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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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Untergebenen in die unteren Räumlichke i ten um sich so richtig zu verausg a ben.

Kapitel 47
     
    Wie ein verlorenes Rehkitz irrte Beth durch die Strassen Nizzas. Hi n ter einem Schleier frischer Tränen nahm sie ihre Umgebung kaum wahr. Es interessierte sie nicht, dass sie angeglotzt wurde, als wäre sie die lebende Mona Lisa und sie nahm auch keine Rücksicht auf ihre Mi t bürger. Sie wollte einfach nur nach Hause. Nach England. Dor t hin, wo vor gar nicht allzu langer Zeit noch alles gut war. Blind vor Tränen stolperte sie die Treppe zu Dinas Wohnung hinauf. Nach wie vor war en die Räumlichkeiten versi e gelt, aber das spielte keine Rolle. Ku r zerhand durchbrach Beth da s Siegel und betrat die Wohnung , um sich ein paar Dinge zu holen. Die Sachen, die sie noch bei Jérémie liegen hatte, wol l te sie erst einmal dort lassen. Hastig packte sie alles, was ihr in die Hände fiel in eine grosse Reisetasche. Dass sie die Tasche am Ende be i nahe nicht mehr tragen konnte, war nebensächlich. Dann schnap p te sie sich das Telefon und liess sich über die Auskunft mit dem Flugh a fen verbinden.
    „Guten Tag. Sprechen Sie Englisch?“ Das Bedürfnis , sich i n der Muttersprache zu unterhalten, konnte sich Beth nur damit erkl ä ren, dass das zurzeit die einzige Möglichkeit war, sich wenig s tens ein bisschen traute Heimat nach Nizza zu holen.
    „Bonjour Madame! Ja, das ist kein Problem. Was wü n schen Sie?“
    Erleichtert, etwas zu unternehmen versuchte Beth einen Flug nach England zu buchen. „Haben S ie in irgendeiner Maschine , die he u te Abend abfliegt und irgendwo in England landet noch einen Platz für eine Pe r son?“
    „Sie wünschen einen Flug irgendwohin in England für eine Pe r son, ve r stehe ich Sie richtig?“
    „Absolut.“
    „Madame, das dürfte sich einrichten lassen. Dürfte ich noch Ihren Namen wi s sen?“
    „Oh, natürlich. Elisabeth Clement.“
    „Elisabeth Clement? Wann haben Sie Geburtstag?“
    Etwas erstaunt darüber, was ihr Geburt s datum zur Sache tat, gab Beth es preis.
    „Hm. Danke. Wohnen Sie zufällig in London?“
    „Ja. Woher wissen Sie das und was sollen überhaupt diese Fr a gen?“
    „Zahlen sie mit Kreditkarte?“ Fuhr der Angestellte ung e rührt fort.
    „Ja. Brauchen Sie die Nummer?“
    „Gerne.“
    Beth nannte sie. Was dann folgte, kam völlig überr a schend .
    „Oh, es tut mir leid Madame, aber wir können Ihnen leider kein Ticket verka u fen.“
    „Was? Warum nicht? Sie sagten doch eben noch, dass es kein Problem wäre!“ Langsam verlor Beth auch noch ihre letzten Ne r ven.
    „Wir haben strickte Anweisung, Sie nicht ausreisen zu la s sen.“
    „Was soll das heissen? Wer erteilt eine solche Anwe i sung?“
    „Die Polizei von Nizza.“
    „Dieser verdammte…“ Beth hielt inne und ermahnte sich zur R u he. Schliesslich konnte der Angestellte nichts dafür. „Okay. Kön n ten Sie mir wenigstens s a gen, ob das für alle Airlines gilt?“
    „Sie hängen quasi am schwarzen Brett. Tut mir leid.“
    „Schon gut. Trotzdem vielen Dank. Au revoir , Monsieur.“ Fa s sung s los beendete Beth das Gespräch und lehnte sich zurück . Gähnend fasste sie einen neuen Plan. „Dann fahren wir eben mit dem Zug.“ Doch b e vor Beth einen weiteren Gedanken fassen konnte , wurde sie von der längst überfälligen Erschöpfung übe r mannt und sank in einen unruhigen Schlaf. Sich hin und her wä l zend träumte sie von Henry, der sie erneut angriff , aber in ihrem Traum fand das G anze auf offener Strasse statt . Verzweifelt ve r suchte sie , sich zu wehren und aus den Händen, die sich in Form von Klauen um ihren Hals schlossen, zu befre i en. In ihrer Not rief sie nach Jérémie und auf einmal veränderte sich das Gesicht von Henry und sie blickte in die A u gen Jérémie s. „Du musst nicht rufen, ich bin doch schon da!“ , s agte er und begann teuflisch zu l a chen.
    Schweissgebadet schreckte Beth aus ihrem Traum auf. Trotz der sommerl i chen Wärme zitterte sie am ganzen Leib und sie fühlte sich, als hätte ihr jemand das Herz herausgerissen. Dennoch wollte sie sich nicht eingestehen, dass sie in Bezug auf Jérémie nicht nur wegen des Vertrauensbruch s so ve r letzt war.
     
    Nach einem kurzen Blick auf die Uhr rappelte sich Beth auf und wol l te die fertig gepackte Tasche auf die Schulter schwingen. Dieses Vorhaben musste sie aber mi t einem Ausruf der Überr a schung sogleich wi e der abbrechen . Sie konnte zerren und ziehen, die Tasche bewegte sich keinen

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