Wenn Licht die Nacht durchdringt: (Teil 2) (German Edition)
gegen unwillkommene Teufel geeignet. Vielleicht sollte ich meine Vorurteile Hexen gegenüber nochmals überdenken. Und … möglicherweise auch einem gewissen Sensaten gegenüber …“ Marah kniff ihm neckend in die Seite, was ihm ein kurzes Quicken entlockte. „Eine Frage habe ich allerdings noch“, fuhr er fort. „Wie konntest du zu uns kommen? Du sagtest was von Fuß auf Grund und dass du noch nie auf diesem Platz warst.“
Nikolaj nickte nachdenklich. „Ich weiß nicht, wie genau ich das gemacht habe. Ich habe … mich einzig auf Gwen fokussiert. Weil ich das Gefühl hatte, dass sie nach mir gerufen hat.“
„Das habe ich auch“, entgegnete sie lächelnd.
Er erwiderte ihr Lächeln und drückte ihre Hand.
„Glaubst du, dass uns jemand folgen, uns suchen wird?“
Nikolaj ließ den Blick umherschweifen. „Nein, das glaube ich nicht“, erwiderte er schließlich mit fester Stimme. „Merkas ist tot. Es war sein Anliegen uns zu töten. Keiner seiner Männer hat ein Interesse an unserem Tod. Abgesehen davon glaube ich, dass sie die nächste Zeit ohnehin mit sich selbst beschäftigt sein werden. Was auch für mich gilt. Und Luzifer kann nichts mehr verhindern – weil es bereits geschehen ist. Er wird sich damit abfinden müssen. Es ist vorbei. Du kannst dein Leben so weiterleben, wie du es möchtest. So, wie es sicher und gut für dich ist.“ In seinen Worten lag eine unausgesprochene Frage.
Sie hielt seinem Blick stand. „Ich habe dir gesagt, was ich möchte, was ich will. Einen gemeinsamen Weg mit dir. Wenn du … dir das vorstellen kannst.“
Das Blauschwarz seiner Iris pulsierte und strahlte vor Lebendigkeit. „Wenn du mir sagst, dass du dich für eine gemeinsame Zukunft mit mir entschieden hast, wie könnte ich mir da erlauben, deine Entscheidung infrage zu stellen oder zu missachten?“
„Da hast du allerdings recht“, gab sie lächelnd, ein herrlich leichtes Gefühl in der Brust verspürend, zurück. „Meinen Entscheidungen entzieht sich niemand so einfach.“
Nikolaj hob den Arm, legte die Hand sanft um ihren Hals, zog sie zu sich heran und küsste sie. Sehnsuchtsvoll. Liebend. Voller Hingabe. Mit allem, was er besaß. Mit allem, was er war. Mit allem, was er noch sein würde. Nie war ein Kuss schöner und näher gewesen. Nie hatte ein Kuss so süß, nach all dem geschmeckt, was sie noch erleben durften. Gemeinsam.
Langsam löste er seine Lippen von den Ihrigen, streichelte mit dem Daumen über ihren Hals und sah ihr tief in die Augen, sodass das bekannte schwummrige und flatterhafte Gefühl in ihrem Magen aufkam. „
Dir
entzieht sich niemand so einfach. Am wenigsten ich.“
EPILOG
„ Wenn ich ehrlich bin, war mir bereits nach ein paar Augenblicken klar, dass wir hier einziehen würden.“
Gwen drehte sich um, ein Schmunzeln auf den Lippen. „Seltsam … wie du das nur wissen konntest? Allerdings …“, sie hielt kurz inne, „hätte ich die Wohnung noch so gern haben können – wenn sich der Eigentümer für einen der anderen Bewerber entschieden hätte, hätten wir nichts tun können, außer weitersuchen.“
Ein schelmischer Ausdruck glitt über Nikolajs Gesicht. „Ich weiß. Daher war es wichtig, dass ich den Eigentümer davon überzeuge, uns die Wohnung zu geben – und keinem anderen.“
Sie neigte den Kopf und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Wie hast du ihn überzeugt?“ Obwohl sie es nicht wollte, vibrierte ihre Stimme – nur ganz leicht, aber dennoch so, dass sie erkannte, dass sie sich unwillkürlich angespannt hatte.
Nikolajs Blick wurde sanft und warm, sodass, noch ehe er ihr geantwortet hatte, die Anspannung von ihr fiel. „Einfach, indem ich ihm gesagt habe, wie sehr du diese Wohnung liebst – und wie viel mir daran liegt, dir diesen Wunsch zu erfüllen. Es war … eigentlich ziemlich einfach. Weil es die Wahrheit war – und die Wahrheit gewinnt am Ende doch immer, oder?“ Seine Augen funkelten in einem Tanz von Blau und Schwarz. Zwei Farbnuancen, die einander ebenbürtig und ausgeglichen waren.
Sie ging auf ihn zu und lies sich neben ihn aufs Sofa sinken, während er bereits die Arme ausbreitete, um sie an sich heranzuziehen.
Den Kopf in seine Halsbeuge geschmiegt lehnte sie an ihm, atmete seinen Duft ein und lauschte seinem Pulsschlag. „Darf ich dich etwas fragen …?“, flüsterte sie nach einer Weile.
„Alles.“
Sie gab ein kurzes Schnauben von sich. „Wie war das mit „nichts versprechen, ehe man weiß, welchen Preis ein Versprechen
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