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Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Titel: Wenn ein Maerchenprinz heiraten will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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Angst zu tun. Er hat mich zurückgerufen, um mir jetzt endlich die Ehe anzubieten.“
    Zuerst war Shehab völlig schockiert, doch dann begriff er. Farah hatte herausgefunden, wer er war, und wollte ihm jetzt eine Lektion erteilen.
    Sie wollte ihn ein bisschen aufs Glatteis führen, als Strafe, dass er ihr nicht gesagt hatte, wer er wirklich war. Dann würde sie lachen, dass sie ihm einen solchen Schrecken eingejagt hatte, und er würde sie in den Arm nehmen. Na gut, dachte er, diese kleine Strafe habe ich wohl verdient. Aber später muss ich ihr dann sagen, dass es etwas gibt, mit dem sie nie wieder Scherze treiben soll. Unsere Liebe.
    Doch es kam anders. Mit kalter Stimme sprach sie weiter: „Es hat sogar Spaß gemacht. Als Gastgeber bist du wirklich gut und als Liebhaber auch nicht völlig unbegabt. Ich gehe mal davon aus, dass du deinen Heiratsantrag nicht ernst gemeint hast, aber selbst wenn – Bill ist für mich einfach die bessere Wahl. Du wirst mir auf Dauer ein bisschen zu … sagen wir, besitzergreifend.“
    Er hielt es kaum noch aus. Wann streckte sie ihm nun endlich lachend die Zunge heraus und beendete das grausame Spiel?
    Sie tat es nicht; stattdessen wies sie ihm die Tür. „Bill ist zurzeit ein bisschen empfindlich, was dich anbelangt. Ich muss ihn bei Laune halten, bis der Ehevertrag unterschrieben ist. Wenn alles geregelt ist, können wir uns ja mal wieder heimlich treffen. Das heißt, wenn ich bis dahin keinen anderen Lover kennengelernt habe.“
    Er konnte es kaum glauben. All die Gerüchte, die er über sie gehört hatte, stimmten also doch. Sie gab es jetzt ja selbst zu. Und sie sah wirklich nicht aus, als ob sie scherzte.
    „Ach so … Falls wir uns mal wieder zum Stelldichein treffen sollten, spiele ich aber nicht noch mal das naive, verliebte, unerfahrene Mäuschen. Es war nämlich ganz schön anstrengend, das durchzuhalten.“
    Hör endlich auf, dachte er. Red bloß nicht weiter. Aber sie hörte nicht auf.
    „Ich hätte dich ja noch auf ein Abschiedsnümmerchen eingeladen, aber Bill kommt in einer Stunde, und du stehst ja nicht auf Quickies. Also …“ Noch einmal wies sie ihm die Tür.
    Er konnte sich nicht bewegen. Szenen ihres Beisammenseins schossen ihm durch den Kopf. Alles nur Lügen! Sicher, er war ihr gegenüber unaufrichtig gewesen, aber doch nur im Interesse einer wichtigen Sache. Sie hingegen hatte ihn nur um des Vergnügens willen getäuscht.
    Die Frau, die er über alles liebte, die er anbetete, existierte überhaupt nicht.
    Jetzt sah er ihr wahres Gesicht – eine Hexe, eine Sirene, die perverse Freude daran hatte, Männer in die Falle zu locken und sie dann zu vernichten. Aber es spielte nicht wirklich eine Rolle, dass sie sein Herz und seine Seele zerstört hatte. Sein Herz und seine Seele waren seine Privatsache, die nichts mit seiner Rolle als zukünftiger König von Judar zu tun hatten. Er würde sie zwingen, ihre Rolle auszufüllen – als zukünftige Königin.
    „Du glaubst also, du kannst mich einfach wie einen Hund vor die Tür jagen“, sagte er bedrohlich leise. „Sehr interessant. Aber noch viel interessanter finde ich, dass du wirklich glaubst, irgendetwas in den vergangenen sechs Wochen hätte wirklich deiner Person gegolten. Frauen neigen offenbar zur Selbstüberschätzung, vor allem wenn die Männer ihnen das Gefühl geben, sie seien unwiderstehlich. Ich hätte alles lieber auf meine Art erledigt … elegant und schmerzlos. Aber da du denkst, du kannst die Sache einfach so abhaken, muss ich leider Druck ausüben. Es liegt an dir, wie viel Druck das sein wird. Du kannst jetzt freiwillig mit mir kommen und dir eine Menge Ärger ersparen. Oder nicht – doch dann sorge ich dafür, dass du und dein seniler Liebhaber leiden müsst, wie ihr es euch überhaupt nicht vorstellen könnt. Anschließend tust du dann sowieso, was ich will.“
    Eine merkwürdige Art von Genugtuung erfüllte Farah. Wie leicht es gewesen war, ihn dazu zu bringen, die Maske fallen zu lassen. Jetzt zeigte er sein wahres Gesicht. Ein gewissenloser, grausamer Machtmensch, der andere nur für seine Zwecke ausnutzte.
    „Deine Macht ist dir wohl zu Kopf gestiegen. Was willst du schon groß machen? Wir sind jetzt in Amerika, nicht auf deiner Insel oder in deinem Königreich.“
    Er lächelte bedrohlich. „Oh, da würde mir schon so einiges einfallen, keine Sorge. Zum Beispiel könnte ich Hanson geschäftlich fertigmachen, bis ihm nur noch der Gang zum Konkursverwalter bleibt. Wenn ich ihm dann

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