Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
ich die Schritte auf der Treppe vernahm, und der zweite
war, daß ich angenommen hatte, sie stammten von Schäfer.
    »Okay«, sagte Fletcher in kaum
vernehmbarem Flüstern. »Jetzt gehen wir weiter nach oben. Sie hätten sich mit
den siebenhundert Dollar zufrieden geben sollen, Wheeler!«
    »Ich hätte lieber zu Hause
bleiben und ein Buch lesen sollen«, knurrte ich.
    Wir erreichten das Ende der
Treppe und blieben stehen. Die Tür zum Schlafzimmer lag direkt vor uns. Etwas
weiter links lag das Bad und noch zwei weitere Zimmer. »Rufen Sie ihn!«
flüsterte Fletcher.
    »Was?«
    »Sie sollen rufen, Wheeler!«
Der Pistolenlauf stieß hart gegen meine Rippen, um den Worten Ausdruck zu
verleihen.
    »Okay«, sagte ich. Mit etwas
übernormaler Lautstärke rief ich: »Torch? Johnny Torch?«
    Etwa drei Sekunden lang geschah
nichts. Dann antwortete er unvermittelt: »Hier, Polyp! Wenn Sie mich haben
wollen, dann holen Sie mich doch!« Dem Klang nach schien die Stimme aus dem
letzten, dem hintersten der beiden Zimmer zu kommen.
    »Sie haben ja gehört, was er
sagte«, bemerkte Fletcher leise. »Gehen Sie weiter!«
    Wir drangen bis an die Tür des
dritten Zimmers vor. Sie war geschlossen.
    »Aufmachen«, flüsterte
Fletcher. »Gehen Sie hinein.«
    »Damit er mich niederknallt!«
antwortete ich ebenso leise.
    »Sie sind zu ersetzen. Wenn Sie
die Tür nicht aufmachen, bekommen Sie auf der Stelle eine Kugel ins Genick!«
    Was mir so gefiel, war die
Tatsache, daß ich die Wahl hatte. Im Geiste sah ich wieder das Bild vom
Leichenschauhaus vor mir und öffnete schon das Kühlfach für mich.
    Erneut versetzte mir Fletcher
einen schmerzhaften Stoß mit seiner Pistole. »Sie haben zwei Sekunden Zeit«,
flüsterte er. »Entschließen Sie sich, Wheeler!« Und ich entschloß mich. Ich
drückte die Klinke nieder und stieß die Tür weit auf. Von Torch war in dem Teil
des Zimmers, den ich übersehen konnte, nichts zu erkennen, daraus schloß ich
blitzschnell, daß er sich in der anderen Zimmerhälfte aufhalten mußte.
Wahrscheinlich wartete er unmittelbar hinter der Tür. Im Geiste konnte ich den
Lauf seiner schußbereiten Waffe sehen; hinter mir
spürte ich den Lauf von Fletchers Pistole, die sich in meinen Rücken bohrte.
    Ich ging drei Schritte weiter;
der nächste mußte mich des Schutzes, den die Tür bot, berauben. Anstatt diesen
vierten Schritt zu tun, warf ich mich nach vorn und landete auf dem Fußboden.
Ein Schuß krachte mit geradezu betäubender Lautstärke in der Enge des Raumes.
Ihm folgten zwei weitere. Ich vernahm ein dumpfes Geräusch, als etwas zu Boden
polterte, dann trat Stille ein.
    Entweder war ich unverletzt
oder tot. Vorsichtig bewegte ich den Kopf.
    »Stehen Sie auf, Wheeler!«
befahl Johnny Torch. »Los, hoch!« Ich tat wie geheißen. Er setzte sich auf den
Rand des Bettes und grinste mich, die Pistole in der Hand, an. »Wollen Sie
Howard noch schnell auf Wiedersehen sagen?« fragte er mit sanfter Stimme. Dann
machte er eine Kopfbewegung in Richtung auf die Tür.
    Ich drehte mich um. Fletchers
Pistole lag auf dem Fußboden. Sie war es gewesen, was ich hatte fallen hören.
Fletcher selbst stand in der Türöffnung, in der Hüfte nach vorn gebeugt, als
wolle er sich vor einer unsichtbaren Persönlichkeit verneigen. Er beugte sich
immer weiter vor, bis er das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel.
    »Genau zwischen die Augen«,
sagte Johnny Torch mit zufriedener Stimme. »Er wäre besser zu Hause geblieben.«
    »Ich wundere mich überhaupt,
daß er dich allein weggelassen hat«, sagte ich.
    »Ich schlug ihm eines über den
Schädel, da blieb ihm nichts anderes übrig.« Johnny lächelte finster. »Er wäre
besser zu Hause geblieben, Polyp, genau wie Sie.«
    »Darüber wollen wir uns lieber
nicht streiten«, sagte ich. »Hast du das Geld schon gefunden?«
    »Ich werde es schon finden«,
antwortete er. »Es ist irgendwo hier im Hause versteckt. Ich muß es nur noch
finden, das ist alles. Die beiden anderen Zimmer habe ich schon durchsucht.
Wenn ich es hier nicht finde, muß es unten im Erdgeschoß sein. Sie werden mir
suchen helfen wollen, Polyp. Fangen Sie gleich mal mit dem Wandschrank an.«
    »Was passiert, wenn du den
Zaster findest?« fragte ich.
    »Daran würde ich an Ihrer
Stelle gar nicht denken«, sagte er. »Es würde Ihnen bloß Sorgen machen. Los,
den Wandschrank!«
    Ich ging zu dem Einbauschrank
hinüber und öffnete die Tür. Es war nicht schwer, ihn zu durchsuchen. Bis auf
einen alten Sportmantel, der

Weitere Kostenlose Bücher