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Wer aaahh sagt...

Wer aaahh sagt...

Titel: Wer aaahh sagt... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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Mann jederzeit Druck auf mich ausgeübt werden könnte.«
    »Es ist kein Körnchen Wahrheit daran, daß ich in irgendeinem Regierungskomitee sitzen werde.« Ich war so wütend, daß ich meinen Glenlivet verschüttete. »Ich habe mich bestimmt und endgültig dagegen entschieden.«
    »Wie schade«, bedauerte er ruhig. »Wir alle dachten, du hättest damit eine wunderbare Beschäftigung, wenn du in den Ruhestand trittst.«
    »Und es stimmt, verdammt noch mal, auch nicht, daß ich mich zur Ruhe setze.«
    »Gewiß werden wir alle hocherfreut sein, dies zu hören, wo es doch im April noch so ausgesehen hat, als bliebe dir gar keine andere Wahl«, meinte er mitfühlend.
    Ich fuhr nach Hause. Ich rief bei Jim an. Das nordirische Kindermädchen sagte mir, Mr. und Mrs. Whynn seien bis zum Wochenende verreist.
    Ich marschierte in den Hintergarten und lief ärgerlich auf dem Rasen auf und ab. Im letzten Abendlicht hörte ich, wie der Vikar mich aus dem Nachbargarten rief, sagte, er habe vergessen, den Schüttelfrost zu erwähnen. Er zeigte mir die Symptome über die Hecke hinweg. Ich wies ihn an, die Valiumdosis zu verdoppeln. Die Dunkelheit trieb mich ins Haus. Sandra platzte damit heraus, daß ich anscheinend überhaupt kein Interesse an der Hochzeit meiner Tochter hätte. Ich antwortete, ich hätte so viel Arger, daß mich nicht einmal meine eigene interessiert hätte. Sie wurde böse und verschwand in die Küche, um Marmelade einzumachen.
    Ich schenkte mir einen Talisker ein und starrte an die Wand. Doch plötzlich sprang ich wie ein Blitz aus meinem Sessel auf. Mir war eingefallen, an wen mich Doktor Quaggy erinnerte.
    Nein!
    Unmöglich!
    Unglaublich!
    An Belindas gescheiten Kevin.
    Nicht zu fassen!
    Oder doch?
    Das sexuelle Verhalten des Menschen ist unberechenbar und läßt sich genausowenig voraussehen wie das Verhalten eines Irren. Freud hat sich damit einen Namen gemacht.
    Ich schlug mir auf die Schenkel und brüllte vor Lachen. Sandra kam herein und fragte, ob ich wieder ein witziges Gespräch mit Gott führte.
    Am Freitagmorgen gaben die Zeitungen bekannt, daß die Regierung nachgegeben hätte.
    Das Dower House würde geöffnet bleiben. Ich fühlte mich wie Doktor Lonelyhearts am Ende seines Marathons.
    Als ich in die Praxis kam, drängten sich mehr Patienten im Wartezimmer als während der Bronchitiswelle in den Wintermonaten.
    »Was ist los?« fragte ich, als ich Mrs. Jenkins kleines Büro betrat. »Was wollen all die Patienten?«
    Sie hatte einen roten Kopf und antwortete nervös: »Sie wollen den Arzt wechseln.«
    Ich war schockiert. »Bin ich so schlecht? Habe ich über Nacht einen katastrophalen Anfall von Massenfehldiagnosen gehabt?«
    »Es ist nicht Ihretwegen«, erklärte sie. »Es ist wegen dieses Mädchens.«
    Annabel saß mit ausdruckslosem Gesicht an der Rezeption.
    »Aber sie ist doch erst seit ein paar Tagen hier«, rief ich aus. »Was hat sie getan?«
    »Die Patienten haben Angst, daß ihre Krankenberichte in der Zeitung gedruckt werden.«
    Ich schlug mir mit der Faust gegen die Augenbrauen.
    »Die Leute können so gemein sein«, rief ich. »Annabel, komm her!«
    Ich legte meinen Arm um sie und nahm sie mit ins Wartezimmer.
    »Guten Morgen«, begrüßte ich die Patienten. »Gehe ich richtig in der Annahme, daß einige von Ihnen den Arzt wechseln möchten?«
    Es wurden hastig Blicke ausgetauscht, verlegenes Murmeln war zu hören; einige flüsterten: »Es ist ihretwegen.«
    »Würden Sie meine Patienten bleiben, wenn ich mir eine andere Assistentin nähme?« fragte ich.
    Murmeln und Nicken. Unmißverständliche Zeichen der Zustimmung im ganzen Zimmer.
    Ich sagte: »Da ich nicht die Absicht habe, eine wertvolle Angestellte zu verlieren, der ich voll und ganz vertraue, und da Sie meiner Menschenkenntnis zu mißtrauen scheinen, so können Sie auch nicht viel Vertrauen in meine Fähigkeiten als Arzt haben. Es wäre für uns alle wohl das beste, wenn wir uns trennen. Bitte melden Sie sich bei Mrs. Jenkins. Ich empfehle Ihnen, zu Doktor Quaggy zu wechseln.«
    Ich schritt in mein Sprechzimmer und rieb mir energisch die Hände. Ich fand, daß ich heute schon ein gutes Stück Arbeit geleistet hatte.
    Mrs. Gladwin saß bereits auf dem Behandlungsstuhl. Automatisch griff ich nach dem Rezeptblock.
    »Aber ich glaube, ich kann mit den Kapseln aufhören, Doktor«, verkündete sie.
    »Gut. Fühlen Sie sich nicht mehr so angespannt? Keine Kopfschmerzen mehr? Herzklopfen verschwunden?«
    »Ja, ich fühle mich sehr viel

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