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Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Titel: Wenn ein Maerchenprinz heiraten will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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als er versucht hatte, sie auf dem Handy zu erreichen, hatte sie den Anruf nicht angenommen.
    Im Büro bekam er nur Ausflüchte zu hören, bis er begann, Drohungen auszustoßen. Dann sagte man ihm, dass Farah das Gebäude per Hubschrauber verlassen hatte.
    Ganz ruhig, sagte er sich, als er wieder auf der Straße stand. Denk nach, Shehab.
    Wahrscheinlich gab es für alles eine logische Erklärung. Ihr Chef hatte sie ja wegen einer wichtigen Angelegenheit zurückbeordert. Sicherlich war sie gerade damit beschäftigt und würde sich melden, sobald alles erledigt war. Sie hatte ja wohl kaum damit gerechnet, dass er die ganze Zeit vor dem Bürogebäude auf sie wartete. Und sein Anruf? Das Handyklingeln hatte sie im lauten Hubschrauber wahrscheinlich überhört.
    Aber er konnte tausendmal versuchen, sich diese Erklärungen einzureden, er glaubte sie selbst nicht. Irgendwie musste er herausfinden, wo sie steckte. Da fiel es ihm ein: das GPS-Signal ihres Handys!
    Trotz seiner fast unbegrenzten Mittel dauerte es vier Stunden, bis er ihren Aufenthaltsort herausgefunden hatte und dort angekommen war. Es war ein Bungalow-Hotel im Orange County im näheren Umfeld von Los Angeles.
    Nachdem der Mann an der Rezeption Shehabs Diploma-tenpass studiert und sich seine Erklärungen angehört hatte, verriet er ihm, wo er Farah finden konnte.
    Shehabs Herz klopfte, als er sich auf den Weg machte. Er glaubte Farahs Duft in der Luft zu spüren; wahrscheinlich hätte er sie auch ohne Wegbeschreibung gefunden. Gleichzeitig nahmen seine Zweifel zu.
    In diesem merkwürdigen, etwas heruntergekommenen Bungalow-Hotel würde Hanson doch wohl kaum irgendwelche Geschäfte abschließen lassen. Warum also war Farah hierhergekommen? Und warum hatte sie ihn nicht zurückgerufen?
    Er klopfte an die Tür. Nach einer Weile hörte er langsame, fast schlurfende Schritte. Dann öffnete sich die Tür.
    Es war Farah. Aber sie erschien ihm wie eine Fremde.
    Es stimmt also alles, dachte Farah. Sie sah Shehab an und fühlte nichts. Keine Überraschung, keinen Zorn, keinen Schmerz. Nichts. Es war vorbei.
    „ Habibati“, rief er aus. Er wirkte besorgt, beunruhigt, aber sie wusste ja nun, was für ein guter Schauspieler er war. „Ich bin fast verrückt geworden vor Angst, als du nicht an dein Handy gegangen bist. Warum bist du hier? Hat Hanson dich hierhergeschickt? Und warum?“ Sie antwortete nicht. „ Hayati, was ist denn los?“
    Ahnte er denn nicht, dass sie alles wusste? Oder hatte er schon einen neuen Plan, den er jetzt durchziehen wollte? Er konnte davon ausgehen, dass sie wieder darauf hereinfallen würde, denn schließlich hatte sie sich sechs Wochen lang für dumm verkaufen lassen …
    Doch gleichzeitig geschah etwas Furchtbares. Vorher hatte sie sich wie betäubt gefühlt, doch jetzt, da sie ihn vor sich sah, wurde sie sich erst richtig ihres ungeheuren Schmerzes bewusst. Und nun nahm er sie auch noch liebevoll in den Arm. Liebevoll? Als ob er überhaupt wüsste, was Liebe ist!
    Sie sah nur einen Ausweg aus ihrem Schmerz. Sie musste zu der Frau werden, die sie der öffentlichen Meinung nach sowieso schon war. Kalt und berechnend. Eine Frau, die am Ende über all das hier lachen würde. Die unbesiegbar und unnahbar war wie er, die eine Rolle spielte, um ihr Ziel zu erreichen. Ohne Gefühle, ohne Gewissensbisse. Herzlos.
    Und genau so fühlte sie sich. Als hätte man ihr das Herz herausgerissen.
    Sie stieß ihn von sich. „Ich möchte dir danken.“
    Zum ersten Mal konnte er nicht in ihr lesen wie in einem offenen Buch. „Danken? Wofür, ya habibati?“
    Habibati. Meine Liebe. Seine Liebe, pah! Als ob sie ihm etwas bedeutete. Sie war für ihn doch nur ein Gegenstand, ein Mittel zum Zweck. Jedes Wort von ihm war eine Lüge gewesen, jede Berührung, jedes Lächeln ein Betrug. Kaltblütig hatte er seine Rolle gespielt, um sein Ziel zu erreichen. Eine Schachfigur, mehr war sie nicht für ihn!
    Aber so würde sie ihn nicht davonkommen lassen. Denn jetzt war sie die neue Farah.
    „Immerhin hast du geschafft, was noch keinem vor dir gelungen ist“, sagte sie kalt. „Von allen Männern, mit denen ich ein Verhältnis hatte, warst du der Einzige, der Bill hätte gefährlich werden können, und er wusste das. Aber ich hatte es eben noch nie mit einem Kronprinzen getrieben, das war reizvoll. Natürlich wusste ich alles. Ich habe mich darauf eingelassen, weil du dieses Spielchen spielen wolltest und ich auch Lust darauf hatte. Aber dann bekam Bill es mit der

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