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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ich sage, wir brauchen kein unendlich starkes Magnetfeld. Wir werden die Gummidecke flach kriegen. Wir werden den Nullpunkt erreichen. Und wenn wir dort sind, werden wir die tollste Vorführung machen, die es je gab, und Sie werden auch dazu eingeladen. Und Sie können sagen, daß es nicht mehr lange dauern wird.«
     
    Mir blieb danach noch Zeit, jeden der beiden ein- oder zweimal zu sehn. Ich sah sie sogar zusammen, als ich bei einem ihrer Billardspiele anwesend war. Wie ich vorhin schon sagte, waren beide wirklich gut.
    Aber die Einladung zur Vorführung kam nun doch nicht so schnell. Nur sechs Wochen fehlten, dann wäre es ein Jahr her gewesen, daß mir Bloom seine Erklärung abgegeben hatte. Wobei es wahrscheinlich ungerecht war, schnellere Arbeit zu erwarten.
    Ich erhielt eine besonders fein gedruckte Einladung, auf der versichert wurde, daß zuerst Cocktails gereicht würden. Bloom ließ sich auf keine halben Sachen ein und beabsichtigte, eine Gruppe zufriedener Reporter zur Hand zu haben. Es gab auch eine Vereinbarung über eine trimensionale Fernsehübertragung. Offenbar fühlte sich Bloom sicher genug, um die Vorführung in jedes Wohnzimmer auf dem Planeten tragen zu lassen.
    Ich rief Professor Priss an, um mich zu vergewissern, daß er auch eingeladen war. Er war es.
    »Haben Sie vor zu kommen, Sir?«
    Es herrschte Schweigen, und das Gesicht des Professors auf der Sichtscheibe war ein Musterbeispiel an Ungewißheit und Zögern. »Eine Vorführung dieser Art ist höchst unangebracht, wenn eine ernste wissenschaftliche Frage zur Debatte steht. Solche Sachen unterstütze ich nicht gern.«
    Ich fürchtete, er werde absagen, und die Situation würde sehr an Spannung zu wünschen übrig lassen, wenn er nicht anwesend wäre. Aber dann wurde ihm vielleicht klar, daß er es nicht wagte, vor allen Augen einen Rückzieher zu machen. Mit deutlichem Widerwillen sagte er: »Ed Bloom ist natürlich kein echter Wissenschaftler und muß seinen Spaß haben. Ich werde anwesend sein.«
    »Glauben Sie, daß Mr. Bloom den Nullpunkt der Schwerkraft erreicht, Sir?«
    »Mhm ... Mr. Bloom hat mir eine Kopie seines Plans zu dem Gerät geschickt und ich ... bin mir nicht sicher. Vielleicht gelingt es ihm, wenn ... mhm ... er sagt, er schafft es. Selbstverständlich ...« Er machte wieder eine ziemlich lange Pause. »Selbstverständlich würde ich es gern sehen, glaube ich.«
    Und ich und viele andere auch.
    Die Inszenierung war tadellos. Im Hauptgebäude der Bloom Enterprises war ein ganzes Stockwerk frei gemacht worden. Es gab die versprochenen Cocktails, ein blendend aufgebautes kaltes Büfett, leise Musik, sanfte Beleuchtung und einen sorgsam gekleideten und jovialen Edward Bloom, der den vollkommenen Gastgeber spielte, während ihm dabei eine Reihe höflicher und unauffälliger Diener zur Hand gingen. Es herrschten eitel Freude und Zuversicht.
    James Priss verspätete sich, und ich ertappte Bloom, wie er verbittert den Blick über die Menge schweifen ließ. Dann kam Priss und brachte seine ganze Langweiligkeit mit.
    Bloom sah ihn, und sein Gesicht hellte sich sofort auf. Er sprang auf ihn zu, nahm die Hand des kleineren Mannes und zog ihn zur Bar.
    »Jim! Erfreut, dich zu sehen. Was magst du? Mensch, ich hätte alles abgeblasen, wenn du nicht gekommen wärst. Ohne den Star geht es nun mal nicht, weißt du.« Er schüttelte Priss die Hand. »Weißt du, es ist deine Theorie. Wir armen Sterblichen können nichts machen, wenn ihr wenigen nicht den Weg zeigen würdet.«
    Er schäumte vor lauter Schmeicheleien über, weil er sie sich jetzt leisten konnte. Er wollte Priss für das Schlachtfest mästen.
    Priss wollte das Getränk ausschlagen, aber man drückte ihm ein Glas in die Hand, und Bloom ließ seine Stimme anschwellen.
    »Meine Herren! Einen Augenblick Ruhe bitte! Auf Professor Priss, den größten Kopf seit Einstein, zweifacher Nobelpreisträger, Vater der Zwei-Felder-Theorie und geistiger Anreger der Vorführung, die wir sehen werden – auch, wenn er glaubte, es würde nicht funktionieren, und den Mut hatte, das öffentlich zu sagen.«
    Man hörte vernehmliches Gelächter, das aber rasch verstummte und Priss blickte so verbissen drein, wie es zu erwarten war.
    »Aber da jetzt Professor Priss hier ist«, sagte Bloom, »und wir unseren Trinkspruch ausgebracht haben, soll es weiter gehen. Folgen Sie mir, meine Herren!«
     
    Der Schauplatz befand sich diesmal im obersten Stock des Gebäudes. Es waren andere Magneten aufgebaut –

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