Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
Augen zusammen, und einen Moment lang hatte Gui das Gefühl, sein alter Freund würde doch noch sein Rückgrat wiederfinden. Er zog Kara an seine Seite und stellte sich ein wenig vor sie, falls Juan sich entschied, eine Dummheit zu begehen.
„Das werde ich. Wir müssen dringend miteinander reden.“
Damit stolzierte Juan davon, und Gui sah ihm erleichtert hinterher. Dann spürte er, wie Kara versuchte, ihm die Hand zu entziehen. Er hob sie an seinen Mund und küsste sie zärtlich. „Es tut mir leid, mi dulce .“
„Es tut dir leid? Das funktioniert so nicht, Guillermo. Du kannst mich nicht einfach festhalten, wenn ich gehen möchte.“
Er hob noch einmal ihre Hand und zog gleichzeitig eine Augenbraue hoch. Gui wusste genau, wie arrogant er sich benahm – aber er ließ sich von niemandem sagen, was er zu tun hatte. Und wenn es um Frauen ging, dann war bisher immer alles nach seinem Willen gegangen. Warum also sollte das bei Kara anders sein?
Sie versuchte sich erneut loszumachen, doch er hielt ihr Handgelenk noch immer fest umklammert.
„Ein Mann, der auf solche Mittel zurückgreifen muss, um eine Frau an seiner Seite zu halten, ist kein echter Mann.“
Da riss Gui sie an sich und schloss sie in die Arme. Er ließ ihr Handgelenk los und drückte seinen Mund fest auf ihren, um seine Macht über sie zu demonstrieren.
Doch obwohl er sie stürmisch hatte küssen wollen, wurden seine Liebkosungen nun zärtlicher. Ja, er wollte ihr zeigen, dass er keine Kraft brauchte, um eine Frau beeindrucken.
Seufzend kam sie ihm entgegen. Sie schlang die Arme um seine Taille und neigte den Kopf zur Seite – als stumme Aufforderung, den Kuss zu vertiefen.
Aber er zog sich schließlich zurück, und Gui sah sie aufmerksam an. Sie war anders als alle anderen Frauen, die er bisher geküsst hatte. Natürlich war jede Frau anders, aber Kara … nun, sie war einfach einzigartig. Mit der Zunge befeuchtete sie sich die Lippen, bevor sie langsam die Augen öffnete und seinem Blick begegnete. Sofort vergaß Gui, dass er ihr etwas hatte beweisen wollen. Er war nur noch von dem unbändigen Wunsch beherrscht, sie erneut zu küssen. Das war ja auch nicht der schlechteste Weg zu vergessen, dass sie sich eigentlich noch gar nicht kannten.
Als übten ihre Lippen eine magische Anziehungskraft auf ihn aus, senkte er wieder den Kopf. Kara wurde forscher, nahm seine Unterlippe zwischen die Lippen und sog daran.
Er konnte nicht verhindern, dass er erregt aufstöhnte. Kara drückte sich noch fester an ihn, und er spürte, wie die Leidenschaft von ihrem Körper Besitz ergriff. Nur mühsam gelang es ihm, sein Begehren zu zügeln, da er ein unstillbares Verlangen verspürte, ihren Mund wieder und wieder zu küssen. Am liebsten hätte er sie hier und jetzt verführt.
„Gui?“, fragte sie mit leiser, verträumter Stimme.
„Hm?“ Vermutlich wäre es ein Leichtes, diese Frau für sich zu gewinnen. Es lag eine Verletzlichkeit in ihrem Blick, die er ausnutzen könnte. Und bei einer anderen Frau hätte er vermutlich auch keine Sekunde gezögert, sie in seinem Privatkrieg gegen Elvira auszuspielen. Aber obwohl er ja genau das vorhin getan hatte, als er sie als seine Verlobte ausgegeben hatte, hatten sich seine Prioritäten bereits verschoben.
Denn nun sah er Kara nicht mehr nur als einen Köder in einem Spiel, das ohnehin schon viel zu lange währte. Er schaute die Frau in seinen Armen an. Eine Frau, die er nicht verletzen wollte. Zärtlich berührte er ihre volle Unterlippe und zeichnete sie mit dem Daumen nach, bis Kara in seinen Armen erzitterte und ihn anlächelte.
„Was tust du da?“, fragte sie.
Da war wieder diese Verletzlichkeit in ihren Augen und in ihrer Stimme. Eine Verletzlichkeit, die ihn fast dazu bewegt hätte, zu sagen, sie solle sich in acht nehmen und weder ihm noch einem anderen Mann zeigen, wie leicht ihre Barrieren überwunden werden konnten. Aber was würde das bewirken?
Wäre es grausamer, sich als der perfekte Gentleman zu geben, so wie er es normalerweise tat? Oder sollte er ihr einfach offenbaren, was für ein Schuft er wirklich war? Denn trotz seiner adligen Herkunft und seines viel gepriesenen Charmes war er im Grunde seines Herzens ein Mann, der hauptsächlich für das eigene Vergnügen lebte.
„Was ich tue? Dir beweisen, dass ich keine Gewalt einsetzen muss, um dich an meiner Seite zu halten.“
„Ach, das hast du getan?“, fragte sie mit einem herausfordernden Lächeln.
„Sicher. Was dachtest du
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