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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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Vorstellung, es wäre vielleicht nur eine unbedeutende Episode gewesen. Ich hatte gedacht, wir könnten es noch mal versuchen. Aber ich habe mich getäuscht. Wir hatten zu dem Zeitpunkt schon keine Chance mehr.«
    Samantha hätte alles Mögliche dafür gegeben, wenn es anders gewesen wäre. Aber es war nun mal so, wie es war, und es ließ sich nicht mehr ändern. Falls sie daran noch irgendwelche Zweifel gehabt haben sollte, so waren sie spätestens heute Nachmittag verflogen, in dem Moment nämlich, als sie Eddie wiedergesehen hatte. Es hatte sie getroffen wie ein Donnerschlag, als er die Tür aufgemacht hatte. Sie hätte nie geglaubt, dass das, was zwischen ihnen war, sich auf solche Weise verselbstständigen könnte, aber es war passiert. Sie hatte sich in einen Mann verknallt, den jede Frau haben konnte – für Geld.

»Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass du dir ein Kind gewünscht hast«, sagte Hans.
    Samantha blickte ihn befremdet an. »Aber du wolltest es doch auch!«
    »Zuerst dachte ich, dass es eine gute Idee wäre, aber dann war ich mir nicht mehr sicher. Ich glaube, ich möchte lieber doch nicht mehr Vater werden. Eigentlich bin ich schon vor Monaten zu dieser Entscheidung gekommen. Das hat aber nichts mit dir zu tun, Sam. Es ist einfach eine Frage der inneren Einstellung.«
    »Du hättest mit mir darüber reden können, anstatt immer auf den Golfplatz zu verschwinden!«
    »Das hätte ich tun können. Zum Beispiel an dem Samstag, als ich zu dem angeblichen Golfturnier nach Freiburg eingeladen war.« Er schüttelte den Kopf. »Vergessen wir das. Ich vermute sowieso, dass es Babettes Idee war. Dein Stil ist das eigentlich nicht.«
    Samantha gab keine Antwort.
    »Wir haben eine Zeit lang sehr gut zusammengepasst«, sagte Hans. Er sprach betont sachlich, obwohl Samantha an dem Ausdruck seiner Augen sehen konnte, dass ihm diese Aussprache nicht leicht fiel. »Aber ich glaube, auf lange Sicht waren wir einfach nicht verschieden genug. Es lief alles zu glatt.«
    Als sie ihn erstaunt anschaute, nickte er. »Es hört sich vielleicht komisch an, aber ich glaube, wenn zwei Menschen einander in ihrer Lebensart und Einstellung zu ähnlich sind, fehlt der Beziehung etwas Wichtiges. Eine gewisse … Reibung. Ein Minimum an Konfliktpotenzial. Ecken und Kanten.« Er zuckte die Achseln. »Wir haben uns in den ganzen zwei Jahren nicht ein einziges Mal gestritten.«
    »Mit dir kann man sich doch gar nicht streiten«, sagte Samantha, halb lachend, halb weinend.
    »Da täuschst du dich. Frag mal meine Ex. Wir haben so laut gestritten, dass die Nachbarn einmal sogar die Polizei geholt haben.« Er stand auf. »Ach Sam, nicht weinen. Mach es uns nicht noch schwerer.«
    Samantha schluchzte laut auf. »Es tut mir so Leid. Ich habe alles kaputtgemacht!«
    »Nicht doch, dazu gehören immer zwei. Oder in dem Fall vielleicht eher drei. Du, ich und der andere. Wie ist er überhaupt?«
    »Ein arroganter, ungehobelter, ungebildeter, opportunistischer Muskelprotz.«
    »Also das krasse Gegenteil von mir.« Hans räusperte sich. »Ich nehme an, er hat noch andere Qualitäten, aber das will ich jetzt nicht vertiefen. Für mich ist das hier sowieso nicht besonders einfach, weißt du.«
    Samantha stand mit hängenden Armen vor ihm.
    »Ich verstehe nicht, wie du in dieser Situation noch so ruhig sein kannst!«
    »Was soll ich denn machen? Den Schuh gegen die Wand werfen? Ihn verbrennen? Dich anschreien oder dich mit Vorwürfen überhäufen? Das würde doch nichts ändern.«
    Nein, dachte Samantha. Ändern würde es vielleicht nichts. Aber es würde ihr zeigen, dass sie ihm mehr bedeutete als nur ein paar warme, entsagende Abschiedsworte. Falls er wirklich je um sie gekämpft hatte, so war es ihr völlig entgangen.
    »Ich ziehe morgen aus«, sagte sie. »Spätestens übermorgen.«
    Hans hob die Schultern. »Wie du willst. Es ist sicher am besten so.«
    *
    »Also einfach so, Knall auf Fall«, sagte Babette. »Und wie stellt er sich das vor? Wo sollst du denn auf die Schnelle hin?« Sie nahm Samantha die Packung mit den Schokoriegeln weg. »Hör auf damit, sonst wird dir übel. Du hast schon sechs Stück von den Dingern gegessen. Das sind mindestens dreitausend Kalorien. In weniger als einer halben Stunde!«
    »Es war ja nicht so, als hätte er mich gezwungen, sofort auszuziehen. Ich habe es ihm vorgeschlagen, und das finde ich nach wie vor völlig korrekt. Jeder Tag, den ich jetzt noch bei ihm wohnen bleibe, wäre doch die reinste

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