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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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sie müssen zur Spurensicherung!« Pearce tappte herbei, ohne auf den Weizen zu achten, und betrachtete die Sandalen im Lichtkegel von Markbys Lampe.
    »Höchst eigenartig«, sagte er.
    »Sie sollten sich erst das Gesicht der Vogelscheuche ansehen«, sagte Meredith aus der Dunkelheit. Pearce schrak zusammen.
    »Sind Sie das, Mrs. Mitchell?« Markby leuchtete kurz auf Meredith und dann auf das Gesicht der Vogelscheuche.
    »Was für ein hässliches Ding!«, sagte Pearce.
    »Ich glaube, es soll den alten Mann darstellen, der unten im Steinbruch über die Müllhalde wacht«, sagte Meredith.
    »Wie eigenartig«, wiederholte Pearce.
    »Sieht aus, als hätte jemand Sinn für Humor.«
    »Schaffen Sie ein paar vernünftige Scheinwerfer her, Pearce«, brummte der Chief Inspector.
    »Wir müssen die Umgebung absuchen.«
    »Jemand kommt von der Farm nach hier«, sagte Meredith, die am Rand der Gruppe gestanden hatte. Weitere Scheinwerfer näherten sich, und rappelnd und klappernd rauschte der Land-Rover der Felstons herbei. Die beiden Farmer sprangen heraus.
    »Verschwinden Sie da! Sie treten den Weizen platt!«, brüllte Lionel und tanzte wütend im Licht der Scheinwerfer seines eigenen Wagens auf und ab. Brian, mit einer Taschenlampe in der Hand, eilte durch den Trampelpfad im Weizen herbei und fragte:
    »Was ist denn nun schon wieder?«
    »Wahrscheinlich wichtige Beweise!« Markby richtete den Lichtkegel seiner eigenen Lampe von der Vogelscheuche weg, sodass Brian die Sandalen nicht sehen konnte.
    »Tut mit leid wegen des Schadens an Ihrem Getreide.«
    »Wir wollen das Feld morgen früh abernten.«
    »Tut mir leid, aber ich fürchte, das wird nicht gehen. Wir werden Morgen hier sein. Sie müssen die Ernte verschieben.«
    »Ich habe extra einen Helfer herbestellt, der uns zur Hand gehen soll!«, protestierte Brian.
    »Schaff diese Kerle aus dem Feld!«, brüllte Lionel vom Weg her.
    »Sie trampeln alles nieder, bis kein einziger Halm mehr steht! Zuerst die verdammten Hippies, und jetzt die Polizei! Das ist doch nicht zum Aushalten! Sind Sie das dort draußen, Markby? Was zur ewigen Verdammnis glauben Sie eigentlich, was Sie da tun? Schaffen Sie unverzüglich Ihre Männer aus diesem Feld!«
    »Bringen Sie Mrs. Mitchell bitte zu ihrem Hotel zurück, ja?«, wandte sich Markby an Pearce. Brian zuckte zusammen und leuchtete Meredith mit seiner Lampe ins Gesicht. Meredith riss die Hände hoch, um ihre Augen vor dem blendenden Licht zu schützen, und er rief:
    »Sie kenne ich doch? Wir sind uns schon früher begegnet! Was machen Sie hier?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete Meredith.
    »Und ich kann sie Ihnen im Augenblick wirklich nicht erzählen.« Sie machte einen Bogen um ihn herum und marschierte über den Trampelpfad zurück zum Feldrand, gefolgt von Sergeant Pearce. Lionel schoss aus dem Schatten einer Hecke, um sie abzufangen. Das Mondlicht verlieh seinem grauen Haar einen silbernen Schimmer und bleichte seine Haut totenweiß, was seine alttestamentarischen Gesichtszüge ausgezehrt und unirdisch aussehen ließ.
    »Eine Frau! Was hat eine Frau hier draußen zu suchen? Es sind immer die Weibsbilder, die den Ärger mit sich bringen!«
    »Verrückter alter Knacker«, murmelte Pearce leise.
    »Steigen Sie in den Wagen, Mrs. Mitchell. Ich bringe Sie schnell in Ihr Hotel zurück.« Als sie davonfuhren, wandte sich Meredith noch einmal um und blickte durch die Heckscheibe zurück. Lichter flackerten auf dem Weg, und dunkle Silhouetten bewegten sich durch die gelben Lichtkegel wie Trolle, die aus der Wehrmauer gekommen waren und nun im Mondlicht auf dem Hügel tanzten. Eine der Gestalten, wahrscheinlich Lionel, hatte die Arme hochgerissen und stieß schwankend Verwünschungen gegen alle aus, die die Früchte seiner Arbeit auf dem Land zerstörten. Meredith blickte wieder nach vorn, ließ sich im Passagiersitz zusammensinken und seufzte.
    »Sie haben Ihr Abendessen versäumt, wie?«, erkundigte sich Pearce mitfühlend.
    »War es ein gutes Essen?«
    »Nein«, antwortete Meredith.
    »Nur ein zu trockener Fisch in einer ledrigen Panade mit ein paar steinharten Chips dazu.«
    »Oh«, sagte Pearce.
    »Dann war es ja wohl kein Verlust.«
    KAPITEL 14
    Meredith konnte kaum darauf hoffen, für den Rest der Nacht genug Schlaf zu finden. Unheimliche Gestalten bildeten sich in der Dunkelheit ihres Zimmers im Crossed Keys. Ihr Morgenmantel an der Tür sah aus wie eine schiefe Vogelscheuche. Das Mondlicht, das vom Spiegel reflektiert

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