Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
einen Arm um ihre Schulter schlang und sie an seine Seite zog. Kara versuchte, sich das Gefühl seiner Nähe nicht zu Kopf steigen zu lassen. Nicht einmal sich selbst gegenüber wagte sie sich einzugestehen, wie richtig es sich anfühlte, wie perfekt ihre Schulter unter seinen Arm passte. Und sie versuchte zu ignorieren, wie prickelnd gut sich seine Hand auf ihrem Rücken anfühlte und wie angenehm wohlig seine Körperwärme auf sie ausstrahlte.
„Darüber haben wir gerade gesprochen. Kennst du Kara de Montaine?“
Christos nickte ihr freundlich zu. „Ja, ich hatte bereits das Vergnügen, Kara kennenzulernen. Vor zwei Jahren, nicht wahr? Auf Rinas fünfunddreißigstem Geburtstag?“
„Ja, das stimmt. Rina war damals der Meinung, es könnten ruhig alle erfahren, dass sie keine Angst vor dem Alter hat.“
„Niemand sollte davor Angst haben“, erklärte Christos. „Vor allem keine Frau, die so gut aussieht wie deine Schwester.“
Kara zuckte unwillkürlich zusammen und wusste, dass Gui es gespürt hatte, denn er schaute sie ernst an. Sie lächelte tapfer, doch wieder war es ein eher gequältes Lächeln. Wie sehr sie solche Bemerkungen verabscheute! Weil sie unweigerlich dazu führten, dass sie sich mit Rina verglich und dabei natürlich den Kürzeren zog.
Wie sollte es auch anders sein?
„Ich bin wegen einer anderen schönen Frau hier. Sheri sucht nämlich nach uns, Gui. Höchste Eisenbahn, einen Toast auf unseren besten Freund und seine neue Frau auszusprechen. Mit anderen Worten, wir werden drinnen erwartet.“
Kara war halb erleichtert, halb enttäuscht. „Natürlich. Dann werde ich mich mal auf die Suche nach meinen Freundinnen machen. Wir können dann ja später reden, Gui.“
„Ich bringe dich hinein“, sagte er und hielt sie weiter fest. Sie musste dringend ein ernstes Wörtchen mit ihm darüber reden, sobald sich die Gelegenheit dazu ergab. Irgendwie schien es ihm ein wenig zu gut zu gefallen, stets und ständig über alles und jeden die Kontrolle zu behalten.
„Vielen Dank, ich hätte den weiten Weg zum Empfang sicher nicht allein geschafft“, murmelte sie.
Christos lachte und schüttelte den Kopf, als er davonging. Über die Schulter rief er Gui noch zu: „Wir treffen uns am Tisch des Brautpaares.“
Gui umschloss Karas Ellenbogen und ging mit ihr auf den Ballsaal zu. „Höfliches Benehmen mit Sarkasmus zu beantworten, ist nicht sonderlich nett.“
„Das mag sein. Wenn es sich jedoch um herrisches Benehmen handelt, sieht die Sache schon anders aus.“
„Du willst doch wohl nicht behaupten, ich sei herrisch?“
„Doch, denn seit wir uns kennengelernt haben, versuchst du mir vorzuschreiben, was ich tun und was ich denken soll.“
„Was du denken sollst, habe ich dir nicht vorgeschrieben, Kara. Du bist viel zu klug, um einem Mann das zu gestatten.“
Sie lächelte ihn an. „Ja, das bin ich“, erwiderte sie selbstbewusst.
Er schüttelte den Kopf. „Und außerdem bist du ziemlich stur.“
„Genau wie du. Und du bist obendrein noch arrogant. Glaub nicht, ich hätte es nicht bemerkt.“
Mit einem Finger fuhr er an ihrem Innenarm entlang, dort, wo er sie festhielt. „Ich wäre enttäuscht, wenn es dir nicht aufgefallen wäre.“
„Vielleicht ist das der Grund, warum du auf solche Mittel zurückgreifen musstest, wie du es getan hast, um eine Frau dazu zu bringen, deine …“ Sie unterbrach sich und schaute sich um, um sich zu vergewissern, dass diesmal niemand in der Nähe stand. Um ganz sicher zu gehen, stellte sie sich auf Zehenspitzen, legte die Hände auf seine breiten Schultern und flüsterte ihm ins Ohr. „… Verlobte zu sein.“
Gui schlang die Arme um sie und brachte sie aus dem Gleichgewicht, als er sie abrupt an sich zog.
„Ich habe keine gemeinen Tricks angewandt, um dich zu erobern.“
Bevor Kara sich eine Antwort überlegen konnte, küsste er sie. Und obwohl sie wusste, dass es keine gute Idee war, ihr Gespräch mit einer Umarmung zu beenden, ließ Kara es zu. Kein Mann küsste so gut, wie Gui es tat. Oder zumindest hatte noch kein Mann sie je so geküsst wie er. Und er vermittelte ihr das Gefühl, wirklich eine attraktive Frau zu sein.
Sobald Kara wieder in den Ballsaal kam, umschloss Courtney ihre Hand. Selten war sie so froh gewesen, ihre Freundin zu sehen, wie in diesem Moment.
„Entschuldigen Sie, Señor Conde de Cuaron, aber ich muss unbedingt mit Kara sprechen.“
Gui gab Kara einen Kuss und ließ dann seine Hand sinken. Aber sie war erst
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