Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)
warf Edan einen warnenden
Blick zu. Dieser zog nur lässig eine Augenbraue nach oben.
„ Ja,
- alles bestens!“, versicherte Cara etwas hastig und war irritiert,
als Django ihr unvermittelt seinen Arm um die Schultern legte und sie
beschützend an sich zog.
„ Belle
möchte dich sehen! Ihr entschuldigt uns, Chandler!“ Django nickte
in Richtung des Narbengesichts und zog Cara bereits mit sich, als
diese bei der Nennung seines Namens auf dem Absatz herumwirbelte:
„Ihr seid Edan
Chandler !“
Ihre Stimme klang, als würde sie auf einen Haufen schleimiger Kröten
blicken.
„ Du
hast offenbar schon viel Gutes von mir gehört!“, erwiderte Edan
mit einem trockenen Lächeln, dem die Abscheu in ihrer Stimme nicht
entgangen war.
Mit
schmalen Lippen dachte Cara an ihren Vater, der in Chandlers
Spielcasino schon so oft bis aufs letzte Hemd ausgenommen worden war.
Dieser Schurke und sein verdammtes Spielcasino schuldeten ihrer
Familie ein kleines Vermögen! Solche Geldabschneider wie dieser
Chandler sollte man am nächsten Baum aufknüpfen! , fluchte Cara
lautlos. Sie beschloss ihn keines weiteren Blickes mehr zu würdigen.
Als
sie sich wortlos von ihm abwandte, rief er ihr hinterher: „Es wäre
nur fair, wenn du mir auch deinen Namen verraten würdest!“
„ Lasst
sie in Ruhe, Chandler!“, eilte ihr Django zu Hilfe, doch Cara legte
ihm beruhigend ihre Hand auf den Arm. Zu Edan gewandt, sagte sie
kühl: „Ich heisse Cara Devalier, Mr. Chandler!“ Stolz blickte
sie ihn mit ihren gelben Tigeraugen an. „Genaugenommen - Mistress Cara Devalier!“
Seine
Augenbrauen gingen überrascht in die Höhe. Die Kleine war keine
Hure, sondern eine verheiratete Frau! Edan spürte einen unguten
Stich in der Magengrube. Was zur Hölle machte eine verheiratete Frau
in Belles Bordell?
Cara
genoss seinen Gesichtsausdruck, als ihm klar wurde, dass sie keine
Hure, sondern eine ehrbare Frau war. Damit war sie für diesen
selbstgefälligen, ehrlosen Berufsspieler unerreichbar! Mit dem
falschesten und süßesten Lächeln, das sie aufbringen konnte,
säuselte sie: „Ich kann beim besten Willen nicht sagen, dass es
mir ein Vergnügen gewesen wäre, Euch kennengelernt zu haben!“
Ärgerlich stellte sie fest, dass ihm das Grinsen noch immer nicht
vergangen war! „Auf Nimmerwiedersehen ,
Mr. Chandler!“
Ohne
ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, hakte sich Cara bei Django
ein und stieg mit ihm die Treppe zu Belles Wohnung hinauf. Sie
brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass sein Blick ihr
folgte. Sie spürte ihn heiß und prickelnd auf ihrem Hinterteil!
Kapitel
5
Obwohl sie schon
seit mehreren Stunden Poker spielten, die Stühle hart und
ungemütlich waren, saß Edan Chandler noch genauso aufrecht da, wie
zu Beginn der Partie. Neben ihm stand ein Glas mit dem teuersten und
besten Whiskey, den es in seinem Laden, dem Crystal Palace, zu kaufen
gab. Edan trank wenig und nur in kleinen Schlucken, dafür mit
Genuss. Seine schmalen, eleganten Hände mischten die Karten in einer
Geschwindigkeit, dass einem bereits beim Zusehen schwindelig wurde.
Das blütenweiße Hemd und auch sein dunkelgrauer Gehrock mit dem
glänzenden Samtkragen wirkten immer noch so frisch, als ob er beides
eben erst angezogen hätte. Keinerlei Schweißränder waren zu sehen,
obwohl es im Spielsalon stickig und heiß war.
Edans Mitspieler,
ein kleiner Möbelhändler namens Jules Bessier und Sam Hickory, ein
Holzhändler aus Missouri, hatten bereits vor Stunden ihre Jackets
ausziehen und die Hemdsärmel nach oben rollen müssen. Nervosität
und die stickige Luft ließen beide heftig schwitzen. Jules Bessier
schnupperte unauffällig an sich herunter, sein eigener Achselschweiß
stach ihm scharf und unangenehm in die Nase.
Chandler hingegen
lehnte lässig in seinem Stuhl. Die gesunde Gesichtshälfte lächelte
höflich und abwartend, während die tiefen Narben auf der anderen
Seite im Schein der Petroleumlampen unnatürlich rot leuchteten.
Obwohl Bessier dem eleganten Berufsspieler nun schon seit dem frühen
Abend gegenübersaß, hatte er sich noch immer nicht an dessen
seltsamen Anblick gewöhnen können.
Bessiers Blick
wanderte zum wiederholten Mal auf die fünfhundert Dollar, die sich
vor dem berüchtigten Berufsspieler auftürmten. Mit schmalen Lippen
unterdrückte er den heftigen Impuls, sich seine Dollars mit dem
Revolver zurückzuholen. Als er in die eiskalten Augen Chandlers sah,
lief ihm unwillkürlich ein Schauer über den Rücken, und er
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