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Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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bei der Stadt beantragt hatte!
    Dieser „Iceman“ hatte nicht nur gewusst, wo Gordon sein Etablissement errichten wollte, sondern auch welche Grundstücke bereits über Strohmänner gekauft worden waren, wie groß und wie teuer der Bau würde, bis hin zum Namen des Riesenpuffs: Parlour House!
    Natürlich wusste Prieur, dass Chandler eine Gegenleistung für diese Informationen erwartete. Verständlicherweise hatte der Engländer allergrößtes Interesse daran, den Konkurrenzbetrieb zu verhindern.
    Was Prieur jedoch zutiefst missfiel war, wie ungeniert Chandler versuchte, ihn, den Bürgermeister, zu einer beliebigen Schachfigur in seinem schmutzigen Spiel zu machen. Natürlich hatte auch Prieur größtes Interesse daran, zu verhindern, dass ein weiterer, riesiger Sündenpfuhl mitten in der Stadt entstand. Er brauchte weiß Gott nicht noch mehr Glücksritter, Verbrecher und lichtscheues Gesindel in der Stadt, deren Gewalttaten Geld verschlingen würde, das er dringend für andere Projekte brauchte.
    Dank Chandlers Informationen hatte Prieur genügend Zeit hinter den Kulissen Mehrheiten gegen den Bau eines solchen Spielhöllen-Bordells zu sammeln.
    Sowohl Prieur als auch Chandler wussten jedoch, dass dies den machtbesessenen Dale Gordon nicht aufhalten würde. Schließlich machte der weiße Krake Monat für Monat riesige Summen an Schmiergeldern locker, damit Parlament und Beamte seine Projekte durchwinkten.
    Dale Gordon würde sich nicht ungestraft in die Suppe spucken lassen. Er würde erbarmungslos jeden aus dem Weg räumen, der sich ihm widersetzte.
    Aus diesem Grund hatte Chandler weitere Informationen über Gordon preisgegeben, die dafür sorgen konnten, dass Dale Gordon für Jahre hinter Gitter verschwand.
    Wenn Prieur Chandler glauben durfte, unterhielt Dale Gordon eine der größten Schwarzbrennereien in den unzugänglichen Sümpfen von New Orleans und überschwemmte von dort aus ganz Louisiana mit gewaltigen Mengen billigen Fusels.
    Gordons Gewinne waren exorbitant und sprudelten wie eine Wasserquelle. Der Fusel wurde in den heißen Sümpfen von entlaufenen Sklaven hergestellt. Da er minderwertig und billig war, wurde er überall wie Wasser getrunken. Die Nachfrage nach dem billigen Zeug war riesig.
    Dale Gordon produzierte illegal riesige Mengen an Alkohol, verkaufte diesen mit enormem Gewinn und unterschlug der Stadt New Orleans Steuerabgaben in sechsstelliger Höhe.
    Prieur hatte den Kampf gegen Dale Gordon und seine dunklen Machenschaften längst aufgenommen. Aber mangels Beweisen und mutiger Mitstreiter war bislang jeder Versuch, den weißen Teufel dingfest zu machen, gescheitert.
    Prieur gingen zwar kleinere Fische aus Gordons Umfeld ins Netz, aber keiner dieser Männer wagte es den Mund aufzumachen. Lieber gingen sie ins Gefängnis, als ihr Leben zu verlieren. Gordon machte mit Verrätern kurzen Prozess.
    Mit Chandlers Informationen war es endlich möglich, dem weißen Gangster – auf elegante Weise - habhaft zu werden. Steuerhinterziehung wurde in New Orleans sehr hart bestraft. Je nach Summe der hinterzogenen Steuern wurden Strafen von bis zu fünfzehn Jahren Arbeitslager verhängt.
    Bei der Summe, die Dale Gordon der Stadt New Orleans mittlerweile schuldete, würde vermutlich nicht einmal mehr die Höchststrafe ausreichen!
    Prieur würde sich den Erfolg, den gefährlichsten Verbrecher der Stadt dingfest gemacht zu haben, nur allzu gerne auf die Fahnen schreiben. Doch bevor es soweit war, lag noch jede Menge Schmutzarbeit und vermutlich auch ein gefährliches Feuergefecht vor ihm. Gordon würde sich niemals freiwillig festnehmen lassen.
    „ Vergebt nicht die einzige Chance, die wir haben, Prieur!“, unterbrach Edans tiefe Stimme Prieurs unheilvolle Gedanken. „Ungeduld ist ein schlechter Gärtner!“
    „ Das weiß ich auch, Chandler! Was aber, wenn Gordon doch noch von unseren Plänen Wind bekommt? Ich habe einfach nicht genügend Männer, um mich auf einen blutigen Kampf mit ihm einzulassen. Wir brauchen das Überraschungsmoment, sonst gibt es ein katastrophales Blutbad und Gordon käme womöglich erneut davon!“
    „ Wenn wir zu früh zuschlagen, bevor unsere Beweise hieb- und stichfest sind, entkommt Gordon ebenfalls! Eine zweite Chance dieser Art wird er uns nicht mehr geben!“ Edans Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als er den letzten Zug aus seinem Zigarillo nahm, um ihn anschließend in einem Aschenbecher aus gedrechseltem Elfenbein auszudrücken.
    „ Verflucht! Ich kann nur

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