Wenn die Mandelblueten bluehen
und Slade folgte ihnen langsam. Die nächsten Minuten verbrachten sie damit, sich zu umarmen und aufgeregt durcheinander zu reden.
Schließlich blickte Daisy mit strahlenden Augen auf und sah Slade, der sie eingehend musterte.
"Wieso ... Wann hast du ...?" Sie brachte keinen zusammenhängenden Satz zu Stande, aber Slade verstand sie trotzdem.
"Ich dachte mir, du würdest deine Familie gern wieder sehen, und deine Mutter hatte gegen einen Urlaub nichts einzuwenden", erwiderte er ruhig. "Wir wollten dich überraschen."
Beim Klang seiner tiefen, heiseren Stimme wurde ihr warm ums Herz.
"Es war Slades Idee, und er hat darauf bestanden, die Kosten zu übernehmen", mischte sich ihre Mutter ein. "Wir konnten ihn nicht davon abbringen."
Ja, das klang ganz nach Slade!
"Und die Uni fängt erst in einer Ewigkeit wieder an", fügte Rose hinzu. "Wir fanden die Idee herrlich."
Ja, es war eine gelungene Überraschung, aber ...
"Und jetzt können wir alles mit eigenen Augen sehen, statt es uns nur anhand deiner Beschreibungen auszumalen." Ihre Mutter seufzte glücklich. "Es ist wirklich schön hier." Sie wandte sich Slade zu. "Das ist das großartigste Haus, das ich jemals gesehen habe."
"Danke," Er lächelte sie freundlich an.
Daisy wurden die Knie weich bei diesem Lächeln. Sie merkte, dass auch ihre Schwestern von Slade hingerissen waren und ihm schöne Augen machten.
"Wir sind mit ihm von Amerika hierher geflogen", erklärte Mrs. Summers. "Er hatte in Washington zu tun, und auf der Reise hatten wir Gelegenheit, uns besser kennen zu lernen."
"Das war ja ein glücklicher Zufall."
"Und ob", sagte er trocken und sah Daisy fragend an.
"Vielen Dank für die wunderbare Überraschung", erwiderte sie. Sie hätte sich gleich bedanken sollen! "Das war sehr nett von dir."
Er zuckte die Schultern. "Es gibt genug Gästezimmer, und Isabella kocht gern für viele Leute. Manchmal versuche ich eben, ihr eine Freude zu machen."
Sie alle wussten, dass es Slade nicht um Isabella gegangen war. Mrs. Summers lächelte ihn wieder strahlend an, und Daisy seufzte insgeheim. Ihre Mutter war sichtlich begeistert von ihm.
Ich muss ihr und meinen Schwestern klarmachen, wie die Lage ist, damit sie keine falschen Schlüsse ziehen, dachte Daisy.
Dauernd zogen alle die falschen Schlüsse!
"Zwischen dir und Slade läuft nichts, Daisy?" erkundigte sich Rose eifrig. "Er ist also noch zu haben?"
"Das genügt", sagte Mrs. Summers scharf und blickte ihre mittlere Tochter stirnrunzelnd an.
"Was habe ich denn Schlimmes gesagt? Ich habe nur gefragt..."
"Ich weiß, was du gefragt hast, und du solltest dich schämen!
Was ist denn mit Dean? Hast du den schon vergessen?"
Dean war seit eineinhalb Jahren Rose' Freund, und die beiden sprachen davon, sich zu Weihnachten zu verloben. Laut Violet hatte Rose sich sogar schon den Ring ausgesucht.
"Ich habe keinen Dean." Violet zwinkerte Daisy zu, und sie lachten alle, als ihre Mutter sie der Reihe nach missbilligend ansah.
"Du fängst im Herbst mit dem Studium an, Violet, und ich möchte nicht, dass du abgelenkt bist und ..."
"Schon gut, Mom, ich habe doch nur Spaß gemacht."
Ach, es ist herrlich, sie hier zu haben, dachte Daisy und stand auf, um das Zimmer ihrer Mutter zu verlassen. Francesco wurde von Slade betreut, und sie war Slade wirklich dankbar für die schöne Überraschung, aber ... Es gab ein großes Aber!
Sie war sich nicht sicher, ob sie ihre Schwestern getäuscht hatte, was ihre Beziehung zu Slade betraf, aber bei ihrer Mutter war es ihr bestimmt nicht gelungen. Und die war begeistert von ihm. Er hat dafür gesorgt, dass alle drei in seinen Bann geraten, und genau das hat er auch beabsichtigt, dachte Daisy stirnrunzelnd, als sie nach unten ging. Es war klar, welchen Zweck er verfolgte - und es gefiel ihr nicht.
"Warum das Stirnrunzeln?"
Beim Klang seiner Stimme zuckte Daisy zusammen, obwohl sie damit gerechnet hatte, dass Slade auf sie warten würde. Er saß in der Halle, las die Zeitung und sah wie üblich umwerfend aus. Ihr wurden die Knie weich, doch von ihrem Entschluss, sich nicht mit ihm einzulassen, würde sie nicht abweichen! Auch nicht, wenn er sie so anlächelte!
"Wo ist Francesco?" erkundigte sie sich sachlich. "Ich dachte, er wäre bei dir."
"Er ist bei Mario und Isabella in der Küche." Slade lächelte nicht mehr, und er klang wesentlich kühler. "Ich habe dich gefragt, warum du so finster dreinsiehst."
"Das weißt du doch." Sie hatte ihn fragen wollen, welche Beweggründe
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