Wenn die Liebe dich findet
hallte und Devin entschlossen war, Prestons Wunsch nachzukommen, wollte sie auf keinen Fall länger als einen Monat warten. Der Hochzeitsempfang würde nun also als letzte Party stattfinden, um die laufende Saison abzuschließen. Es war erstaunlich, wie viele andere Verlobungen für diesen Monat angekündigt waren, wobei die meisten davon ihre Verehrerschar betrafen. Sie hatten offensichtlich also alle auch eine zweite Wahl gehabt. Amanda fand das sehr erheiternd. Sogar John Trask hatte eine Erbin aufgetan.
Robert Brigston hatte ihr am Tag ihrer Hochzeit besonders herzlich gratuliert, was Amanda überraschte – sie hatte nicht gewusst, dass er sie so gern hatte. Aber Devin war an jenem Tag an ihrer Seite gewesen und hatte gesehen, wie sie verwirrt die Stirn runzelte, als Robert ging. Er fragte: »Stimmt etwas nicht?«
Sie flüsterte: »Er war gar nicht zur Hochzeit eingeladen. Er ist nur gekommen, um mir zu sagen, wie sehr er sich für uns freut.«
Devin lachte. »Glaub mir, es geht ihm gar nicht so sehr um uns. Ich glaube, er freut sich, abgesehen von uns, am meisten, dass du mich heiratest und nicht ihn.«
Sie hob eine Augenbraue. »Ist dir klar, wie komisch das klingt?«
»Mehr sage ich dazu nicht«, neckte er sie.
»Wozu?«, fragte William, als er gemeinsam mit Blythe zu den beiden trat, um ihre Glückwünsche zu überbringen.
»Über ihre Exverehrer«, antwortete Devin.
»Ach ja, die Ärmsten! Und nein, ich fühle mich dieser Gruppe nicht mehr zugehörig.« William lachte. »Du hattest recht, was Margery Jenkin betrifft, Devin. Ich schwöre, ich bin jetzt schon verliebt. Zumindest fühlt es sich so an. Sie ist einfach wundervoll!«
»Und noch jemand scheint verliebt zu sein«, fügte Blythe hinzu und zeigte Amanda lächelnd ihren Verlobungsring.
»Lord Oliver?«, riet Amanda.
»Ja!«
Sie kannte dieses Geheimnis schon, hatte aber nicht verraten, dass Oliver, der sie als gute Freundin betrachtete, ihr auf der Party gestanden hatte, dass er um Blyhtes Hand anhalten wollte. Es war ihr Geheimnis gewesen, aber jetzt freute sie sich, dass Blythe seinen Antrag angenommen hatte. Liebe lag in der Luft, und es war noch nicht einmal Frühling!
Es war eine private Feier in Norford, nur Familie und Freunde, aber auf dem Empfang waren immer noch genügend Leute, da auch die meisten Nachbarn eingeladen waren. Amelia Dutton kam ebenfalls, zusammen mit ihren Eltern. Amanda hatte dem Kind eine große Freude gemacht, als sie es darum bat, ihr Blumenmädchen zu sein. Owen Culley war ebenfalls anwesend, er saß an einem Tisch mit Devins Onkel und Tante. Owen hatte geweint, als Devin ihn gemeinsam mit Amanda besucht und ihn als seinen Großvater vorgestellt hatte. Sie wollte nicht, dass ihr Ehemann sich jemals wieder Sorgen machte, nie wieder, und es hätte ein schwieriges Treffen werden können, wenn Devin und Owen nicht schon befreundet gewesen waren, bevor sie erfahren hatten, dass sie eng verwandt waren.
Das frisch vermählte Paar fuhr für die Flitterwochen mit dem Schiff nach Südfrankreich – um dort zu angeln und das warme Wetter zu genießen. Sie hatten noch nicht entschieden, wo sie danach leben wollten, wobei Amanda überrascht war, dass es mehr Möglichkeiten gab, als sie angenommen hatte. Devin besaß sogar ein Stadthaus in London! Obwohl er auch das Gestüt in Lancashire erwähnt hatte, sagte er, wenn sie stattdessen auf die neue Farm zögen, hätte er endlich einen Grund, das dortige Wohnhaus zu renovieren. Diese Idee gefiel ihr am besten, da sie bei der Renovierung auch etwas mitzureden hatte.
Als die Stunde des Abschieds nahte, ging Amanda nach oben, um sich ihres Hochzeitskleids zu entledigen. Devin blickte ihr hinterher, doch er wollte nicht so lange von ihr getrennt sein und begann, ihr zu folgen. Dann jedoch stürzten sowohl Ophelia als auf Julie gleichzeitig auf ihn zu, allerdings von verschiedenen Seiten. Beide hielten Geldbörsen in der Hand.
Er verdrehte die Augen. »Ihr wollt doch nicht ernsthaft Cupido dafür bezahlen, dass er seine eigene Hochzeit arrangiert hat, oder?«
Beide erröteten, und Julie schnaubte: »Natürlich nicht!«
Ophelia sagte: »Nur ein kleines Hochzeitsgeschenk«, und schleuderte ihm den Geldbeutel an die Brust, genauso wie damals, als sie ihn angeheuert hatte.
Und genau wie an jenem Tag schob er ihn zurück in ihre Hände. »Nur damit das klar ist: Du kannst meiner Frau schenken, was immer du willst, aber du wirst mich nicht dafür bezahlen, dass ich sie zu meiner
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