Wenn du denkst, du hast mich schon
wollen.”
„Deine Familie wird …”
„Um meine Familie kümmere ich mich schon. Mach dir darüber keine Sorgen.”
„Oh.” Sie blickte auf das vergessene Sandwich auf ihrem Teller und verspürte mit einemmal keinen Hunger mehr.
„Wann willst du heiraten?”
Erschrocken hob sie den Kopf an. „Ich … äh …”
„Wenn du gern noch ein bisschen warten möchtest, damit alle sich erst an den Gedanken gewöhnen, ist mir das recht. Wir können uns erst verloben, wie das üblich ist.”
„Das würde dir nichts ausmachen?”
„Ich möchte, dass du dich an die Vorstellung gewöhnst.”
Ihre Gedanken überschlugen sich. „Also, wenn ich die Hypothekenzahlung pünktlich erledigen will…”
„Du musst mich nicht heiraten, um das Geld zu bekommen. Ich stelle dir heute abend noch einen Scheck aus, der ausreichen müsste.”
“Aber ich will nicht, dass du denkst…”
„Mach dir keine Sorgen über meine Gedanken, ja? Oder über meine Gefühle. Es ist eine richtige Geschäftsvereinbarung. Nächste Woche bin ich schon wieder auf einer Rodeoveranstaltung, die mehrere Wochen dauert.” Er hielt inne und überlegte. „Vielleicht sollten wir unsere Verlobung sofort verkünden. Ich kaufe dir einen Ring, und wir planen unsere Hochzeit. Sicherlich willst du kirchlich heiraten.”
„Kirchlich?” krächzte sie. „Aber ist das nicht … ich meine, ist das für eine geschäftliche Abmachung nicht etwas …” Sie machte eine hilflose Geste.
„Es wird eine richtige Ehe, Megan. Müssen wir sie dann nicht auch in der Kirche beginnen?”
Noch verwirrter konnte sie sich nicht fühlen. „Aber wo wir doch wissen, dass es nur für ein Jahr sein soll, erscheint das wie Heuchelei. Ich meine, wenn alle miterleben, wie wir heiraten, werden sie sich nicht später wundern, warum wir uns trennen?”
Nach dem letzten Bissen seines dritten Sandwiches trank er einen kräftigen Schluck Tee.
„Erstens geht das niemanden etwas an. Und zweitens, so wie die Dinge heute stehen, verlaufen mehr Ehen so als anders.”
Sie dachte einen Moment darüber nach. „Das stimmt allerdings”, gab sie zu.
„So hast du wenigstens Zeit genug, dir ein Kleid auszusuchen und zu entscheiden, was deine Schwestern tragen sollen.”
Das alles kam zu schnell und zu überraschend für sie. Ihr schwindelte bereits. „Ein Kleid!
Travis, seit meinem Schulabschluss habe ich kein Kleid mehr getragen!”
Er lachte. „Vielleicht kannst du für den Tag eine Ausnahme machen. Wenn du dich natürlich in Stiefeln wohler fühlst, zieh ruhig welche darunter an.”
Megan zwang sich, ihr Sandwich zu essen, während Travis mit ihr plauderte, als wäre nichts dabei, eine Hochzeit zu planen. Nach dem Essen half er ihr beim Spülen.
„Möchtest du, dass ich dabei bin, wenn du es den Mädchen sagst?” fragte er, faltete das Geschirrtuch zusammen und hängte es auf den Handtuchhalter.
„Ach, nein”, wehrte sie rasch ab, entsetzt allein von dem Gedanken. „Ich kann es ihnen selbst sagen. Ich muss mir nur überlegen, wie ich das Thema anschneide.”
Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Anrichte. „Wir könnten morgen in die Stadt fahren und uns Ringe ansehen.”
Sie versteckte ihre Hände hinterm Rücken. „Hältst du das wirklich für nötig?”
“Ringe?” fragte er und hob eine Braue. „Ja, ich finde schon.”
„Ich meine, wenn wir wegen der Ringe nach Agua Verde fahren, weiß innerhalb von einer Stunde jeder Bescheid.”
Er lachte. „Das ist auch eine Art, die Nachricht zu verbreiten.”
Bestürzt senkte sie ihren Blick. Es bereitete ihr keine Schwierigkeiten, Probleme auf der Ranch oder mit den Mädchen zu besprechen, aber Ringe aussuchen? Heiraten? Daran hätte sie im Traum nicht gedacht.
„Oder … wir können auch nach Austin fahren, wenn dir das lieber ist. Wir können einen Tagesausflug dorthin machen, vielleicht sogar ins Kino gehen. Sicher kannst du einmal länger ausbleiben.”
Sie schaute auf und begegnete seinem intensiven Blick. „Warum willst du das tun, Travis?
Das verstehe ich nicht. Warum bist du bereit, dich auf diese Weise zu binden? Sicher hast du auf deinen Reisen Frauen kennengelernt, die …”
„Keine, die ich heiraten würde.”
„Aber…”
„Ich wollte immer ein Mädchen aus meiner Heimatstadt heiraten, wusstest du das nicht?”
erwiderte er und lachte erneut.
„Warum hast du dann nicht Carrie Schwarz geheiratet? Mit ihr bist du zuletzt gegangen.”
Er blickte verblüfft
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