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Wenn es daemmert

Wenn es daemmert

Titel: Wenn es daemmert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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Fahrer sagen: Wissen Sie zufällig, wo es heute Nacht in der Nähe von Largo gebrannt hat? Da steht nämlich mein Wagen.
    Der Fahrer würde denken, er habe das Feuer gelegt. Er würde sich ohnehin schon genug über seinen Fahrgast wundern: dreckig, klatschnass und orientierungslos an einer B-Straße.
    »Bisschen was getrunken gestern?«, fragte der Mann.
    Cedric nickte nur und sah aus dem Fenster.
    Als er zu Hause war, rannte er als Erstes unter die Dusche und blieb zehn Minuten unter dem heißen Wasserstrahl. Seine Kleidung würde er wegwerfen. Die Mikroorganismen, die sich dort angesammelt hatten, würden sich vermutlich nie wieder ganz entfernen lassen, egal, wie oft die Sachen gereinigt wurden. Er steckte sie in einen Sack und warf diesen in die Mülltonne. Dann ließ er sich ein Bad ein. Er fühlte sich noch lange nicht sauber genug. Als er im Wasser lag, fiel ihm etwas völlig Wahnsinniges ein: Die Polizei würde mittlerweile von dem Brand wissen. Sie würden die Gegend abgesucht haben. Sie würden seinen Mercedes gefunden und identifiziert haben. Sie würden denken, er hätte etwas damit zu tun. Und da Brady wusste, wer den Brand wirklich gelegt hatte, würde er sich mit Begeisterung auf dieses Geschenk stürzen: Er hatte einen Tatverdächtigen! Brady würde Cedric ebenso unter Druck setzen, wie er Mina unter Druck setzte. Wahrscheinlich würde sein Vater ihn noch dabei unterstützen. Oder würde er da die Grenze ziehen?
    Natürlich, Mina. Mina und Brady. Brady hatte von Anfang an gewusst, wer Matt umgebracht hatte: der Mann im Range Rover. Deshalb versuchte er so beharrlich, es Mina anzuhängen. Jetzt war ihm endlich alles klar.
    Er stieg aus der Badewanne, ließ das Wasser ab, trocknete sich mit einem frischen Handtuch ab, wischte die Wanne sauber und zog sich an. Dann schaltete er den Computer an und suchte im Internet nach Meldungen über den Brand. Er konnte nicht schon wieder bei der Redaktion anrufen. Wer wusste schon, ob nicht auch Redakteure seines Vaters von dem Mann in dem Range Rover geschmiert wurden. Wer wusste schon, wem er überhaupt noch vertrauen konnte.
    Er fand eine Meldung, in der auch von einem Todesopfer die Rede war. Ein Name wurde nicht genannt. Brady würde wissen, wer die Tote war, aber er würde nichts sagen.
    Anhand der Beschreibung in der Meldung konnte Cedric ungefähr schließen, an welcher Straße das Cottage liegen musste. Er rief ein Taxiunternehmen an, diesmal ein anderes, und ließ sich in Richtung Kirkton of Largo fahren. Der Fahrer wollte wissen, wo es genau hingehen sollte, und Cedric erklärte ihm, er habe den Wagen wegen eines Motorproblems stehen lassen müssen, er erinnere sich nicht so genau. Der Fahrer akzeptierte es und fing an, von dem Brand zu erzählen. Cedric tat überrascht und bat ihn, an dem Cottage vorbeizufahren. Sensationsgier war dem Taxifahrer willkommen, er gab sogar noch Gas.
    Kurz bevor sie ankamen, entdeckte Cedric sein Auto und staunte: Was er in der Dunkelheit für einen Feldweg gehalten hatte, war in Wirklichkeit die Zufahrt zu einem Öko-Bauernhof. An der Straße war ein Parkplatz für die Kunden, die dann noch ungefähr 300 Yards zu Fuß den Hügel hinauf zu dem Hof gehen mussten. Dort, neben drei anderen Wagen, stand sein Mercedes.
    Wenn er Glück hatte, hatten sie seinen Wagen nicht entdeckt.
    Er bat den Fahrer, hier zu halten.
    »Aber da vorne hat’s doch gebrannt, wollen Sie das nicht sehen?«
    »Danke, ich weiß jetzt wieder, wo mein Auto ist, und ich will mir hier vorher noch etwas kaufen.«
    Er wartete, bis das Taxi weg war. Dann fuhr er zurück nach St. Andrews, direkt zu Minas Haus. Vielmehr zu dem, was einmal Minas Haus gewesen war. Jetzt war es eine verkohlte, ausgebrannte Ruine, die im nachlassenden Regen noch qualmte. Der Mann hatte auch Mina umgebracht.
    Die Frau, die ihn dort wegzog, als er schreiend versuchte, in das Haus zu gelangen, führte ihn in das Pub, in dem er vor wenigen Tagen mit Mina und der Polizistin gewesen war, zwang ihn, einen großen Whisky zu trinken, und erklärte ihm, dass es Mina so weit gut ging. Es war Mrs Hepburn, die Mutter der Polizistin, und Cedric erinnerte sich, dass ihr das Pub gehörte. Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen, aber es gelang ihm nicht. Sein Nervensystem musste völlig aufgegeben haben, denn warum sonst konnte er sich nicht daran erinnern, dass er geschrien hatte.

11.
    Mina hatte einen Albtraum. Sie träumte, sie war irgendwie in »Life on Mars« gelandet und hatte aus Versehen

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