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Wenn es daemmert

Wenn es daemmert

Titel: Wenn es daemmert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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auch Werbung.   Machte.   Heben Sie die Fotos schön auf, wir brauchen sie vielleicht noch. Ich schicke Ihnen jemanden vorbei, der sie kopiert. Damit sind Sie doch einverstanden? Wenn auch nur eins fehlt, haben Sie einen Prozess wegen Vernichtung von Beweismitteln am Hals. Sie sehen, mir fällt immer was ein. Vielleicht sollte ich auch mal anfangen, Bücher zu schreiben.« Brady verschwand durch die Tür, jetzt wieder gut gelaunt. Hepburn huschte hinterher. Mina wartete, bis der Nebel auch diese beiden verschluckt hatte, und fragte sich, was er heute im Laufe des Tages noch alles ausspucken würde. Dann sah sie sich das vergrößerte Bild an.
    Zu sehen waren drei amerikanische Amateurgolfer, die darauf bestanden hatten, von Mina geknipst zu werden. Das dreifach perfekte Zahnpastalächeln hatte Mina wirklich vom Bildhintergrund abgelenkt: Matts Hand reichte vom rechten Rand in das Bild herein und war auf dem Hintern des Au-pairs geparkt. Das Mädchen hielt ein Glas in der Hand und drehte sich gerade in seine Richtung. Ihr Gesicht war von ihren Haaren verdeckt.
    Matt hatte das Mädchen angemacht, als er bei ihr nicht weitergekommen war. Aber warum dann am nächsten Tag die vielen Nachrichten? Das Gebettel, sie solle ihm noch eine Chance geben, ihn treffen?
    Die Antwort war einfach. Er hatte das Au-pair ins Bett bekommen, und das Mädchen war damit uninteressant für ihn geworden. Frauen als Jagdtrophäen. Einmal erlegt, sind sie keinen weiteren Gedanken mehr wert. Und Mina hatte sich als besonders schwieriges Ziel erwiesen. Deshalb war sie so attraktiv für ihn gewesen. Sex war nichts anderes als die Demonstration von Macht. Was Matt nicht von selbst bekam, das nahm er sich.
    Wie sie es drehte und wendete: Für die Polizei blieb sie die Hauptverdächtige. Nicht mehr lange, und es würde in jeder Zeitung stehen.
    Margaret kam zur Haustür herein und trug wortlos ein paar Einkaufstüten in die Küche. Mina folgte ihr, verwundert darüber, dass ihre Mutter nichts sagte. Dann wusste sie, warum. Margaret hatte eine Zeitung mitgebracht. Auf dem Titelbild Matt. Die Schlagzeile: »Golfstar ermordet in St. Andrews«. Darunter: »Tod des Profis erschüttert R&A«. Und noch weiter unten: ein Bild von Mina. Mit Bildunterschrift: Bestsellerautorin hilft Polizei bei Ermittlungen. Das Foto war keines der offiziellen Verlagsfotos, eher das, was man ein Paparazzo-Foto nannte. Von denen gab es nicht viele, dazu war Mina für die Klatschreporter nicht wichtig genug. Aber sie hatten es gut ausgewählt: Es zeigte Mina mit vom Wind zerzausten, offenen Haaren und einer großen Sonnenbrille, wie sie gerade die Hand in Richtung des Fotografen hob. Die typische Geste: Keine Fotos, bitte. Sie kam aus einem Restaurant in Chelsea, wo sie sich mit ihrem Agenten getroffen hatte, um ihm zu sagen, dass sie nicht mehr konnte. Dass sie in die Schweiz gehen würde. »In die Schweiz gehen« war ihr Ausdruck dafür.
    Das Foto ließ sie in diesem Zusammenhang aussehen wie die Hauptverdächtige. Und als sie den Artikel überflog, fand sie Andeutungen wie »ein Jahr zurückgezogen« und »private Probleme«.
    »Diese Schweine sind also doch damit an die Presse gegangen«, flüsterte Mina. Brady hatte gesagt: Angst vor   schlechter   Presse. Für die Polizei war diese Presse nicht schlecht.
    »Jetzt bist du wieder auf allen Titelseiten«, sagte ihre Mutter ebenso leise.

11.
    Es war Sonntagnacht gewesen, gerade als er geglaubt hatte, endlich einschlafen zu können. Die Stunden zuvor hatte er mit Saubermachen verbracht. Nicht, dass ihm Doug oder Pete geholfen hätten. Sie waren in ihren Zimmern verschwunden. Cedric hatte sich neue Gummihandschuhe angezogen und dann gesaugt, geputzt, wieder gesaugt, gewischt, desinfiziert, die Türklinken gereinigt, die Sofakissenbezüge ausgetauscht, den Wohnzimmertisch poliert. Er hatte alles getan, um die Spuren dieser ungebetenen Gäste, dieser beiden Polizisten, die einfach in sein Haus eingedrungen waren, zu beseitigen. Danach war er lange Zeit viel zu aufgeregt gewesen, um Schlaf zu finden. Matt tot, gleich nebenan. Hätte Cedric in der Nacht aus dem Fenster gesehen, hätte er Matts Mörder vielleicht gesehen. Aber Cedric hatte an seinem Laptop gesessen, stundenlang auf den Bildschirm gestarrt und wieder nichts geschrieben, weil ihn allein das Wissen, dass Pepa irgendwo in seinem Haus war, in den Wahnsinn trieb.
    Diese absurde Idee mit Pepa – so war sein Vater. Er versuchte immer noch, Cedric so zu erziehen, wie er

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