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Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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heute Abend zum Fest, oder nicht?“
    „ Ich weiß nicht!“, sagte Cara lahm. „Ich muss noch jede Menge Wäsche ausfahren!“ Ihr war nicht wirklich nach Feiern und Tanzen zumute.
    „ Es wäre eine gute Gelegenheit das Dillogún zu befragen!“, warf Maré ein.
    „ Wozu?“, fragte Cara überrascht und schaute ihre Mutter fragend an.
    „ Vielleicht, um dein Problem mit Edan Chandler zu lösen?“, half ihr ihre Mutter auf die Sprünge.
    „ Ich habe kein Problem mit Edan Chandler!“
    „ Du hast in seinen Armen gelegen!“
    „ Woher weißt du das …!“, entfuhr es Cara ungewollt, bevor sie errötend verstummte. Eilig versuchte sie ihren Fehler auszubügeln: „Es ist nichts zwischen mir und Edan Chandler!“ Zumindest nicht im Moment , setzte sie in Gedanken entschuldigend hinzu.
    Maré schnaubte nur verächtlich. „Vergiss nicht, mit wem du sprichst!“,
    Cara drehte den Kopf weg und schaute angestrengt auf den Mississippi. Natürlich wusste sie um die Fähigkeiten ihrer Mutter, und dass sie ihr nur schwer etwas vormachen konnte. Aber alles in ihr sträubte sich dagegen, das Thema mit ihrer Mutter zu erörtern. Schlussendlich siegte dann aber doch ihre Neugierde. Sie wollte zumindest wissen, wer oder was sie verraten hatte.
    „ Woher weißt du es?“, fragte Cara zaghaft.
    Maré zögerte nicht eine Sekunde: „Durch deine Orisha!“
    „ Oshún?!“ Jetzt war Cara völlig verwirrt.
    „ Ja, durch Oshún! - Und durch den extrem starken Liebesduft, der dir anhaftete, als du an jenem Sonntagmorgen so spät ...!“ Maré musterte wissend das entlarvende Rot in Caras Wangen, bevor sie ungerührt fortfuhr. „... oder soll ich sagen so früh nach Hause gekommen bist!? Oshún glühte und vibrierte in einer Weise, wie sie es nur tut, wenn sie mit Changó zusammen getroffen ist!“, ließ Maré die Katze aus dem Sack.
    Cara drehte sich mit riesengroßen Augen zu ihrer Mutter um und schluckte nervös.
    „ Willst du damit etwa andeuten, dass … dass Edan Chandlers Orisha … Changó ist?“
    Als Maré nur nickte, sackte Cara in sich zusammen! Oh, mein Gott !, dachte sie entsetzt. Kein Wunder, dass mich dieser Mann so magisch anzieht und gleichzeitig zur puren Raserei treibt !
    Sie und Edan waren wie ihre Orishas! Wie Tag und Nacht, Himmel und Erde, Feuer und Wasser, Sonne und Mond. Sie waren miteinander verbunden, berührten sich, waren Teile eines Ganzen und doch grundverschieden!
    Das neue Wissen bestärkte Cara nur noch mehr in ihrem Entschluss, unbedingt die Finger von Edan Chandler zu lassen! Wenn sie das nicht täte, würde alles in einer furchtbaren Katastrophe enden!
    „ Das hat nichts zu bedeuten!“, sagte Cara mit leiser Stimme und merkte im selben Moment selbst, wie lahm ihre Worte klangen.
    Maré schüttelte nur gutmütig ihren Kopf. „Oh, Kind! Alles auf dieser Welt hat eine Bedeutung! Es gibt keine Zufälle!“ Maré machte eine bedeutsame Pause. „Ist es nicht seltsam, dass ihr beide irische Vornamen tragt, die genau die gleiche Bedeutung haben, wie die Orishas in der Santeria? Dein irischer Name - Cara - bedeutet „Liebe“, genau wie Oshún! Edans Name bedeutet im Irischen „Feuer und Blitz“, genau wie Changó!“
    Cara schaute bestürzt zu ihrer Mutter auf.
    „ Was willst du mir damit sagen, Mutter? Dass ich mit dem Feuer spielen und mich mit Edan Chandler einlassen soll?“ Ihre Brüste begannen lustvoll zu kribbeln, als sie seinen Namen aussprach.
    „ Hast du das nicht längst getan, Kind?“
    „ Nein!“, brach es heftig aus Cara hervor und die neuerliche Lüge brachte ihre Wangen erst recht zum Glühen.
    Ihre Mutter lächelte nur milde und sagte in ruhigem Ton: „Weißt du Cara – vielleicht solltest du doch die Gelegenheit nutzen und das Dillogún befragen!“

Kapitel 40

    „ Uns läuft die Zeit davon, Chandler!“ Denis Prieur, der Bürgermeister von New Orleans, lief unruhig in seinem Büro auf und ab und musterte misstrauisch seinen dunkelgekleideten, schweigsamen Gast. Dieser saß in einem der großen Ledersessel und rauchte in aller Ruhe seinen teuren Zigarillo.
    „ Wir sollten Dale Gordon dingfest machen, solange das Überraschungsmoment noch auf unserer Seite ist!“, versuchte Prieur seinen Besucher erneut zu überzeugen.
    Der Bürgermeister war zutiefst beunruhigt und wußte selbst nicht genau, was ihm mehr Bauchschmerzen bereitete: Die bevorstehende Auseinandersetzung mit dieser tödlichen Krake namens Dale Gordon, oder dass er verrückt genug war, sich mit Edan

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