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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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Gedanken allein.
    Calhoun Ballengers Wahlkampfparty fand bei “Shea’s” auf der Victoria Road statt. Es war eine Gaststätte mit Bar, und da die Polizei das Lokal seit den Vorfällen mit den berüchtigten Clark-Brüdern besonders intensiv im Auge hatte, war dort nichts Ungewöhnliches mehr vorgefallen. John Clark war bei einer Schießerei mit Judd Dunn und einem Sicherheitsbeamten der Bank weiter oben in der Victoria Street ums Leben gekommen, nachdem er versucht hatte, die Bank auszurauben. Sein Bruder Jack versuchte, ihn zu rächen, indem er auf Judd Dunn schoss, stattdessen aber Christabel Gaines traf. Daraufhin kam er lebenslänglich hinter Gitter – nicht nur wegen versuchten Mordes an Christabel, sondern auch, weil er versucht hatte, eine junge Frau umzubringen, die ihn wegen Vergewaltigung angezeigt hatte.
    Mit unverhohlenem Stolz machte Cash Tippy mit den anderen Gästen bekannt. Sie lächelte, schüttelte viele Hände und bezauberte jeden Mann unter fünfzig. Aber wie immer hatte sie nur Augen für Cash, was keinem entging, der die beiden sah.
    Auf der Tanzfläche schmiegte sie sich an ihn. Es war noch nicht lange her, dass Cash die Menge zu Beifallsstürmen hingerissen hatte, als er mit Crissy Dunn eine Reihe von lateinamerikanischen Tänzen aufs Parkett gelegt hatte. Aber das war vor ihrer Hochzeit mit Judd und der Geburt ihrer Zwillinge gewesen. Und da er wusste, dass Tippy sich noch nicht zu sehr anstrengen durfte, begnügte er sich an diesem Abend mit einem langsameren Tempo.
    Der Blick, mit dem sie ihn ansah, war so intensiv, dass er glaubte, sie würde die Augen nie wieder abwenden. Er lächelte sie an. Die Klatschmaschinerie setzte sich in Gang. Kein Rauch ohne Feuer, wisperten sie einander verschwörerisch zu.
    Cash war noch immer besorgt wegen des dritten Entführers, der möglicherweise auf Tippys Fährte war. Er ließ vermehrt Streifenpolizisten in der Umgebung seines Hauses patrouillieren und schärfte Tippy ein, alle Türen zu verschließen, wenn er nicht zu Hause war. Der Gedanke, ihr könnte etwas zustoßen, war ihm unerträglich.
    Eine Woche vor der Vernehmung seiner Beamten vor dem Stadtrat kam Cash an einem Tag zum Mittagessen nach Hause. Tippy stand in der Küche und bereitete die Mahlzeit vor. Sie trug einen langen Jeansrock und eine schlichte blaue, bis zum Hals geknöpfte Bluse. Sie war barfuß, hatte kein Make-up aufgelegt, und ihr üppiges rotes Haar hatte sie mit einem Gummiband zu einem Pferdeschwanz gebändigt. Sie wirkte frisch wie der junge Morgen. Cash blieb an der Tür stehen und genoss das Bild, das sich ihm bot.
    Sie stellte gerade ein Glas in den Kühlschrank. Dann blickte sie über ihre Schulter, und ihre grünen Augen hellten sich freudig erregt auf. “Du bist aber früh!”, rief sie aus. “Es gibt Gewürzbrot mit Thunfischsalat. Es ist gleich fertig.”
    “Ich habe Zeit”, meinte er leichthin, nahm den Gürtel ab und legte ihn über einen Stuhl. Als er sich reckte, wurden die kräftigen Muskeln in seinen Armen sichtbar. “Wenn ich will, kann ich eine Stunde Mittagspause machen”, sagte er grinsend. “Ich bin schließlich der Boss.”
    Ihr Herz wurde ganz leicht, wenn er sie so anlächelte. Sie fühlte sich jung und unbeschwert. Sie konnte den Blick nicht von ihm wenden. Er war attraktiv, hatte einen umwerfenden Körper und strahlte Lebenskraft aus.
    Er bemerkte ihren Blick, und sein Brustkorb schwoll an. “Du bist ganz vernarrt in mich, stimmt’s?”, neckte er sie. “Warum kommst du nicht zu mir herüber und wirst endlich mal aktiv?”
    Sie zog die Augenbrauen empor und grinste frech. “Wenn ich das täte, würdest du wahrscheinlich sofort in Ohnmacht fallen.”
    “Das werden wir ja sehen”, meinte er.
    Sie machte einen Schmollmund, legte das Küchentuch aus der Hand, trat vor ihn und legte die Handflächen auf seinen mächtigen Brustkorb. “Okay, Superman”, zog sie ihn auf, “dann wollen wir mal sehen, was du mit einer richtigen Frau anfangen kannst.” Sie bemühte sich, sehr verführerisch zu klingen, und ihre langen Wimpern zwinkerten aufreizend.
    Seine Willensstärke schwand zusehends. Sie duftete nach Mehl und Gewürzen, und wenn man sie aus nächster Nähe sah, war es kein Wunder, dass sie die Titelbilder der Magazine schmückte. Ihr Körper war perfekt gebaut. Ihre Wimpern waren von einem rötlichen Gold und sehr lang, ihre großen Augen schimmerten grün in der Mitte der Iris und dunkelgrün am Rand. Die Nase war gerade geschnitten und

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