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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Fletchers Wohnung verlassen hatte und ich ihm gefolgt
war, bis zu dem Zeitpunkt, an dem Schäfer mit der Pistole in der Hand ins
Wohnzimmer marschiert kam, nahm wenig Zeit in Anspruch.
    »Wieso kam Torch überhaupt in
mein Haus?« fragte Lavers, der nicht ganz mitgekommen war.
    »Er kam, um die siebzigtausend
Dollar zu holen«, erklärte ich. »Das Geld, um das die Burschen das Syndikat in
Las Vegas betrogen hatten.«
    »Und wie sollte das Geld in
mein Haus gekommen sein!« fauchte der Sheriff. »Sie reden ein Blech daher,
Wheeler!«
    »Das Geld war hier, weil Linda
Scott es hier versteckt hatte«, sagte ich. »Welcher Ort ist wohl sicherer als
das Haus des Sheriffs? Es muß für Fletcher ein verdammt schwieriges Problem
gewesen sein. Sie brachten das Geld aus Las Vegas mit, aber sie konnten es
nicht ausgeben, weil das Syndikat sonst sofort Wind davon bekommen hätte. Aus
dem gleichen Grund konnten sie es auch nicht auf eine Bank legen. Es wäre auch
zu gefährlich gewesen, es in einer ihrer Wohnungen zu verstecken, weil sie dort
vor den Leuten des Syndikats nicht sicher waren. Linda indessen konnte ihren
Onkel besuchen, ohne Verdacht zu erregen, und bei dieser Gelegenheit konnte sie
das Geld verstecken.«
    Ich schaute auf das braune
Päckchen auf dem Tisch und dann zu Schäfer hinüber. »Wo war es denn nun
eigentlich versteckt?« fragte ich ihn.
    »Es klebte am Deckel des
Toilettenspülkastens«, sagte er verdrossen. »Eine Ihrer Vermutungen traf zu.«
    »Linda war eben noch eine
Anfängerin«, sagte ich.
    »Was ist mit Schäfer?« fragte
Lavers. »Was spielt er für eine Rolle?«
    »Unterhalten wir uns erst über
Ihre Nichte, Sheriff«, sagte ich. »Sie unterschied sich von den übrigen drei.
Fletcher und Torch waren Profis. Nina Booth war ein ganz ausgekochtes Luder,
und außerdem war sie Fletchers neue Freundin. Für die drei war die
Nervenbelastung, abzuwarten bis Gras über die Angelegenheit gewachsen war und
sie das Geld anrühren konnten, auszuhalten. Ihre Nichte hingegen war aus einem
anderen Holz geschnitzt. Sie drohte aus den Pantinen zu kippen.«
    »Dieser Schäfer!« sagte Lavers
laut. »Ich sagte Ihnen doch, Sie sollen mir endlich sagen, was mit Schäfer los
ist!«
    »Darauf wollte ich gerade zu
sprechen kommen«, sagte ich. »Drängeln Sie mich nicht, Sheriff. Schäfer
erzählte, er beabsichtige, einen Artikel über die Hintergründe der Ankunft
Fletchers und seiner Leute aus Las Vegas zu schreiben. Er erzählte ferner, der
schnellste Weg, an eine Story heranzukommen, sei über eine Frau. Deswegen habe
er sich mit Linda angefreundet. Sie verknallte sich in ihn, verlor die Nerven
und erzählte ihm von dem Geld.«
    Ich schaute zu Schäfer hinüber.
»Da sehen Sie einen Burschen, der im Ruf steht, im Beruf rücksichtslos, bei
Frauen erfolgreich und immer pleite zu sein. Das hat mir jedenfalls sein
Chefredakteur erzählt. Und plötzlich werden ihm siebzigtausend Dollar praktisch
in den Schoß geworfen. Er überredete Linda, das Geld zu holen und mit ihm das
Weite zu suchen.«
    »Warum hat er sie dann
erschossen?«
    »Sie hatte sich einverstanden
erklärt, das Geld zu holen. Deswegen kam sie hierher.« Ich erzählte dem Sheriff
den Rest der Geschichte.
    »Was für eine Tragikomödie!«
sagte Salter . »Sie meinte es ehrlich mit ihm, und er
erschoß sie, weil er glaubte, sie wolle ihn verraten.«
    »Sie haben einen
ausschweifenden Sinn für Humor, Hugo«, sagte ich.
    Lavers grunzte. »Das hört sich
ganz glaubhaft an. Was war mit dieser Nina Booth los?«
    »Es war ein Wunder, daß Schäfer
nicht überschnappte und seine Sache platzen ließ«, fuhr ich fort. »Er hatte
einen Mord begangen, um an das Geld heranzukommen, und nun wußte er noch immer
nicht, wo es versteckt war. Er wußte lediglich, daß es irgendwo existierte.
Vermutlich besann er sich auf seinen bewährten Routinegrundsatz, daß man über
eine Frau am schnellsten zum Zuge kam.
    Nur übersah er dabei, daß Nina
Booth doppelt so schlau und gerissen war wie Linda Scott. Ich glaube, er ging
in ihre Wohnung und versuchte, sie zu bluffen. Er versuchte, ihr weiszumachen,
Fletcher habe Linda getötet und plane nun, sowohl Johnny Torch als auch Nina zu
beseitigen, um das Geld nicht mit ihnen teilen zu müssen.«
    »Aber warum hat er sie dann
auch ermordet?« fragte Lavers.
    »Nina war nicht auf den Kopf
gefallen«, sagte ich. »Sie wußte, daß Schäfer Lindas Freund gewesen war. Sie
entnahm seinen Worten, daß Linda ihm alles erzählt haben mußte,

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