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Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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Faden.
    Cara wich nicht eine Sekunde von seiner Seite. Sie reinigte seine Wunde, wechselte unermüdlich den Verband, kühlte sein Fieber, hielt seine Hand, flösste ihm Wasser ein, streichelte ihn beruhigend, wenn er sich im Fieber unruhig hin- und herwälzte.
    Seine Gesichtszüge waren von dem enormen Blutverlust seltsam wächsern und tief eingefallen. Nur die roten Narben gaben seinem leblosen Gesicht etwas Farbe.
    Cara hatte mehr als einmal vor seinem Bett gekniet und ihn angefleht sie nicht zu verlassen.
    Nachts kroch sie zu ihm ins Bett, schmiegte sich dicht an ihn, und hoffte inständig, dass etwas von ihrer Lebenskraft auf ihn abfärben würde.
    Ihr unermüdlicher Einsatz wurde belohnt, denn Edan wurde tatsächlich ruhiger, wenn er ihre Stimme hörte oder ihre streichelnden Hände auf seinem Körper spürte.
    Längst hatte ihm Cara sein verstörendes Verhalten auf der Sumpfinsel verziehen. Mitterweile wusste sie, dass Edan mit seinen kalten, grausamen Worten und seinem Stillhalten das Ablenkungsmanöver ermöglicht hatte, das Django und Bewembe brauchten, um sich unbemerkt über die andere Seite der Insel heranzuschleichen. So hatten sie Dale Gordon hinterrücks erschießen können.
    Beinahe hätten es Django und Bewembe nicht rechtzeitig geschafft, denn der Sumpf und die Vegetation auf der anderen Seite der Insel waren nahezu undurchdringlich gewesen.
    In allerletzter Minute war der hochriskante Plan, den Edan und der Bürgermeister ausheckt hatten, doch noch aufgegangen.
    Genaugenommen hatte Edan mit seiner unglaublichen Kaltblütigkeit und Hinhaltetaktik nicht nur ihr Leben, sondern auch das vieler anderer tapferer Männer gerettet. Hätte er Django und Bewembe mit seiner eisernen Selbstbeherrschung nicht die Möglichkeit gegeben, Gordon unbemerkt zu erschießen, wäre das Blutvergießen noch viel größer geworden.
    Cara konnte nur erahnen, welch ungeheure Kraft und Beherrschung es Edan gekostet haben mochte, eiskalt zu bleiben, während sie, Cara, halbnackt auf dem Platz stand, zig Männer ihren bloßen Körper gierig anstarrten und ihr eine Vergewaltigung in aller Öffentlichkeit drohte.
    Seine wahren Gefühle für sie, hatte Edan bewiesen, indem er sich in letzter Sekunde über sie geworfen und Dale Gordons tödliche Kugel mit seinem Körper abgefangen hatte.
    Cara war Edan unendlich dankbar dafür. Der Gedanke, dass er sein Leben für das ihre geopfert hätte, trieb ihr selbst jetzt noch, nachdem er bereits auf dem Weg der Besserung war, die Tränen in die Augen.
    Es war der glücklichste Moment in ihrem Leben gewesen, als er nach einer kleinen Ewigkeit die Augen aufschlug und ein schwaches Lächeln über sein Gesicht glitt, als er sie erkannte.
    Cara konnte nicht anders – sie weinte vor Glück. Sie kniete neben ihm nieder, streichelte liebevoll über seine wirr abstehenden Haare und küsste ihn zärtlich auf die spröden, trockenen Lippen.
    Sein Mund verzog sich ein kleines bisschen mehr und Cara wusste jetzt mit Sicherheit, dass er wieder bei vollem Bewußtsein war und sie tatsächlich erkannt hatte.
    Sie hätte vor Freude und Glück am liebsten laut aufgeschrien, als er versuchte seine Hand zu heben, um ihre Wange zu streicheln. Cara griff nach seiner Hand und drückte sie liebevoll an ihre Wange.
    „ Oh, Gott Edan!“, schluchzte sie mit vor Glück und Tränen erstickter Stimme. „Ich bin so froh, dass du wieder bei mir bist!“ Diese Worte stammelte sie wieder und wieder, bis Edan irgendwann mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen wieder einschlief.
    Seitdem machte seine Genesung Riesenfortschritte.
    Jetzt, drei Wochen später, war er kaum mehr im Bett zu halten. Seine Wunde verheilte gut, aber der große Blutverlust zehrte immer noch an seinen Kräften. Das musste er bitter am eigenen Leib erfahren, wenn er gegen Caras Willen immer wieder aufstand, nur um wenig später doch wieder geschwächt das Bett hüten musste.
    Edans Laune war dementsprechend. Er hasste seine körperliche Schwäche, die ihn zum Nichtstun verurteilte und ihn an sein Apartment im Crystal Palace fesselte.
    Seine schlechte Laune ließ nur nach, wenn Cara bei ihm war. Eifersüchig wachte er darauf, dass sie die Rituale einhielt, die sich seit seiner Genesung eingeschlichen hatten.
    Morgens bestand er darauf, dass sie ihn wusch und rasierte. Er liebte es Zeitung zu lesen, während sie in seinem Apartement herumfuhrwerkte und die Aufgaben übernahm, die vormals Pilar inne hatte.
    Er bestand darauf, dass Cara alle

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