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Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit

Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit

Titel: Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Spezzano
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Gesundheit, die sexuelle Integrität oder den stimmigen Platz in der Familie aufzugeben, um die Familie zu retten.
    Wenn Sie die Familienverschwörung näher erforschen, erinnern Sie sich bitte immer daran: Wenn etwas weh tut oder Sie sich im Hinblick auf etwas schlecht fühlen, dann ist es letzten Endes nicht wahr, sondern beruht auf einem Missverständnis. Diese Einsicht wird Ihnen helfen, die Wahrheit über Dinge herauszufinden, ohne dass Sie unnötig leiden.
    Als kleiner Junge hatte ich einen schlimmen Fall der Verschwörungen, unerwünscht zu sein und das Leben der Familie ruiniert zu haben, gehabt. Und jetzt funktionierte keine meiner Beziehungen, obwohl doch so viel für mich sprach als junger, athletischer Student, der gerade seinen Doktor machte. Erst als ich meine Herzensbrüche und Verschwörungen entwirrte, machte mein Leben einen gewaltigen Sprung nach vorn in Richtung Erfolg und Liebe.
    Ich glaube, es war die Absicht meiner Seele, mich eine der schlimmsten Familienverschwörungen erfahren zu lassen, die ich je kennengelernt habe, damit ich, sobald ich mich selbst davon befreit hatte, anderen bei diesem Thema würde helfen können. Und ich glaube auch, dass es die Absicht meines Egos war, mich seelisch derart verkrüppeln zu lassen, dass ich einen Vorwand hatte, mich nicht zu zeigen und das, weswegen ich hierhergekommen bin, nicht zu tun.
    Als ich neun Jahre alt war, bekam ich eines Nachts einen großen Streit zwischen meinen Eltern mit, als meine Geschwister schon schliefen. Ich las noch im Bett, wie ich das damals immer tat, als ich hörte, wie meine Mutter meinen Vater anschrie, dass sie mich niemals gewollt habe. In diesem Augenblick brach meine ganze Welt zusammen. Ich war wie erschlagen. Dann sprachen meine Eltern über Scheidung, und ich realisierte, dass alle Streitigkeiten und all das Leid in der Familie meine Schuld waren. Aufgrund der Schmerzenswut, die dieses Missverständnis ausgelöst hatte, verdrängte ich das Ganze. Diese Erfahrung stärkte jedoch meinen Wunsch, anderen Menschen zu helfen – allerdings mit einem unwahren, fürchterlichen Schuldgefühl. Das Erlebnis damals untermauerte meine Absicht, Priester zu werden. Ich entschloss mich, mit Gott einen Handel abzuschließen. Ich wollte Gott mein Leben opfern, wenn sich Gott im Gegenzug um meine Familie kümmern würde.
    In den Monaten, bevor ich meinen Doktor machte, zog ich diese verdrängte Erinnerung wieder aus meinem Unterbewusstsein hervor. Allein die Tatsache, dass ich überhaupt wieder mit dieser verdrängten Erinnerung in Berührung kam, führte dazu, dass sich meine Beziehungen schlagartig verbesserten. Ich erlebte zum ersten Mal, dass eine Freundin mich liebte. Erst als ich das durch diese Erfahrung als Neunjähriger irrtümlich entstandene Glaubensmuster auflösen konnte, weil ich erkannte, dass meine Erinnerung unwahr war, erreichte ich in meinen Beziehungen eine völlig neue Ebene der Unwiderstehlichkeit.
    Als ich etwa zehn war, fragte mich mein Footballtrainer, mit dem ich mich sehr gut verstand, eines Abends nach dem Training: »Sag mal, was ist eigentlich los mit dir? Was ist da im letzten Jahr passiert?« Offensichtlich hatte sich mein Verhalten in dem Jahr, nachdem ich mitgehört hatte, was meine Mutter meinem Vater sagte, drastisch verändert. Da ich das aber schon völlig verdrängt hatte, konnte ich ihm nichts antworten. Das Geschehen war einfach nicht mehr Teil meines Alltagsbewusstseins.
    Aus den folgenden Jahren erinnere ich, dass ich meiner Mutter nie glaubte, wenn sie sagte, dass sie mich liebe. Und wenn sie mir ihre Zuneigung zeigte, wand ich mich aus ihren Umarmungen. Ich fühlte mich unweigerlich irgendwie ausgenutzt, wenn sie mich in die Arme nahm, hatte aber keine Idee, was eigentlich los war oder warum ich mich so komisch fühlte. Als ich schließlich meine Verschwörung, mich unerwünscht zu fühlen, und die vielen Schichten des dadurch entstandenen Trugschlusses aufgelöst hatte, konnte ich endlich die Liebe meiner Mutter annehmen, die ich all die Jahre abgeblockt hatte. Das hatte enorme Auswirkungen auf meine persönlichen Beziehungen und meine Fähigkeit, mich geliebt zu fühlen und als liebenswert zu empfinden.
    Ein paar Tage vor meiner Promotionsfeier saßen mein Vater und ich auf den Stufen vor dem Haus und genossen den Abendhimmel über San Diego, als ich meinem Vater von meinem Erlebnis mit neun Jahren erzählte. Ich fragte ihn: »Hat Mom je solche Sachen gesagt, dass sie mich nicht

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