Wenn nichts mehr ist, wie es war
aus dem Gesicht zu wischen und sie fest in die Arme zu schliessen. U nd o b wohl er wusste, dass er vom berufl i chen Standpunkt aus richtig gehandelt hatte, begann er seine Tat zu bereuen. „ Henry und Larissa sind im Au genblick ausser Gefecht g e setzt. I ch habe in Henrys Auto Pillen gefunden, die dieselben Inhaltsstoffe haben, wie diejen i gen, die deine Tante töteten. Das Problem war nun aber, dass die Zusa m mensetzung der Pillen zwar stimmte, aber keine Prägung zu finden war . Also habe ich nachgeforscht, woher Henrys Tabletten ko m men konnten. Ich habe daher Henrys Pillen mit den mir aus En g land übermittelten Fotos und Auswertungen der Inhaltsstoffe der Tabletten verglichen, die dein Vater mitführte. “ Er holte tief Luft, bevor er weiter sprach . „ Es stimmt alles exakt übe r ein .“
Ungläubig hörte Beth den Ausfü h rungen zu. Sie war aber nicht fähig, zu verstehen, was an ihre Ohren drang. „Was willst du d a mit ande u ten?“
„Beth, dein Vater erhält kein Rezept mehr für diese Tabletten . Und n ormalerweise tragen solche Pillen eine Prägung, in di e sem Fall aber nicht. “
„Nein…“ Langsam erhob sich Beth wieder von ihrem Stuhl. Sie wol l te nichts mehr hören.
„Beth, die Tabletten, die ich in Henrys Wagen gefunden habe sowie diejenigen deines Vaters tragen keinerlei Prägung . Vor ein i ger Zeit wurde eine Drogenküche in einem Vorort von Lo n don hops genommen und eine ziemlich grosse Menge prägungslose Tabletten beschlagnahmt , die genau die Inhaltsstoffe au f wiesen, um die es hier schon die längste Zeit geht . Man sagt, deine Tante hätte eine Affäre mit Henry g e habt , viel leicht war sie aber auch nur die Zwischenhändlerin im Austausch von illegalen Medik a menten, die dein Vater nach Frankreich brachte. So unglau b lich das für dich klingen mag, so sehr sind dies für mich Fakten und dazugehörende Verdachtsmomente, die, zug e geben, noch erhärtet werden müssen . Denk doch mal nach! Dein Vater wurde am Zoll aufgehalten. Er hatte eine grösse re Menge dieser Tabletten dabei und Henry hatte solch e von England im Auto versteckt. Dazu kommt, dass, was auch immer die beiden miteinander hatten , sich deine Tante und Henry kannten . Eins führte zum andern. Ich musste einfach ha n deln!“
Beths Augen hatten sich von ihrem sanften hellblau in ein bedro h liches dunke l blau verdüstert.
„Beth, das ist noch nicht alles, also setz dich bitte hin und hör mir zu!“ Mit e nergisch em Tonfall versuchte Jérémie Beth dazu zu bringen, sich wieder niederzulassen , doch ihr war ganz und gar nicht danach zum u te.
„Oh doch , das ist alles!“ Unschlüssig, ob sie die gesamten Akten nicht ei n fach vom Tisch fegen sollte, liess sie i n ihrem Ärger den Blick noch einmal über den Schreib tisch schweifen . Sie sah, wo r auf Jérémie zeigte, begriff es aber nicht. Zusehr war sie mit dem in ihr tobenden Gefühlssturm beschäftigt. Schlussendlich b e liess sie den Tisch dann aber, wie er war und rauschte ohne ein weiteres Wort aus dem Büro.
Nachdem Beth durch ihren Abgang genauso für Furore gesorgt hatte, wie durch ihren Auftritt, streckte Irene z ö gerlich den Kopf in Jérémie s Büro. „Chef? Ist alles in Ordnung?“
Kochend vor Wut überlegte sich Jérémie , was ihm in dem Büro am unwichtigsten war, damit er es an die Wand we r fen konnte, entschied sich dann aber, diese Art von Wutausbrüchen weiterhin den Frauen und deren Geschirr zu überlassen. „W o nach sieht es denn aus?“
„Nun, nicht unbedingt nach trauter Zweisamkeit…“ Es gelang Irene nicht, ihr Bedauern darüber ganz zu unte r drücken.
„Das haben S ie richtig bemerkt und damit ist die Sache erledigt. Stecken Sie Ihre Nase lieber wieder in diesen beschissenen Fall, damit ich dieses kleine störrische Gör endlich wieder los we r de.“
Diese Bemerkung ging Irene vol l ständig gegen den Strich. Um nicht lauthals zu protestieren, hielt sie sich an dem Gedanken fest, dass es sich bei dieser Reaktion um einen völlig natürlichen Schutzmechani s mus der menschlichen Psyche handeln musste . Das half. „In Ordnung , Inspecteur .“ Damit zog sie ihren Kopf wi e der zurück und schloss die Tür.
Wieder alleine hörte Jérémie seine Gedanken. Sein Gewissen me l dete sich und seine Gefühle fuhren Achte r bahn. „Das halt ich nicht aus!“ Beide Hände flach auf den Tisch schlagend stand er auf, packte seine Trainingssachen und ging unter den wachsamen Bl i cken seiner
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