Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
Erbin.“
„Dann haben sie nicht richtig hingesehen“, beharrte Gui.
Kara spürte ein leichtes, angenehmes Kribbeln in ihrem Bauch, als sie Gui ansah. Er zog sie noch enger in seine Arme, bis ihre Brüste seinen Oberkörper berührten und ihr Kopf an seiner Schulter ruhte.
War das alles ein Traum, von zu viel Alkohol befeuert? Doch es kam Kara alles so echt vor, und sie wünschte sehnlichst, es möge noch ein wenig länger dauern. Morgen konnte sie wieder die mollige Millionenerbin sein. Heute jedoch wollte sie sich dem Gefühl hingeben, eine Märchenprinzessin mit ihrem Grafen zu sein.
„Guillermo, querido ?“
Die Stimme war leise, weiblich und sehr sinnlich. Darin schwang ein gewisser Besitzanspruch mit, als die Frau, zu der diese Stimme gehörte, Gui ansprach.
Er versteinerte regelrecht, aber Kara kannte ihn nicht gut genug, um seine Reaktion wirklich deuten zu können. „ Si , Elvira.“
„Stell mich deiner hübschen Freundin vor“, forderte die Frau namens Elvira.
Die Häme in der Stimme der Frau war kaum zu überhören. Warum tanzt du mit dieser molligen Frau statt mit mir?, sagte sie eigentlich. Es war ein Ton, den Kara im Laufe der Jahre schon oft genug gehört hatte.
„Elvira, dies ist Kara de Montaine. Kara, dies ist Gräfin Elvira de Castillo y Perez.“
„Freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte Kara und verneigte sich leicht vor der etwas älteren Frau.
„Was für ein nettes Mädchen“, sagte die Gräfin herablassend. „Gehen Sie und spielen Sie mit Ihren Freundinnen. Ich möchte mit Guillermo sprechen.“
Kara begann, sich von Gui zu lösen, doch der hielt sie auf. „Kara ist meine Verlobte, Elvira. Was auch immer du zu sagen hast, kannst du mir auch in ihrer Gegenwart sagen.“
2. KAPITEL
Kara lächelte höflich, aber in ihrem Inneren tobte ein Sturm der Entrüstung. Was zum Teufel dachte Gui sich dabei, sie als seine Verlobte auszugeben? Sie wollte etwas sagen, doch Gui senkte den Kopf und strich mit den Lippen ganz leicht über ihren Mund.
Überrascht machte sie den Mund auf und spürte im nächsten Moment seine Zunge, die sofort mit ihrer zu spielen begann. Aber da zog er sich auch schon wieder zurück. „Es tut mir leid, Elvira, wir können im Augenblick nicht reden. Ich habe Kara diesen Tanz versprochen.“
Gui tanzte mit ihr von der anderen Frau fort. Und Kara sah ihn einfach nur an, zum ersten Mal in ihrem Leben nicht sicher, was sie tun sollte.
„Äh …“
„Sag jetzt noch gar nichts. Tanz einfach mit mir und sieh mich an, wie es eine verliebte Frau tun würde.“
„Und wie genau sähe das aus?“
„Voller Bewunderung natürlich.“
Unwillkürlich musste sie lächeln. Noch einmal beugte Gui sich zu ihr herab und küsste sie leicht. Instinktiv erwiderte Kara den Kuss. Die Verlockung war einfach zu groß. Der erste Kuss war so überraschend gekommen und so kurz gewesen, hatte jedoch in ihr den Wunsch nach mehr geweckt.
Gui neigte den Kopf zur Seite und vertiefte den Kuss. Sie spürte, wie die Berührung seiner Lippen und Zunge sie elektrisierte und Wellen der Lust durch ihren Körper sandte. Wohlig erschauerte sie, ihre Brustwarzen zogen sich zusammen.
Benommen zog Kara sich ein wenig zurück und musste sich an Guis Schultern festhalten. Das Ganze war ihr eindeutig zu Kopf gestiegen. Denn mit einem Mal war noch etwas anderes im Spiel, als einen gut aussehenden Mann zum Tanzen aufzufordern: Leidenschaft. Etwas, das in ihrem Leben bisher eindeutig gefehlt hatte.
„Gui …“
„Kara“, meinte er heiser. „Dein Mund ist ja wie geschaffen zum Küssen!“
Sie schüttelte den Kopf. Ihr Mund kribbelte. Kribbelte! Fast hätte sie die Hand an die Lippen geführt, aber das hätte ihre Unerfahrenheit allzu deutlich gemacht.
„Vertrau mir“, sagte er und beugte sich noch einmal vor, um sie zu küssen.
Erneut erzitterte sie in seinen Armen. Sie wusste, der Rhythmus der Musik hatte sich verändert, denn die Paare um sie herum schienen sich schneller zu bewegen, aber für sie war die Zeit stehengeblieben, wie sie da in Guis Armen stand und seine Wärme spürte. Er hatte die Arme um ihre Taille geschlungen und ließ jetzt die Hände tiefer wandern, um ihren Po zu umschließen und sie noch enger an sich zu ziehen.
Ohne weiter nachzudenken, schmiegte sie sich an ihn. Und zum ersten Mal fühlte sie sich wie eine dieser zarten Frauen, die sie immer beneidet hatte. In Guis Armen war sie nicht zu groß. Sie überragte ihn nicht. Und wenn er sie berührte, waren
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