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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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konnte noch nicht einmal auf eine Vermutung kommen, was sich in diesen Augen abspielte. Nun, wir wären auf eine solche Vermutung vielleicht nicht einmal gekommen, wenn es keine Schutzbrillen gegeben hätte, aber wer kann das schon sagen?
    Bloom ließ wieder seine Stimme erschallen. »Bitte! Die Vorführung ist noch nicht beendet. Bis jetzt haben wir nur wiederholt, was ich früher schon gemacht habe. Ich habe jetzt ein Schwerkraftfeld mit dem Wert Null hergestellt und gezeigt, daß das praktisch möglich ist. Aber ich möchte etwas davon vorführen, was dieses Feld machen kann. Was wir als nächstes sehen werden, hat noch niemand gesehen, auch ich nicht. Ich habe in dieser Richtung noch keine Experimente unternommen, so gern ich es auch getan hätte, weil ich der Ansicht bin, Professor Priss gebührt die Ehre ...«
    Priss riß den Kopf in die Höhe. »Was ...?«
    »Professor Priss«, sagte Bloom und lächelte offen, »ich hätte gern, daß Sie das erste Experiment durchführen, bei dem es um die Wirkung des Nullfeldes auf einen festen Körper geht. Sie sehen, daß sich das Feld in der Mitte eines Billardtisches gebildet hat. Die Welt weiß von Ihren phänomenalen Fähigkeiten als Billardspieler, Professor, ein Talent, das nur noch von Ihrer Begabung für theoretische Physik übertroffen wird. Möchten Sie nicht eine Billardkugel in den Bereich des Nullfelds stoßen?«
    Eifrig reichte er dem Professor Kugel und Queue. Priss, dessen Augen durch die Schutzbrille verdeckt waren, starrte auf beides nieder und nahm sie nur langsam und zögernd an sich.
    Ich frage mich, was seine Augen zeigten. Ich frage mich auch, wie weit der Entschluß, Priss bei der Vorführung Billard spielen zu lassen, auf Blooms Ärger über die Bemerkung von Priss zurückzuführen war, mit der er ihre regelmäßigen Spiele bedacht hatte, die Bemerkung, die ich weitergegeben hatte. »War ich auf meine Weise für das Folgende verantwortlich?«
    »Kommen Sie, stehen Sie auf, Professor«, sagte Bloom, »und lassen Sie mich Ihren Platz einnehmen. Von jetzt ab ist die Bühne frei für Sie. Nur zu!«
    Bloom setzte sich und sprach mit dröhnender Stimme weiter. »Wenn Professor Priss die Kugel in den Bereich des Nullfelds schickt, wird sie nicht länger vom Schwerkraftfeld der Erde beeinflußt sein. Sie wird wahrscheinlich bewegungslos bleiben, während sich die Erde um ihre Achse dreht und um die Sonne kreist. Ich habe ausgerechnet, daß sich die Erde in dieser Breite und zu dieser Tageszeit nach unten bewegt. Wir werden uns mit ihr bewegen, und die Kugel wird stillstehen. Uns wird es vorkommen, als bewege sie sich nach oben, weg von der Erdoberfläche. Passen Sie auf.«
    Priss war vor dem Tisch anscheinend zu Bewegungslosigkeit erstarrt. Vor Überraschung? Erstaunen? Ich weiß es nicht. Ich werde es nie wissen. Wollte er mit einer Geste Blooms kleine Rede unterbrechen, oder bemühte er sich nur verzweifelt, der schmählichen Rolle zu entrinnen, die ihm sein Widersacher aufzwang?
    Priss wandte sich dem Billardtisch zu, warf zuerst einen Blick auf ihn, dann einen auf Bloom. Die Reporter hatten sich alle erhoben und drängten so nah wie möglich herbei, um gut zusehen zu können. Nur Bloom blieb allein auf seinem Sitz und lächelte. Er sah natürlich weder Tisch, noch Kugel, noch Nullfeld an. Soweit ich durch die Schutzbrille erkennen konnte, sah er sich Priss an.
    Priss drehte sich zum Tisch um und setzte seine Kugel auf. Er sollte das Werkzeug abgeben, das Bloom den endgültigen Triumph bringen und sich selbst – den Mann, der sagte, es sei unmöglich – zum Gespött der ganzen Welt machen sollte.
    Vielleicht glaubte er, es gäbe keinen Ausweg. Vielleicht aber ...
    Mit einem sicheren Stoß seines Queue setzte er die Kugel in Bewegung. Sie lief nicht rasch, und jedes Auge folgte ihr. Sie berührte die Bande und prallte ab. Sie bewegte sich jetzt noch langsamer, als erhöhe Priss selbst die Spannung und gestaltete so den Triumph Blooms noch erregender.
    Ich konnte bestens sehen, da ich an der Seite des Tisches stand, die Priss gegenüberlag. Ich konnte sehen, wie die Kugel auf das Strahlen des Nullfeldes zulief, und dahinter konnte ich auf dem Sitz die Körperpartien Blooms sehen, die nicht durch dieses Strahlen verdeckt wurden.
    Die Kugel näherte sich dem Bereich des Nullfelds, schien für einen Augenblick an seinem Rand stehenzubleiben und war mit einem Lichtblitz, einem Donnerschlag und dem plötzlichen Geruch nach verbranntem Tuch verschwunden.
    Wir

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