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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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ich will verdammt sein, wenn ich mir meine Kehle durchschneiden lasse, nur weil ihr ständig einen Bericht wollt.« Sie gab ihnen keine Möglichkeit mehr, sie noch länger aufzuhalten, und lenkte die Stute um die Männer herum, die ihre Landkarten studierten. Sie waren ihre Freunde und würden ihr genug Zeit für die Jagd lassen.
    Mark, der ihr hinterherblickte, wollte noch etwas einwenden, aber Jack wehrte ab. »Vertrauen Sie meinem Mädchen, Daniels! Sie kann manches erreichen, was Ihre Jungs nicht können, und das wissen Sie auch. Vic wird uns nicht hängen lassen.«
    »Aber sie ist doch nur eine Frau, Palau!«
    Jack grinste. »Seit wann?«
    Victoria ließ nicht zu, dass diese Bemerkung sie verletzte, indem sie sich auf ihr Vorhaben konzentrierte. Doch dann hielt sie noch einmal neben einem schwarz-weißen Streifenwagen an, obwohl die Stute tänzelte, nervös gemacht durch das statische Knistern der Funkgeräte und die flackernden Lichter. Victoria blickte auf den leicht übergewichtigen Offi-cer herab, dessen Augen gerötet und verquollen waren.
    Sgt. Allen blinzelte und straffte sich dann. »Du machst dich auf den Weg?«
    »Ich hab ihn entwischen lassen, Randy.« Ihre Stimme klang flach.
    Er trat einen Schritt näher und griff nach ihrer Hand. »Ich mache dir keinen Vorwurf, Vic.«
    »Ich weiß«, erwiderte sie sanft und drückte seine Hand. Sie dachte an Lisa Allen und daran, was alles zerstört werden würde, wenn sie stürbe - dieser Mann hier, sein Schwiegersohn und seine Familie, ihre Freunde. Wenn ich es wäre, brauchte niemand zu leiden. Sie beugte sich herab und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich schwöre dir, dass ich ihn dir bringen werde«, versprach sie. »Tot oder lebendig!«
    Dann ließ sie die Stute endlich laufen, Richtung Norden, auf der Spur des Mörders. Bald schon war sie mit der Dunkelheit verschmolzen.

Hewlett-Packard
    2.
    1872
    Colorado
    Marshal Christopher Swift packte den zwölfjährigen Jungen beim Kragen, hob ihn unsanft von der Hintertreppe des Saloons herunter und ließ ihn einen panikerfüllten Moment lang ein Stück über dem Boden zappeln, während er die viel zu stark geschminkte, halb nackte Prostituierte anblickte, die auf dem Treppenabsatz stand.
    »Hey, das ist nicht Ihre Angelegenheit, Marshal !« Eine Hand in die Hüfte gestützt, stampfte sie ungeduldig mit einem Fuß auf.
    Und ob das seine Angelegenheit war! »Ein bisschen mehr Vernunft hätte ich schon von dir erwartet, Dee!«
    Sie schnaubte undamenhaft und verschwand hüftschwenkend im Inneren des Hauses, wobei sie halbherzig ihren Morgenmantel über die nackten Schultern schob.
    Christopher wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Jungen zu, ließ ihn herunter und schüttelte ihn noch einmal, bevor er ihn losließ. Er stank wie alte Kartoffeln, und sein Haar war unglaublich schmutzig. Hastig stopfte er sein Hemd in die Hose, während seine Blicke zwischen dem Marshal und dem hünenhaften Deputy hin und her schössen, der an einem Pfosten lehnte und sein Messer als Zahnstocher benutzte.
    »Sie werden mich doch nicht verpetzen, Marshal , oder?«
    »Kommt darauf an.«
    Panik zeigte sich in den Augen des Jungen. Chris seufzte und wünschte, er könnte diesem verwilderten Jungen helfen. »Wenn ich dich noch einmal im Umkreis von zehn Metern von diesem Haus erwische, dann sag ich ‘ s deinem Vater.«
    Der Junge blinzelte. »Dann kann ich jetzt verschwinden?«
    Der Marshal nickte, und der Junge schoss davon wie der Blitz. Chris blickte ihm hinterher.
    Noble Beecham saugte an seinen Zähnen, dann sagte er: »Was willst du denn von einem von Vels Mädchen erwarten?«
    Chris blickte seinen Deputy an. »Jedenfalls nicht, dass sie ihm anbieten, ihn zum Mann zu machen.«
    »Ha!« Noble schaute sehnsüchtig auf die Tür. »Ich wünschte, Dee würde mir auch mal ein Schäferstündchen schenken.«
    »Denk lieber an deine Pflicht, Deputy, und geh weiter!«, sagte Chris mit einem Hauch von Schärfe.
    Noble warf ihm einen Blick zu, klappte gemächlich das Messer zusammen und steckte es in die Scheide, die an seinem Gürtel hing. Dann nickte er und stieß sich von dem Pfosten ab.
    »Du kannst sie nicht alle unter deine Fittiche nehmen, Chris«, hörte er den Deputy leise sagen.
    »Der Junge ist in einem Alter, wo er besonders dringend eine Mutter bräuchte.«
    »Du hast ein zu weiches Herz«, klang es zu ihm herüber.
    Ein zu weiches Herz! Wenn das der Fall wäre, dann hätte er den Jungen mit der Hure gehen lassen! Chris setzte

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