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Wenn es daemmert

Wenn es daemmert

Titel: Wenn es daemmert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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einem tragischen Unfall aussehen.« Art klopfte den beiden Männern auf die Schultern. Er bemerkte, wie Vladimir ihm vom Fahrersitz aus durch den Rückspiegel skeptische Blicke zuwarf.
    »Vladimir, mein Guter, was quält dich?«
    »Nichts. Nur, dass ich nicht weiß, wonach ich suchen soll.«
    »Unterlagen. Aufzeichnungen. Alles, was ein Hinweis auf mich sein könnte.   CD -Roms,   USB -Sticks … Solche Dinge.«
    »Das ist eine Kanzlei, die ist voll mit Papier!«, beschwerte sich Vladimir.
    »Aber sie haben ihre Sachen zu ihm gebracht. Irgendwo müssen folglich ihre Taschen und Koffer herumstehen«, antwortete er geduldig. »Und die nehmt ihr euch vor. Ich will wissen, was sie herausgefunden haben.«
    Vladimir verdrehte die Augen. »Ich habe kein gutes Gefühl. Wir werden hier nichts finden.«
    Art stöhnte. Die unguten Gefühle von Vladimir kannte er nur zu gut. Dummerweise lag der Russe oft richtig. »Also gut. Ich komme mit.«
    Die drei Männer stiegen aus dem Golf und gingen auf die Kanzlei zu. Es war noch hell, aber die Straße war um diese Zeit ruhig. Niemand begegnete ihnen auf den wenigen Schritten zum Hauseingang.
    Die Haustür war offen. Hopkirks Kanzlei befand sich im Erdgeschoss. Das Schloss stellte für Bruce kein Problem dar. Eine halbe Minute später waren sie drin.
    Bruce bewachte die Tür, während sich Vladimir und Art umsahen. Die Kanzlei bestand aus zwei Zimmern. Das Vorzimmer schien uninteressant zu sein. In den Schränken stapelten sich alte Akten, in einer Ecke befand sich ein Waschbecken, links davon ein Tischchen mit einem Wasserkocher, einigen Tassen und Gläsern, Kaffeepulver und Teebeuteln. In dem kleinen Kühlschrank auf der anderen Seite des Waschbeckens gab es Milch, Saft, Mineralwasser, einige Dosen Cola. Der Schreibtisch war aufgeräumt: Terminkalender, Telefon, Laptop, wie es in einem guten Vorzimmer sein sollte.
    Hopkirks Raum beherbergte unzählige Bände zum schottischen Recht und die üblichen juristischen Standardwerke. Die meisten der Bücher sahen aus, als seien sie so alt wie der viktorianische Kasten, in dem sich die Kanzlei befand. Andere wiederum waren genauso neu wie das schottische Parlament. Auf Hopkirks riesigem Eichenschreibtisch war kein Laptop zu sehen. Nur ein Tintenfass und Briefpapier. Entweder hatte er keinen Computer, oder er nahm ihn abends mit nach Hause.
    Vladimir hatte sich in jedem Winkel umgesehen. »Hier ist nichts. Keine Koffer. Nichts. Es gibt auch keinen Abstellraum.«
    »Bruce, schaust du mal, ob es hier einen Keller gibt?«
    Art setzte sich auf Hopkirks Lederstuhl und wartete, bis Bruce zurückkam. »Nur Wohnungen im Tiefparterre. Kein Keller.«
    Er stand wieder auf. »Gut, dann besuchen wir Mr Hopkirk zu Hause.«
    »Also nicht das volle Programm«, stellte Bruce fest und war sichtlich enttäuscht, dass er heute nicht zündeln durfte.
    Vladimirs Gefühl war mal wieder richtig gewesen. Wie kam es, dass er so etwas ahnte? Es entbehrte jeder Logik.
    Sie verließen die Kanzlei. Bruce schloss die Tür wieder ordnungsgemäß ab. Niemand würde merken, dass sie da gewesen waren.
    »Ist es eine gute Idee, zu ihm zu fahren?«, fragte Vladimir. Einmal Recht haben am Tag reichte ihm wohl nicht.
    »Vlad, wir fahren dorthin. Ich will wissen, was diese kleine Hexe über mich weiß.«
    »Warum suchen wir nicht die kleine Hexe selbst?«, brummte Bruce.
    »Weil ich nicht weiß, wo sie ist«, gab Art freundlich zurück.
    »Irgendwo in der Stadt wird sie schon sein«, antwortete Bruce. »Wir suchen sie.«
    »Es bringt doch nichts, ihre Koffer zu durchwühlen. Was soll sie noch haben? Alles ist verbrannt«, gab Vladimir zu bedenken.
    »Der Junge könnte etwas haben«, erwiderte Art. Er wusste, dass er auf Vladimir hören sollte, aber er wollte nun einmal sichergehen.
    Bruce und Vladimir setzten sich in ihren Golf, Art ging zu seinem Range Rover. Sie fuhren voran, er folgte ihnen. Sie waren schon fast in Morningside angelangt, wo Hopkirk wohnte, als Arts Handy klingelte.
    »Sie trifft sich mit Anna«, sagte jemand und legte auf.
    Art hatte seine Informanten, die ihm mitteilten, was sich bei der Ukrainerin tat. Aber er wusste, dass auch sie ein paar von seinen Leuten bestochen hatte. Darin war sie ebenso geschickt wie er. Bis heute hatte er nicht herausgefunden, wer es war. Und obwohl er seine Mitarbeiter ständig austauschte, war Anna stets bestens informiert. Er musste sich also gut überlegen, wie er nun vorging.
    Art gab Vlad und Bruce ein Zeichen mit der

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