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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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mir erzählt, du wolltest nicht, dass ich über ihre Vergangenheit Bescheid weiß. Sie soll mich beschützen für den Fall, dass Sams Kumpel hier auftauchen, stimmt’s?”
    “Ja”, gestand er.
    “Es ist nett, dass du dir um mich Sorgen machst”, sagte sie, während sie das Essen auf den Tisch stellte und ihm Kaffee einschenkte. “Danke.” Ihre Stimme klang belegt.
    Er zog ihr Gesicht zu sich hinunter und küsste sie sanft. “Solange du bei mir wohnst, bin ich für dich schließlich verantwortlich”, sagte er. “Ich weiß, dass du normalerweise selbst auf dich Acht geben kannst; schließlich bist du ein großes Mädchen. Aber mit dieser Bedrohung wirst du allein nicht fertig. Und ich werde nicht zulassen, dass dir jemand wehtut.”
    Eine wohlig warme Welle strömte durch ihren Körper. Ihr Herz schlug schneller, und sie lächelte verlegen, als sie den zärtlichen Blick in seinen dunklen Augen sah.
    Er registrierte ihre Reaktion und bekam sofort kalte Füße. Sanft, aber mit Nachdruck, schob er sie von sich. “Nur, weil ich mir um dich Sorgen mache, brauchst du nicht über Verlobungsringe zu reden”, warnte er sie, als sie etwas sagen wollte.
    Sie seufzte. “Spielverderber. Du bist derjenige, der von Überraschungen gesprochen hat.”
    Er grinste. “Richtig. Aber darüber wirst du nichts in meinen Gedanken lesen können.”
    Sie lächelte bloß. Sie ahnte, was im Rathaus passiert war, denn Mrs. Jewell hatte ein paar Andeutungen gemacht. Es ging das Gerücht, die Tochter von Senator Merrill stecke bis zum Hals in Schwierigkeiten. Und auch den beiden Stadtratsmitgliedern und dem Bürgermeister, so erzählte man sich, drohe Gefahr. Eine weitere ergiebige Quelle für Gerüchte waren die Senatswahl und die Wahl des Bürgermeisters.
    “Ich hoffe inständig, Mr. Ballenger wird Senator”, sagte sie unvermittelt.
    “Ich glaube, er wird es auch. Kommst du am Montagabend mit mir zur Anhörung?” Die Frage war ihm herausgerutscht, ehe er sich darüber Gedanken machen konnte. Er brauchte ihren seelischen Beistand wirklich. Er wollte es nur nicht zugeben.
    “Natürlich”, erwiderte sie sofort. “Ich wünschte, Rory wäre auch hier.”
    Daraufhin sagte er kein Wort mehr. Stattdessen bemühte er sich, sein Lächeln vor ihr zu verbergen.
    Doch es entging ihr nicht, und sie fragte sich, was er wohl im Schilde führte.
    Wie ein Lauffeuer verbreitete sich zwei Tage später die Nachricht, dass Julie, die Tochter von Senator Merrill, wegen versuchter Brandstiftung ins Gefängnis eingeliefert worden war. Die Leute waren schockiert. Angestiftet von ihrem Vater, war sie stets Calhoun Ballengers schärfste Kritikerin gewesen. Und da sie ihn in Werbespots im Fernsehen mehrfach verleumdet hatte, steckte sie nun bis zum Hals in Schwierigkeiten. Jetzt hatte sie einen der Männer, die im Auftrag der Familie arbeiteten, damit beauftragt, das Haus von Libby Collins, der Freundin von Jordan Powell, in Brand zu stecken. Die Kautionsverhandlung war für den kommenden Montag angesetzt, denselben Tag, an dem die Stadtratssitzung und das Disziplinarverfahren gegen die beiden Streifenpolizisten stattfinden sollte. Die Bewohner von Jacobsville erzählten sich, dass die verhinderte Brandstifterin inzwischen wie ein Vöglein sang und dass es noch weitere Anschuldigungen gab, die gegen Miss Merrrill vorgebracht worden waren.
    Cash hatte angedeutet, dass es bei dieser Affäre auch um einige politische Tollkühnheiten ging. Tippy war sehr neugierig gewesen, aber er hatte nicht viel preisgegeben. Am Sonntag hatte er dann für eine Stunde das Haus verlassen, und als er zurückkehrte, brachte er Rory mit.
    “Ich kann es immer noch nicht fassen”, rief Tippy ein übers andere Mal, während sie ihren kleinen Bruder in den Armen hielt. “Das ist ja wirklich eine Überraschung.”
    “Ich kann es auch nicht glauben. Cash hat gesagt, du seist deprimiert und müsstest ein bisschen aufgemuntert werden. Deshalb hat er den Kommandanten bekniet, damit ich meine Prüfungen etwas früher machen konnte. Jetzt bleibe ich hier, solange es geht.” Er zwinkerte Cash zu.
    Cash lachte. “Du kannst so lange bleiben wie Tippy”, versprach er, ohne jedoch hinzuzufügen, dass er auch in dieser Beziehung bereits gewisse Pläne geschmiedet hatte.
    Tippy jedenfalls nahm seine Worte für bare Münze. Ihre Genesung machte große Fortschritte. Wenn Joel sich bei ihr meldete – was er allerdings noch nicht getan hatte –, würde sie wieder arbeiten können. Sie fragte

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