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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Lavers gehörte, war er
leer.
    »Okay«, sagte Johnny. »Jetzt
die Kommode.«
    Ich kippte den Inhalt der
Schubfächer auf den Fußboden. Es war nichts zu finden, was Geld auch nur
ähnlich gesehen hätte. Johnny erhob sich vom Bett und sah zu, wie ich es abzog.
Er zwang mich, die Schutzdecke von den Matratzen zu reißen, dann untersuchte er
sorgfältig die Nähte, um festzustellen, ob sie irgendwo aufgetrennt und wieder
zugenäht worden waren. Aber da war nichts.
    »Vielleicht hat es jemand schon
gefunden und sich unter den Nagel gerissen?« sagte ich.
    »Ausgeschlossen«, sagte er mit
Überzeugung.
    »Dieser Schäfer, dieser
Journalist«, sagte ich. »Das ist ein schlauer Bursche. Vielleicht hat er sich
ausgerechnet, daß das Geld hier war.«
    »Schäfer?« fragte Johnny.
»Meinen Sie den Kerl, mit dem Linda ausging? Was kann der schon von der Sache
wissen?«
    »Warum fragst du ihn nicht?«
schlug ich hoffnungsvoll vor.
    »Reden Sie kein Blech, Polyp«,
sagte er. »Es kommt sowieso bald der Augenblick, wo ich Sie nicht mehr
brauche.«
    »Es ist mir völlig ernst«,
sagte ich. »Er ist jetzt im Erdgeschoß. Und im Erdgeschoß hast du noch nicht
nach dem Geld gesucht, oder?«
    Johnny preßte die Lippen
zusammen, als er mich ansah. »Wofür halten Sie mich eigentlich?«
    »Es stimmt aber trotzdem«,
beharrte ich. »Wenn du mir nichts glaubst, dann geh doch runter und sieh selber
nach.«
    »Das werde ich vielleicht«,
sagte er. »Aber ich glaube, vorher rechne ich noch mit Ihnen ab.«
    »Dir scheint das Hirn
eingetrocknet zu sein, Johnny«, sagte ich rasch. »Wenn er drunten ist, dann ist
es doch einfacher, mich vorangehen zu lassen, oder? Ich kann mich mit ihm
unterhalten und ihn ablenken, während du herunterkommst.«
    »Was Sie nicht alles tun
wollen, um fünf Minuten länger zu leben?« Er grinste verächtlich. »Sie hängen
so sehr am Leben, daß Sie Ihre eigene Mutter erschießen würden, wenn es Ihnen
hülfe, Polyp?«
    »Zugegeben«, antwortete ich.
    »Vielleicht ist Ihre Idee gar
nicht schlecht?« Er dachte einen Augenblick darüber nach. »Ja — das leuchtet
mir ein, Polyp. Es besteht auch gar keine Eile, Sie aus dem Weg zu räumen. Ich
seh’ ganz gern zu, wie die Angst Sie zerfrißt . Wenn
Sie dran sind, Wheeler, dann auf sehr schmerzhafte Weise. Darauf werde ich ganz
besonders achten!«
    »Willst du jetzt mit Schäfer
sprechen oder nicht?« fragte ich.
    »Klar«, antwortete er. »Gehen
Sie voran.«
    Ich verließ das Zimmer und
begab mich zur Treppe; Johnny folgte dicht hinter mir. Nachdem ich zwei Stufen
hinuntergegangen war, rutschte ich absichtlich aus und fiel nach hinten. Sechs
Stufen rutschte ich auf dem Hinterteil hinunter, bevor ich mich endlich fing.
    »Sind Sie es, Leutnant?« rief
Schäfer aus dem Wohnzimmer. Ein Zittern lag in seiner Stimme.
    »Ja«, rief ich. »Alles okay.
Ich komme gleich hinunter. Machen Sie sich keine Sorgen, ich habe alles
erledigt.«
    Ich blickte nach oben und sah
Johnny Torch direkt hinter mir stehen und grinsen. »Falls Sie sich weh getan
haben, Wheeler, trösten Sie sich. Sie werden es nicht mehr lange spüren«, sagte
er leise. »Schlau von Ihnen, Schäfer gleich die richtigen Antworten zu geben.
Dafür leben Sie noch ein bißchen länger, Polyp!«
    Auf meinem Achtunddreißiger zu
sitzen war im höchsten Grade unbequem — schlimmer als im Besuchersessel in
Lavers’ Büro —, aber die Auswirkung war gleichzeitig ungemein beruhigend.
    »Stehen Sie auf!« herrschte
Johnny mich an. »Wenn Sie sich das Bein gebrochen haben, können Sie den Rest
des Weges auf den Händen kriechen.«
    Ich wußte, daß ich den Revolver
nicht unter mir hervorholen könnte, ohne daß er die Waffe sah. Genügend Zeit,
mich zu erschießen, bevor ich auch nur die Gelegenheit hatte, meinen Revolver auf
ihn zu richten. Ich konnte nur hoffen, daß mein Reaktionsvermögen rascher als
seines sein würde.
    Ich streckte den Arm aus und
tat so, als wollte ich nach dem Treppengeländer greifen und mich hochziehen,
aber im letzten Augenblick packte ich statt dessen Johnnys Bein. Ich zog daran
mit einem verzweifelten Ruck. Er stieß einen überraschten Schrei aus, und in
der nächsten Sekunde knallte seine Pistole.
    Etwa fünfzehn Zentimeter über
meinem Kopf schlug die Kugel in die Wand. Johnny segelte über meinen Kopf, mit
Armen und Beinen wild in der Luft rudernd. Er schlug auf der Treppe auf und
rollte die letzten beiden Stufen bis zum Fußboden hinunter. Die Pistole hielt
er jedoch immer fest

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