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Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Titel: Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Hudson
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Vielleicht hatte er ihr einen falschen Namen sagen wollen, obwohl im Grunde keine List nötig war. Sie würde niemals die Verbindung zwischen Joshua und mir herausfinden.
    » Tja, Joshua«, fuhr meine Mutter fort. » Es ist erst acht Uhr. Ich habe Eistee, wenn Sie vielleicht hereinkommen möchten.«
    Joshuas Blick huschte zu mir, aber ich schüttelte verneinend den Kopf. Obgleich sich ein Teil von mir verzweifelt danach sehnte, stundenlang an ihrer Seite zu sitzen, ihrer Stimme zu lauschen und zu versuchen, den Duft ihres Parfums zu erhaschen, wollte es ein anderer Teil von mir nicht. Möglicherweise handelte es sich um denjenigen Teil, der für die Selbsterhaltung zuständig war. Ich würde später zurückkehren, das wusste ich. Aber ich konnte im Moment nicht hier sein. Ich hatte den Verdacht, dass ich völlig aus der Fassung geraten würde, wenn wir noch viel länger blieben.
    » Nein, Ma’am«, sagte Joshua kopfschüttelnd. » Aber das ist schrecklich nett von Ihnen. Ich sollte besser einfach gehen … die restlichen Bibeln verteilen.«
    » Sicher«, sagte meine Mutter mit einem Nicken.
    Selbst im Dunkeln war ihr mattes Lächeln zu erkennen.
    » Es war mir ein Vergnügen, Joshua Mayhew.« Sie streckte ihm die bibelfreie Hand entgegen. » Zwar ein kurzes, aber dennoch ein Vergnügen.«
    Joshua lachte leise. Mit einer kleineren Version seines gewöhnlichen Grinsens ergriff Joshua die Hand meiner Mutter und schüttelte sie.
    » Mir war es auch ein Vergnügen, Mrs. Ashley.«
    Dann erbleichte er und ließ ihre Hand sinken. Ich konnte die Schreie des Bedauerns in seinem Kopf beinahe hören: Sie hatte ihm nicht ihren Nachnamen verraten, also hätte er ihn nicht wissen sollen. Wie würde er das erklären? Wie konnte er nur?
    Meine Mutter sprach ihn jedoch nicht auf dieses Versehen an. Ja, sie sagte gar nichts mehr. Sie hob einfach eine Augenbraue und schenkte ihm ein halbes Lächeln, bevor sie sich wegdrehte und die Tür schloss.
    » Der Briefkasten …«, setzte Joshua matt an. Doch meine Mutter hatte die Tür bereits zugemacht und Joshua samt seinem Geheimnis, woher er ihren Nachnamen kannte, alleingelassen.
    Joshua und ich fuhren eine Zeit lang schweigend, auch wenn er uns nicht nach Hause brachte.
    Ich musste nicht nachfragen, wohin wir fuhren, als er in eine steile, dicht mit Kiefern gesäumte Straße einbog. Obwohl ich diese Strecke noch nie zuvor entlanggefahren war und die Nacht sich dunkel und schwer um uns gelegt hatte, kannte ich unser Ziel instinktiv.
    Nachdem Joshua die scharfen Kurven, die die Straße durch den Robbers Cave Park machte, bergauf gefahren war, stellte er den Truck neben einer kleinen Lichtung ab. Er ließ den Motor laufen, schaltete aber die Scheinwerfer aus und stieg dann aus dem Wagen, um mir aus dem Fahrerhäuschen zu helfen. Ich blieb stehen, während er sich hineinbeugte und an dem MP3-Player herumhantierte, den er an die Stereoanlage des Trucks angeschlossen hatte.
    Mein Lieblingslied – das Lied, das er mir vorgespielt hatte und das ich wegen der sich langsam erhebenden Gitarrenklänge liebte – drang aus der offenen Tür. Joshua trat von dem Truck weg und ergriff wortlos meine Hand. Er führte mich in die Mitte der Lichtung, gleich rechts von unserer Lieblingsparkbank. Dann zog er mich dicht an sich. Ich schlang die Arme um seinen Hals, er legte mir die Arme um die Taille, und wir wiegten uns im Takt der Musik.
    Bald ging der Song zu Ende, und ein weiteres meiner Lieblingslieder erklang. Ich hegte den Verdacht, dass Joshua diese Songauswahl nur für mich zusammengestellt hatte, doch ich fragte nicht, ob dem tatsächlich so war. Das Geheimnis hatte etwas Romantisches.
    Nach einer Weile seufzte ich und sah in seine Augen empor, die im Dunkeln beinahe schwarz waren.
    » Danke für heute Abend«, murmelte ich.
    » Du bist nicht … traurig oder böse auf mich?«
    » Ich bin ganz bestimmt traurig. Aber ich bin auch glücklich. Aus vielerlei Gründen. Weil ich meine Mutter gesehen habe. Und dann … na ja, deinetwegen.«
    » Meinetwegen?«
    » Ja, deinetwegen. Du machst mir ständig die besten Geschenke, selbst wenn es mir in dem Moment nicht klar ist. Wie heute Abend. Oder als du mich mitgenommen hast, damit ich mein Zuhause zum ersten Mal sah. Oder als du mich erweckt hast.« Ich nahm einen Arm von Joshuas Hals und legte ihm die Hand auf die Wange. » Also, Joshua, wie könnte ich dir jemals böse sein?«
    Er lachte leise, nahm meine Hand von seiner Wange und schlang sich meinen Arm

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