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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Getreide selbst anging, so war die Ernte wohl nicht mehr zu retten.
    Markby war sich unruhig bewusst, dass die polizeiliche Operation sehr genau beobachtet wurde. Jedes Mal, wenn er den Kopf drehte, sah er hoch oben auf dem Hügelkamm die dunkle Silhouette eines Mannes, der zunehmend wütender wirkte.
    Schließlich kam der Beamte, der die Suchaktion geleitet hatte, zu ihm und berichtete:
    »Das war alles, Sir. Ich bezweifle, dass noch etwas dort draußen liegt. Jedenfalls bestimmt keine weiteren Kleidungsstücke mehr.«

»In Ordnung«, sagte Markby.
    »Blasen Sie die Aktion ab.« Er wandte sich erneut zum Hügelkamm um.
    »Ich gehe zur Farm hinauf.«
    Markby steuerte seinen Dienstwagen über den holprigen Feldweg nach oben, wo er die linke Abzweigung in Richtung Mott’s Farm nahm. Der Beobachter war inzwischen verschwunden. Die Einfahrt in den Hof war mit einem Gatter verschlossen, und über dem Gatter lehnte Brian Felston.
    Markby stellte den Motor ab und stieg aus. Brian beobachtete ihn feindselig, und seine Begrüßungsworte bestätigten, dass der Farmer wohl auf ihn gewartet hatte, um als Erster mit ihm zu reden.

    »Ich hab Sie vom Kamm aus beobachtet. Dort oben hat man eine wunderbare Aussicht auf die gesamte Umgebung. Ich hab gesehen, wie Sie in Ihren Wagen gestiegen und den Weg hinaufgefahren sind. Wir haben Sie bereits erwartet. Ich möchte mit Ihnen reden, bevor Sie mit Onkel Lionel sprechen.«
    Markby musterte den jüngeren Felston. Die lebenslange Arbeit auf dem Land, ungeschützt vor Wind und Wetter in freier Natur, hatte Brian Felstons Haut ausgetrocknet und faltig werden lassen wie die eines viel älteren Mannes. Er machte einen unangenehm aufmerksamen Eindruck, und seine Blicke wichen Markbys auf beunruhigende Weise aus. Brian Felstons Haltung wirkte kompromisslos starr, und Markby vermutete, dass er sich nicht so einfach beiseite schieben lassen würde.

    »Ich möchte Ihre Zeit nicht über Gebühr in Anspruch nehmen«, sagte Markby besänftigend.
    »Ich weiß, dass Sie alle Hände voll zu tun haben. Genau wie ich.«
    Brians Gesicht verzog sich zu einer hässlichen Grimasse.
    »Sie mögen vielleicht alle Hände voll zu tun haben, aber wir nicht. Und warum? Ich schätze, Sie kennen die Antwort darauf sehr genau. Was diese Hippies nicht vernichtet haben, das haben Ihre Männer besorgt! Dieses Getreide sollte heute geerntet werden! Jetzt sitzen wir hier herum und drehen Daumen. Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wie viel Geld dieses Getreide wert war? Wir werden Sie für alle Schäden verantwortlich machen, vergessen Sie das bloß nicht! Alle haben den Schwanz eingezogen, um diese Hippie-Arschlöcher nicht zu verärgern, aber was uns Bauern betrifft – uns kann man ungestraft ruinieren, und niemand schert sich einen Dreck darum!«

    »Es tut mir sehr leid, Mr. Felston, aber es war unvermeidlich.«
    »Was haben Sie überhaupt letzte Nacht in unserem Feld entdeckt?«
    »Das kann ich Ihnen im Augenblick noch nicht sagen.« Markby deutete auf die umgebende Landschaft.
    »Ja, Sie haben tatsächlich einen wunderbaren Ausblick vom Hügelkamm. Sie haben nicht rein zufällig gestern unten auf der Hauptstraße etwas Ungewöhnliches bemerkt? In der Nähe des alten Steinbruchs? Oder vielleicht heute Morgen?«
    »Nein. Ich habe verdammt noch mal überhaupt nichts gesehen, und Sie sollten eigentlich den Grund dafür genau kennen!«, schnaubte Brian.
    »Weil Onkel Lionel und ich nämlich ununterbrochen die Hippies im Auge behalten mussten! Ich hab sie ununterbrochen beobachtet, die ganze Zeit über, seit sie ihr Lager auf dem Hügel aufgeschlagen haben, bis hin zu dem Augenblick, in dem sie wieder verschwunden sind, gestern Mittag. Sie hatten schließlich keine Lust, uns zu helfen.«
    »Es war eine komplizierte Angelegenheit«, entschuldigte sich Markby.
    »Für Onkel Lionel und mich sah das ganz anders aus. Jedenfalls sind sie jetzt verschwunden, Gott sei Dank! Sie haben einen riesigen Berg von Abfall hinterlassen, den ich wegräumen darf. Haben die Weide mit ihren verdammten Feuern verbrannt. Ich hatte richtige Angst wegen diesem Feuer, das kann ich Ihnen sagen! Ich hab schon mal miterlebt, wie es bei einem solch trockenen Wetter außer Kontrolle gerät. Selbst nachts bin ich rausgegangen und hab mich hier oben hingesetzt und Wache gehalten. Wenn man den ganzen Tag lang hart gearbeitet hat, dann ist das Letzte, was ein Mann gebrauchen kann, die halbe Nacht darauf aufzupassen, dass eine Bande von Irren nicht seine

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