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Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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hatten. Ihm wurde übel, daher blieb er stumm.
    »Bitte.«
    Dieses leise ausgesprochene Wort enthielt das Versprechen von Trost, den er nie bekommen hatte. Doch noch nie zuvor hatte er sich Trost gewünscht.
    Er reagierte, ehe er es sich anders überlegen konnte.
    »Brandwunde von einer Zigarette.« Smith erkannte seine eigene Stimme nicht wieder. Sie klang steif und heiser und wie aus weiter Ferne. »Mein Vater hat geraucht. Streichhölzer fand er immer, aber mit Aschenbechern war es anders. Mit der Zeit schaffte ich es, schneller wegzurennen, aber das hat lange gedauert.«
    Er hörte ein zischendes Geräusch und merkte, dass sie scharf Luft geholt hatte.
    Smith blieb stumm. Mehr Einzelheiten brauchte sie nicht zu erfahren.
    »Das tut mir so leid!«
    Alles läuft verkehrt, schrie eine Stimme in ihm.
    Mit keiner einzigen Frau in seinem Leben, die ihn berühren durfte, hatte er darüber gesprochen. Niemals hätte er das erlaubt. Sogar die wenigen, die selbst ein paar Wunden davongetragen hatten, wussten instinktiv, dass sie seine
Horrormale nicht erwähnen durften. Und jetzt wollte diese betörend schöne Frau, diese Lady, die von nichts eine Ahnung haben konnte, was ihm alles angetan worden war, wo er gelebt und mit welchen Leuten er Umgang hatte, diese zarte Frau wollte seine Albträume teilen.
    »Sind sie alle von …« Sie beendete die Frage nicht.
    In seinem Kiefer zuckte ein Muskel.
    Er zwang sich zu einem Achselzucken. »Sagen wir einfach, ich habe einiges erlebt.«
    »Ich möchte sie sehen, alle.«
    Ruckartig entzog er sich ihr. »Das ist jetzt weit genug gegangen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte sie und rückte näher.
    Smith war nicht in der Lage, irgendetwas Vernünftiges zu denken oder zu tun, weil ihre Finger nun zu seinem Hemdsaum glitten. Brutal umklammerte er ihre Handgelenke.
    »Besser nicht!«
    »Doch. Ich habe keine Angst vor Ihrer Vergangenheit.«
    »Das sollten Sie aber.«
    »Ich habe aber keine Angst. Und vor Ihnen auch nicht.«
    Sanft entzog sie ihm ihre Hände und strich langsam über den Stoff. Smith atmete nun stoßweise, und sein Körper begann unter dem Druck ihres Willens zu erbeben.
    Als ein Luftzug seine Haut überstrich, konnte er es nicht mehr aushalten. Er stieß sich ruckartig vom Bett hoch und zerrte sich das Hemd über den Kopf. Dann streckte er die Arme weit aus und spürte, wie seine Muskeln sich dehnten.
    »Hier, da haben Sie alles auf einen Blick«, stieß er zähneknirschend hervor. »Vorn und hinten.«
    Sein Blick war auf ihr Gesicht geheftet.
    »Kommen Sie, Gräfin. Wollen Sie nicht mehr sehen?
Wird es Ihnen zu viel?« Seine Stimme klang spöttisch und schneidend. Angesichts ihres Mitgefühls fühlte er sich plötzlich schwach und verletzlich. Er hasste es.
    Grace schüttelte den Kopf. Ihr Blick war zornig, als hätte sie seine Vergangenheit selbst erlebt und spürte den Nachhall seines Schmerzes im eigenen Körper.
    »Jetzt haben Sie es nicht mehr so eilig, mich anzufassen, nicht wahr? Jetzt, wo Sie alles gesehen haben.«
    Smith hoffte, wenn er sie nur heftig genug wegstieß, würde sie ihn in Ruhe lassen. Andere Frauen, die versucht hatten, ihm näherzukommen, waren vor seiner Wut geflohen.
    Aber Grace blieb.
    Langsam stand sie auf und streckte eine schlanke, feingliedrige Hand aus. Als sie sanft seinen Bauch berührte, holte er keuchend Luft.
    Sein erster Impuls war, laut aufzuschreien. Er war zornig, dass sie ihn herausgefordert und so bloßgestellt hatte, dass sie so dicht vor ihm stand, dass er ihren Duft spüren konnte. Dass sie ihm Mitleid und Verständnis und Wärme bot, ihm, der vernarbt, hart und hässlich war.
    »Sie sind so schön«, sagte sie leise und blickte zu ihm hoch.
    »Sie müssen blind sein.«
    Langsam schüttelte sie den Kopf. »Ich sehe Sie ganz deutlich.«
    Grace malte eine Linie über seinen Bauch und hielt am Bund der Boxershorts inne. Er spürte, wie er unter ihrer Berührung härter wurde, merkte plötzlich, dass er ja halbnackt war und sie fast nichts trug und dass sie beide allein in dem dämmrigen Zimmer waren.
    Er griff nach ihren Armen und riss sie heftig an sich. Sie
reagierte, indem sie den Kopf in den Nacken warf, um ihm weiterhin in die Augen zu sehen.
    »Behalten Sie Ihre Hände besser bei sich.« Er versuchte, seine Stimme so schroff wie möglich klingen zu lassen. »Wenn Sie mich so berühren, vergesse ich, dass Sie doch nicht Florence Nightingale sind.«
    »Was denken Sie stattdessen?«
    Er schüttelte sie leicht und beobachtete,

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