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Wenn Licht die Nacht durchdringt: (Teil 2) (German Edition)

Wenn Licht die Nacht durchdringt: (Teil 2) (German Edition)

Titel: Wenn Licht die Nacht durchdringt: (Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Andrea Huber
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Stimme über den nachhallenden Lärm hinweg, während jemand an ihr zog. Sie schlug die Augen auf. Nein, sie hatte sich nicht geirrt. Beide waren zurück, waren hier. Zusammen mit Jonathan kam sie auf die Beine und trat neben Marah in die Zimmermitte.
Dieses Mal nahm sie weder ein Vibrieren noch sonst etwas wahr. Lediglich Nikolajs eindringlicher Wink zeigte ihr, wo sich das Portal befand. „Gwen, du gehst zuerst – Marah, du als nächstes. Los jetzt!“
Sie tat zwei Schritte – vom immer noch vibrierenden Boden des Schlafzimmers auf weichen unebenen Grund unter dunklem Himmel. Eine Sekunde darauf prallte Marah gegen ihren Rücken, woraufhin sie ein paar Schritte nach vorne machte, ehe die anderen auch noch in sie hineinliefen. Doch – es geschah nichts mehr. Niemand kam zum Vorschein.
„Wo bleiben sie?“, fragte Marah mit erregter Stimme.
„Ich weiß es nicht.“
Weitere Sekunden verstrichen.
„Warum kommen sie nicht nach? Was hält sie auf?“, sprach Marah abermals die Fragen aus ihrer beider Köpfe aus.
Vier … fünf … sechs … sieben …

Ein Bein – noch ein Bein. Ein Körper und ein zweiter. Nikolaj und Jonathan. Erleichterung flutete ihr Inneres und ließ sie Aufatmen.
„Warum habt ihr so lange gebraucht?“, forderte Marah mit einem Hauch angespannten Ärgers in der Stimme zu wissen – wobei sie Jonathan ins Auge fasste.
„Rucksack …“, war die zweisilbige Antwort des Angesprochenen, die er unterstrich, indem er genannten Gegenstand demonstrativ in die Höhe hielt.
Danach sagte eine Weile niemand mehr etwas. Alle vier standen lediglich da, atmeten, sahen sich stumm an, ordneten ihre Gedanken, kamen wieder zu einem normalen Pulsschlag, ließen ihren Adrenalinpegel absinken.
„Verdammt … das war knapp …“, keuchte Jonathan.
„Was meinst du jetzt speziell …?“, fragte Nikolaj. „Dass wir zurückgekommen sind, weil Marah realisiert hat, was passiert ist, oder dass du nicht das ganze Haus inklusive euch selbst in die Luft gesprengt hast? Das hast du doch, oder? Du hast eine der Eigenkreationen gezündet, während ihr im Haus wart?“ Jonathan erwiderte Nikolajs Blick mit einem taxierenden Funkeln in den Augen.
Gerade als sie wütend, zermürbt und ausgelaugt dachte, dass die beiden nicht schon wieder – JETZT! – anfangen konnten, sich anzukeifen, schlich sich ein Grinsen auf die Lippen der Männer. Und dann – dann begannen sie tatsächlich und wahrhaftig loszulachen. Laut. Ungezwungen. Als wäre es hier und jetzt ganz normal, als wäre es ganz natürlich.
Marah und sie warfen sich irritierte Blicke zu. Dies war wohl eine jener Reaktionen, die sich nur Männern erschloss – oder die nur Männer in einer solchen Situation hervorbringen konnten. Ein Männer-Ding. Ein Männer-Ding zwischen zwei Männern. Was auch immer zwischen den beiden geschehen – oder nicht geschehen – war: dies war ein Schritt aufeinander zu, eine versöhnende und annähernde Geste. Nach all dem, passiert war, wie sie sich gegenüber verhalten hatten, war es einfach wunderbar anzusehen und weckte Hoffnung in ihr. Hoffnung, dass sich alles zum Guten wenden konnte. Egal wie unwahrscheinlich oder schwierig es auch aussehen mochte.
„Hast du zuvor schon mal was in die Luft gesprengt? Oder etwas in der Hand gehabt, das diesen Effekt hat?“, wollte Nikolaj wissen.„Nein … war bisher noch nicht nötig …“, erwiderte Jonathan und kratzte sich am Kopf. „Ist auch nicht halb so lustig wie in Filmen oder Büchern … Ich kann in meinem Leben problemlos auf diese Art von Action verzichten.“
„Mach dir nichts draus. Ich habe auch noch nichts in die Luft gejagt. Was heißt, dass du mir nun in etwas voraus bist.“
Jonathan grinste ihn verschlagen an. „Glaub es oder glaub es nicht, aber deswegen fühle ich mich nicht besser.“
Nikolaj nickte mit hochgezogenem Mundwinkel, dann zog er seine Aufmerksamkeit von Jonathan ab und kam an ihre Seite. „Alles in Ordnung?“ Seine Stimme war nun ernster, eindringlich und gleichsam entschuldigend, ebenso wie sein Blick.
Sie nickte. „Ja, mir geht’s gut.“
Nikolaj runzelte die Stirn und musterte sie nachhaltig.
„Schön …“, lenkte sie ein und brachte ein feines Lächeln zustande, „
gut
ist vielleicht etwas übertrieben. Ich bin ok.“
„Tut mir wirklich leid, dass ich es erst geschnallt habe, als es schon zu spät war“, meldete sich Marah zu Wort. „Ich hätte ahnen müssen, dass so etwas passieren kann. Ich hätte es wissen müssen.“
„Wir sind alle

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