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Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Ritter Blaubart

Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Ritter Blaubart

Titel: Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Ritter Blaubart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Schwartz
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eilte Amelie in die Küche.
    Alain! Was machst du hier?
    Sie hielt die Neugier kaum aus, wollte ihn aber nicht mit ihrer Frage überfallen. Erst als sie mit dem Kaffee auf einem Tablett zurückkam, fragte sie beiläufig. „Was treibt Sie zu uns?“
    Er nahm die kochend heiße Tasse, ohne mit den Wimpern zu zucken.
    Noch ehe er antworten konnte, traten Lara und Stefan ein.
    „Oh!“ Lara klatschte in die Hände. „Was für ein ungewöhnlicher Besuch! Der mysteriöseste und bestangezogenste Mann im Umkreis von hundert Kilometern beehrt uns.“ Sie ließ sich schwungvoll neben Amelie auf die Couch fallen. Stefan setzte sich zögernd neben sie.
    Alain lächelte. „Ich gebe zu, mein Besuch ist in der Tat ungewöhnlich, Lara. Ich darf doch Lara sagen, oder?“ Seine graugrünen Augen waren interessiert auf das dünne, weiße Hemd gerichtet, unter dem sich Laras harte Brustspitzen abzeichneten.
    Amelie spürte einen Stich in ihrem Magen. Kaum hatte ihre Schwester den Raum betreten, beherrschte sie ihn. Wie konnte sie nur so dreist flirten, während ihr Verlobter neben ihr saß? Stefan schien sich nicht daran zu stören. Er beobachtete den Mann im Sessel aufmerksam.
    Lara lächelte. „Natürlich, Alain.“ Sie sah ihn auffordernd an.
    Alain blickte auf die Kaffeetasse in seinen Händen, dann sah er zu Amelie. Sofort fühlte sie sich wieder nackt. Der Traum mit der Limousine kam in allen Einzelheiten zurück. Seine Aufforderung, sie solle sich ausziehen, sein erhitzter Körper auf ihrem.
    „Ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen, Lara. In diesem Dorf gehen Gerüchte um, die mir nicht gefallen. Mein zurückgezogenes Leben und mein Reichtum ziehen das an.“ Sein Blick begegnete dem von Stefan. „Ich weiß, dass ich weit oben auf Ihrer Liste der Verdächtigen stehe.“
    Stefan versuchte nicht, es zu leugnen. In seinen Augen lag Misstrauen.
    Alain stellte die Tasse ab und lehnte sich im Sessel zurück.
    „Ich möchte sie alle drei einladen, in der nächsten Vollmondnacht meine Gäste zu sein. Ich gebe eine meiner Feiern. Einen Maskenball. Ich habe ihn bewusst auf die Vollmondnacht gelegt, und ich würde mir wünschen, dass jemand aus dem Dorf bei mir ist. Sollte wieder eine Frau verschwinden, können Sie bezeugen, dass ich nichts damit zu tun haben kann.“
    Amelies Herzschlag beschleunigte sich. Eine Feier in Alains Villa? Ein Fest an seiner Seite? Das war ihre Chance, ihm näherzukommen.
    „Warum wir?“, platzte es aus ihr heraus, bevor ihre Schwester das Gespräch wieder an sich reißen konnte. Alains Blick glitt über ihren Körper. Ihr war, als könne sie diesen Blick unter ihrer Bluse und dem schwarzen Rock spüren.
    „Nun“, Alain wandte den Blick von ihr ab und sah Stefan an. „Zum einen, weil Sie, Stefan, Polizist sind, und mich ohnehin überwachen, zum anderen, weil ich denke ...“ Er zögerte und setzte neu an. „Meine Feierlichkeiten sind nicht kompatibel mit den Moralvorstellungen eines Großteils der einheimischen Bevölkerung. Aber ich denke, Sie können damit umgehen.“
    „Was soll das heißen?“, fragte Lara mit Unschuldsmiene.
    „Es sind sehr freizügige Veranstaltungen. Allerdings sind Sie nicht verpflichtet, an diesen ... Freizügigkeiten ... teilzunehmen. Seien Sie einfach anwesend, und helfen Sie mir auf diese Art, mit den Gerüchten Schluss zu machen.“
    Lara und Stefan sahen sich unbehaglich an.
    Alains Blick begegnete dem von Amelie. Sie tauchte in das Graugrün seiner Iris ein, fühlte sich umschmeichelt, geborgen. Es war, als würde eine leise Stimme zu ihr sprechen, die sie nicht verstand. Aber sie fühlte instinktiv, was die Stimme wollte: Sie sollte Alains Bitte folgen. Sollte zu ihm kommen. In sein Anwesen. Es war wichtig.
    „Wir kommen!“, sagte sie impulsiv, ehe die beiden anderen reagieren konnten.
    Ihre Schwester sah sie überrascht an. Ihre Augen verengten sich leicht – ein Anzeichen von Ärger.
    „Nun, so wie es aussieht, haben Sie meine Schwester schon für sich gewonnen.“
    Amelie schluckte nervös. Lara war zu Recht ungehalten. Wie kam sie dazu, über die Köpfe der anderen hinweg eine Entscheidung zu fällen?
    Alain stand auf. „Danke. Ich freue mich auf das Fest. Mein Fahrer wird Sie am Samstag gegen zwanzig Uhr abholen. Für Essen und Trinken ist gesorgt. Vergessen Sie nicht, dass es ein Maskenball ist. Das Motiv ist ‚Märchen und Mythen der Welt‘.“ Er lächelte gewinnend.
    Stefan stand ebenfalls auf. „Ich muss sehen, ob ich es einrichten

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