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Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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Baldachin auf den Eingang zu, und sie überlegte krampfhaft, wie sie den Abend mit einer freundlichen, sicheren Phrase beenden könnte. Der Portier öffnete ihnen die Tür, und sie formulierte im Kopf gerade eine der netten, witzigen Bemerkungen, für die sie bekannt war.
    Allerdings versagte ihr Verstand gerade völlig. Unter den gegebenen Umständen war es wohl am besten, einfach nur Gute Nacht zu sagen und zu gehen.
    Als er das Haus hinter ihr betrat, erstarrte sie.
    »Äh … Sie kommen mit? Heute Abend?« Ihre Stimme klang eine ganze Oktave höher als sonst. Der Portier verzog sich diskret.
    Smith winkte dem Fahrer zu. Die Limousine fuhr davon.
    »Das war doch unsere Abmachung.« Er sah sie gleichmütig an. »Haben wir da ein Problem? Schon wieder?«
    »Worin wollen Sie denn schlafen?«, platzte sie heraus.
    »Meine eigene Haut ist dafür normalerweise gut genug.«
    »Oh … ja … natürlich. Hmm …« Und sie hatte bereits die Fantasie von der Unterwäschewerbung herausfordernd gefunden! »Hmm …«
    »Worauf warten Sie?«
    Diese Frage konnte sie kaum wahrheitsgemäß beantworten. Er brauchte ja nicht zu wissen, dass sie die Vorstellung aus ihrem Kopf zu vertreiben versuchte, wie er splitternackt aussah.

    Sie ging ihm voran durch die große Eingangshalle des Gebäudes, während sie innerlich bedauerte, überhaupt keine Zeit gehabt zu haben, sich auf seine Ankunft in ihrer Wohnung vorzubereiten. Er würde im Zimmer nebenan schlafen.
    Und ihr Bad mitbenutzen.
    Da entfuhr ihr ein Kichern, weil ihr einfiel, dass das Gästebadezimmer gerade renoviert wurde. Es hatte nicht einmal einen Wasseranschluss. Er würde ihre Handtücher, ihre Seife, ihre Dusche benutzen müssen.
    »Was ist denn so komisch?« Smith griff an ihr vorbei und drückte den Aufzugknopf. Seine blauen Augen wandten sich ihr so gelassen zu, als würde es ihn eigentlich nicht interessieren.
    Daher verriet sie es ihm.
    »Ich frage mich gerade, wie Sie es finden, wenn Sie morgen früh beim Duschen meine Lavendelseife benutzen müssen.« Dann unterdrückte sie einen weiteren Lachanfall. »Sind Sie sicher, dass Sie nichts brauchen? Keinen Rasierapparat? Keinen Kamm? Oder rollen Sie sich einfach so, wie Sie sind, aus der Kiste?«
    »Na, wer hätte das gedacht, die Gräfin kann sich auch normal ausdrücken!«, bemerkte Smith. Dann kam der Lift.
    »Ich kenne mich im Umgangston ziemlich gut aus«, erwiderte sie. »Erst letzte Woche ist mir eine Dose auf den Fuß gefallen, und ich habe geflucht wie ein Straßenjunge.«
    »War es eine Dose Kaviar?«
    »Nein, Schuhcreme.«
    »Na, schon wieder eine Überraschung.« Er verbeugte sich leicht aus der Hüfte heraus, als er ihr die Tür aufhielt. »Hoheit.«

    Sie runzelte die Stirn. Er verspottete sie schon wieder, und dummerweise fühlte sie sich davon verletzt.
    Immerhin würde er mit ihr zusammenleben. Selbst wenn sie niemals Freunde sein würden, konnten sie doch wohl beide versuchen, einander mit Respekt zu behandeln? Sie würde sich sicherlich Mühe geben, mit ihm auszukommen. Auch wenn sie immer zwischen dem Bedürfnis schwankte, ihn anzuherrschen oder ihn …
    Sie wollte nicht wieder daran denken, wie es war, als er sie geküsst hatte.
    »Nennen Sie mich bitte Grace«, murmelte sie und betrat den Lift. »Diese Sache mit den Titeln geht mir auf die Nerven.«
     
    Smith fühlte sich in der engen Kabine des Lifts sehr eingeengt und wartete nur darauf, dass die Türen sich wieder öffneten.
    Grace stand vor ihm, so dass er ungestört ihren Nacken betrachten konnte. Das war das Letzte, was er momentan brauchte. Den ganzen Weg nach oben stellte er sich vor, wie seine Hände ihre Taille umfassten und sie an seinen Körper zogen. Er würde ihren Kopf herumdrehen und sie zärtlich und ausgiebig küssen.
    Falls dieser verdammte Lift sich noch langsamer bewegte, würden sie bald in den Keller fallen, fluchte er innerlich.
    Die Arbeit mit der Gräfin würde schwierig werden. Neben ihr in der Limousine hatte er ständig aus dem Fenster geblickt, damit sein Blick nicht auf den vom Kleid ziemlich enthüllten Beinen verharrt hätte. Und als er spürte, dass sie ihn ansah, hatte er sich versucht gefühlt, ihr genau das zu geben, worum ihre großen Augen zu betteln schienen.
    Er hatte sich sogar geärgert, als er hörte, dass sie ihrem
Mann treu gewesen war. Als hätte dieser Aristokrat es verdient - so, wie er bei der Beerdigung ihres Vaters ausgesehen hatte.
    Als die Türen endlich aufglitten, verspürte er große

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