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Wenn es plötzlich Liebe ist - An unforgettable Lady

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist - An unforgettable Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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Augenblick an, als Alfred sie angerufen und ihr die schreckliche Nachricht mitgeteilt hatte, waren diese Worte in Grace’ Kopf herumgeschwirrt. Sie konnte immer noch nicht glauben, was geschehen war, begriff nicht, dass ihre Freundin am vergangenen Abend ermordet worden war, als sie selbst auf dem Ball des Botschafters getanzt hatte.
    Auf der gesamten langen Fahrt von New York in die Adirondacks war dieses unwirkliche Geschehen ihr grausamer Begleiter gewesen. Meile um Meile auf der Autobahn, den Landstraßen und der gewundenen Passstraße hatte ihr Verstand sich bemüht, die Tragödie zu verarbeiten. Unaufhörlich ging sie die glücklichen Erinnerungen durch, die nun von Schmerz gezeichnet waren.
    Wie konnte das nur wahr sein, dachte sie wieder, als sie vor dem weitläufigen Herrenhaus am Ufer des Sagamore-Sees stehen blieb. Dann schaltete sie den Motor des Mercedes ab und starrte in die Dunkelheit.
    Die Stille und die Ruhe waren ihr unangenehm. Ihre Gedanken, nun nicht mehr abgelenkt, wirbelten so wild in ihrem Kopf herum, dass sie sich einer Hysterie nahe fühlte. Nicht nur, weil Cuppie tot war, sondern weil sie selbst nun in großer Gefahr schwebte.
    Grace umklammerte das Lenkrad. Rational war sie überzeugt,
dass niemand ihr gefolgt war. Ein winziger Funken Angst behauptete aber das Gegenteil. Sie blickte suchend in die Nacht hinaus. Die Schatten der vom Wind geschüttelten Äste und Zweige wippten und schwankten im Mondschein.
    Bis gestern hätte sie niemals in die dunkleren Ecken gespäht und sich gefragt, wer sich wohl dort verbergen könnte.
    Aber vor vierundzwanzig Stunden war ja auch noch niemand, den sie gut kannte, brutal ermordet worden.
    Sie presste die Stirn aufs Lenkrad.
    Das Ganze war unvorstellbar, wie aus einem schlechten Film. Man hatte Cuppie im Eingang des großzügigen Penthouse an der Central Park West Avenue tot aufgefunden. Neben der Leiche hatte ein Artikel über die sechs prominentesten Frauen der Stadt gelegen. Cuppie war darin als Erste beschrieben und interviewt worden, aber ihr Foto war herausgerissen.
    Grace war in dem Artikel als Letzte vorgestellt worden.
    Aus dem Grund hatte sie den ganzen Nachmittag auf der Polizeiwache verbracht. Niemand außer dem Mörder wusste, ob die anderen fünf Frauen als Nächste an der Reihe waren, aber Grace wusste, was die Polizei vermutete. Der Detective hatte sie bei der Aussage mit Samthandschuhen angefasst, obwohl er mit seiner rauen Raucherstimme und den müden Augen wie jemand wirkte, der sich nicht leicht beeindrucken ließ. Sie merkte bald, dass er sie wie ein Opfer behandelte.
    Als sie sein kleines Büro betrat, hatte er sich rasch bemüht, die Fotos von dem Verbrechen zu verdecken, aber nicht schnell genug. Sie hatte einen kurzen Blick darauf werfen können, woraufhin sie sich fast übergeben musste. Cuppies Hals war aufgerissen, und da, wo ihr Kehlkopf gewesen war, klaffte eine riesige Wunde.

    Grace brauchte keine medizinischen Kenntnisse, um die extreme Brutalität dieser Tat beurteilen zu können. Irgendjemand hatte immer wieder mit einem Messer auf Cuppie eingestochen. Nicht nur, um sie zu töten, sondern um sie zu schänden.
    Übelkeit kam in Grace hoch, daher riss sie die Tür auf und lehnte sich mit dem angelegten Sicherheitsgurt hinaus. Da der Schlüssel noch im Anlasser steckte, mahnte das Auto sie mit einem fröhlichen Piepton. Grace zählte die elektronischen Töne mit, um die Zeit zu messen. Ihr Blick fiel auf den Kies in der Einfahrt, und sie überlegte, wie sie ihn säubern könnte, falls ihr Magen ihr nicht mehr gehorchte.
    Es wäre schön, etwas Netteres sagen zu können, wenn ihre älteste Freundin die Tür öffnete, als: Ich habe gerade in deine Einfahrt gekotzt . Das war nicht gerade die Art von Begrüßung, die Grace vorschwebte, sondern eher: Herzlichen Glücklichwunsch zu eurer Hochzeit, Carter . Oder: Wie fühlst du dich als Mrs. Farrell?
    Grace blickte zu dem Haus. Drinnen ging jemand an einem Fenster vorbei, und sie dachte, wie leid es ihr tat, dass sie Carters und Nicks Hochzeit verpasst hatte. Am Tag der Trauung war ihr Vater beerdigt worden, und die Gleichzeitigkeit dieser beiden Ereignisse, ein Anfang und ein Ende, hatte verhindert, dass sie einander an diesem Tag Unterstützung hätten geben können. Grace hatte allerdings jede Menge Anrufe erhalten.
    Und jetzt gab es wieder einen Grund, sich an die Freundin zu wenden. Gerade als Grace gedacht hatte, keine weitere schreckliche Überraschung mehr ertragen zu

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