Wenn die Sinne erwachen - Teil 3
Riordan mit den jüngsten Ereignissen aus der Stadt und dem Crystal Palace auf dem Laufenden. Durch Django wußte Cara somit immer, wann sie Edans Haus gefahrlos betreten konnte.
Cara versuchte möglichst kühl und gelassen zu bleiben, wenn die Sprache auf Edan kam. Sie konnte es jedoch nicht verhindern, dass allein die Nennung seines Namens ein starkes Prickeln auf ihrer Haut auslöste.
Nie im Traum hätte sie es je für möglich gehalten, dass Sehnsucht so heiß und verzehrend brennen konnte. Schon der kleinste Gedanke an Edan, ließ ihr Herz freudig zucken und im nächsten Moment schmerzhaft ziehen, wenn sie sich energisch verbot, an ihn zu denken. Sie verfluchte und verdammte ihn wie den leibhaftigen Teufel! Ihn und die stetig wachsende, quälende Sehnsucht nach ihm.
Was ist nur an diesem verfluchten Mann, dass ich nicht von ihm loskomme?, fragte sie sich wieder und wieder, ohne jemals eine befriedigende Antwort darauf zu finden.
Um sich abzulenken, stürzte sich Cara kopfüber in Arbeit. Wie eine Besessene schindete und schuftete sie von morgens bis abends, damit ihre Gedanken nicht zu Edan abdrifteten.
Doch nachts in ihrem Bett fanden weder ihr Körper, noch ihr Geist, die dringend notwendige Ruhe.
Schweren Herzens gestand sich Cara ein, dass sie sich unendlich stark nach Edan sehnte. Sie verzehrte sich geradezu nach dem Gefühl, das sein warmer, großer Körper bei ihr hervorrief, wenn er sich an sie schmiegte; ihr fehlte seine Nähe, sein Geruch, sein Humor, das anzügliche Blitzen seiner dunklen Augen – die wunderbare Geborgenheit, die sie nur in seinen Armen empfand!
Vor allem aber vermisste sie dieses heiß-lodernde Feuer der Leidenschaft! Nur zu gerne würde sie sich wieder von Edan berühren lassen! Sie wollte seine nackte Haut spüren, seine forsche Zunge, die keine Tabus kannte, seine großen, starken Hände, die fest ihre Taille umspannten, um sie näher zu sich heranzuziehen, kurz bevor er …!
Cara stieß einen kleinen erstickten Schrei aus und raufte sich, bei diesen immer wiederkehrenden quälenden und gleichzeitig so verlockenden Gedanken, verzweifelt die Haare.
Je mehr Tage vergingen, umso schwieriger wurde es, ihrem Verlangen Herr zu werden. Es bestand zwar keinerlei Gefahr, dass sie seiner Forderung, ihn zu heiraten, nachgeben würde, aber sie würde alles dafür geben, noch einmal eine so herrlich wunderbare Liebesnacht in seinen Armen verbringen zu dürfen. Ihr Stolz und ihr Verlangen rangen heftig miteinander. Noch behielt ihr Stolz die Oberhand!
Eines Nachts jedoch bekam Cara kein Auge mehr zu. Sobald sie die Lider schloss, sah sie Edans siegessicher funkelnde Augen vor sich. Ihr Körper verwandelte sich augenblicklich in ein einziges, riesiges Prickeln. Erholsamer Schlaf war ein Ding der Unmöglichkeit.
Die verzehrende Sehnsucht und die pure Verzweiflung trieben Cara schließlich mitten in der Nacht zum Wäschehaus. Wie eine Besessene wühlte sie in einem der Wäschesäcke, bis sie endlich gefunden hatte, wonach sie gesucht hatte.
Mit einem Seufzer unendlicher Erleichterung hielt sie sich ein weißes Stück Stoff an die Nase, vergrub ihr Gesicht darin und begann tief dessen Geruch in sich einzuatmen. Der vertraute Duft legte sich wie ein wohltuender Nebel auf ihre flatternden und überreizten Nerven, beruhigten sie augenblicklich und entlockten ihr ein glückliches Seufzen.
Wie einen kostbaren Schatz drückte sie Edans schmutziges Hemd an ihre Brust und schlich damit zurück in ihr Bett. Sorgsam breitete sie Edans Hemd auf ihrem Kissen aus, drückte ihre Nase wieder und wieder in jene Stellen, die besonders intensiv nach ihm dufteten. Sie liebte seinen fein-herben Geruch! Es war eine wunderbare Mischung aus seinem Eigengeruch, seinem Schweiß, Tabak und Duftwasser.
Cara schalt sich selbst ein verrücktes Huhn, aber mit seinem Hemd in ihrem Bett, gelang ihr endlich wieder, was seit Wochen ein Ding der Unmöglichkeit gewesen war: Sie konnte sich ganz allmählich entspannen und verfiel wenig später in einen leichten Dämmerschlaf.
Von diesem Tag an lag immer eins von Edans getragenen Hemden in ihrem Bett.
„ Würdest du mir jetzt bitte endlich ein Antwort geben!“ Cara fuhr erschrocken hoch, als sie die tiefe, ungehaltene Stimme ihrer Mutter hörte. Diese war mittlerweile wieder vollständig bekleidet und sah sie eindringlich an.
„ Entschuldige, Mutter. Ich war in Gedanken!“
„ Als ob ich das nicht bemerkt hätte!“, schnaufte Maré. „Begleitest du uns nun
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