf jeden Fall passieren. Also nickte sie nur und beschloss, dass das Projekt, sich eine sinnvolle Beschäftigung zu suchen, bis morgen warten konnte, wenn sie sich tagsüber wieder langweilte.
    Amanda musste zugeben, dass sie sehr schön herausgeputzt war, nicht nur für eine, sondern für zwei Partys heute Abend. Sie drehte sich ein letztes Mal vor dem Spiegel, um zu prüfen, ob alles an seinem Platz war. Und so war es. In dieser Hinsicht war ihre Zofe einfach hervorragend. Das blasse Rosa ihres neuen Abendkleids stand ihr prächtig und passte perfekt zu den Rubinen ihrer Mutter, die ihren Hals und die Ohren schmückten.
    Sie sah nicht anders aus als damals in ihrer ersten Saison, als sie noch gedacht hatte, dass sie von all ihren Freundinnen die erste wäre, die sich verloben würde, und am Ende ohne jede Verlobung dagestanden hatte. Lass die Liebe dich finden – sie wird es, ganz bestimmt! , hatte Ophelia zu ihr gesagt. Ja, aber wann? Wie lange musste sie noch auf diesen magischen Moment warten?
    Amanda ging nach unten, um nachzusehen, ob ihr Cousin Avery schon angekommen war. Avery, der mittlere von Tante Julies drei Söhnen, lebte inzwischen in seiner eigenen Wohnung in London, aber Amanda hatte ihm am Nachmittag eine Nachricht geschickt, dass sie für den heutigen Abend einen Begleiter brauchte, da Tante Julies ältester Sohn Rupert und seine neue Braut Rebecca noch nicht aus Norford zurück waren. Und der jüngste Sohn, Oscar, war mit seinen sechzehn Jahren noch zu jung, um

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