Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
Pritschen mit Schlafsäcken, einen Campingkocher, der mit Butangas betrieben wurde, einen kleinen Blechkessel und eine Reihe von Bechern.
    »Renee meint, die Gegend sei verwunschen.« Karen errötete, als sie Merediths überraschtes Gesicht bemerkte.
    »Entschuldigung, das war taktlos. Ich glaube nicht, dass Renee Recht hat. Es ist nicht gut für Archäologen, an Gespenster zu glauben, oder? Wo wir doch die ganze Zeit die Ruhe der Toten stören. Ich muss jetzt gehen.« Meredith blieb allein im Wagen zurück. Sie quetschte sich zwischen Tisch und Pritsche und nahm die verschiedenen Fundstücke von der Grabungsstelle in Augenschein, doch eine Scherbe sah für sie aus wie die andere. Einige wiesen eine Art Fischgrätmuster auf, und auf einer, die ein wenig größer war als der Rest und ganz außen lag, war ein Teil einer primitiven Zeichnung zu erkennen, die vor dem Brennen in den Ton geritzt worden war. Sie sah ziemlich unanständig aus und war es wahrscheinlich auch. Das Geräusch eines Schrittes und das Schaukeln des Wagens ließen Meredith den Kopf drehen. Die junge Amerikanerin, Renee, stand mit in die Hüfte gestemmten Fäusten in der Tür.
    »Ich bin wegen Karens Tasche gekommen. Sie hat sie hier vergessen. Sie würde noch ihren Kopf vergessen, wenn er nicht angewachsen wäre!« Meredith blickte sich suchend um und fand einen abgewetzten Denim-Rucksack.
    »Diese hier?«
    »Ja. Danke.« Renee trat vor, um den Rucksack entgegenzunehmen, doch dann hielt sie ihn mit beiden Händen fest gepackt und blickte Meredith abschätzend an.
    »Karen hat mit Ihnen über Jackson geredet?« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »Es ist nicht ihre Schuld, wissen Sie? Es liegt an Jackson. Er macht sie nervös. Mich macht er nicht nervös, aber ich bin ein gutes Stück härter als Karen. Sie ist nicht stark genug, um auf sich selbst aufzupassen. Deswegen achte ich auf sie. Sie ist eine gute Frau.«
    »Ja«, sagte Meredith bestimmt.
    »Ich bin sicher, das ist sie.« Renee zuckte die Schultern.
    »Wenn Sie meine Meinung hören wollen, Jackson ist halb verrückt! Nicht, dass mich jemand um meine Meinung gefragt hätte.«
    »Karen hat erzählt, dass Sie glauben, dieser Ort wäre verwunschen?«, nahm Meredith Karens letzte Worte auf. Renee schnaubte verächtlich.
    »Es ist jedenfalls unheimlich hier, sagen wir es einmal so. Der ganze Hügel ist ein merkwürdiger Ort. Man fühlt sich ständig so, als würde man beobachtet. Es ist schwierig zu erklären.«
    »Warum bleiben Sie und Karen eigentlich, wenn die Situation so unangenehm ist?«
    »Wir haben uns wegen der praktischen Erfahrung für die Grabung gemeldet. Diese Art von Ausgrabung ist nicht gerade Dutzendware, wissen Sie? Wir haben uns beide richtig gefreut, als wir die Chance erhielten. Aber wir sind nicht hier, um uns alle fünf Minuten anbrüllen zu lassen. Wulfric. Wulfric! Das ist alles, was wir von Ian hören. Sie werden schon sehen.« Sie verließ abrupt den Bauwagen, und Ursula erschien in der Tür. Sie blickte gleichermaßen verlegen und wütend drein.
    »Dan hat wieder einmal dummes Zeugs geredet. Was kann uns schon passieren?«
    »Nichts. Hoffe ich jedenfalls«, antwortete Meredith und fragte sich, ob die Stimmung unter den Archäologen immer so gespannt war, und falls ja, wie sie jemals ihre Arbeit erledigt bekamen.
    »Absolut! Letzte Nacht ist schließlich auch nichts geschehen! Sie fahren jetzt alle.« Das Geräusch von Automotoren bestätigte Ursulas Aussage. Meredith ging zur Tür und streckte den Kopf nach draußen. Karen und Renee waren bereits weg, und Jackson fuhr ebenfalls los. Dan war auf dem Weg zu seinem Wagen. Als er die Gestalt in der Tür des Anhängers bemerkte, hielt er inne. Doch als er Meredith erkannte, hob er nur grüßend die Hand und stieg ein. Sie winkte zurück, doch wusste sie, dass nicht sie es gewesen war, die er zu sehen gehofft hatte. Sie blickte ihm hinterher, bis der Wagen verschwunden war.
    KAPITEL 7
    Im Bauwagen hatte Ursula eine Öllampe angezündet, um die wachsende Dunkelheit zu vertreiben. Jetzt öffnete sie einen Pappkarton und stellte Dosen mit Suppe und Bohnen auf den Tisch.
    »Es ist vielleicht alles ein wenig primitiv, aber wenigstens haben wir etwas zu essen! Ich hab außerdem Brötchen und Käse und Schinken.«
    »Suppe und ein Brötchen wären prima, danke. Das war ein gewaltiges Mittagessen, das du mir bei dir zu Hause aufgetischt hast.«
    »Trotzdem müssen wir irgendwie den Abend rumkriegen, also können wir auch

Weitere Kostenlose Bücher