Wer bist du, suesse Morgenfee
Studienabschluss ausgelassen gefeiert. Nach drei Jahren harter Arbeit hatten sie das gebraucht.
„Was soll ich tun?"
„Könnten Sie mir nach draußen helfen und mich in ein Taxi setzen?" Wieder schnitt er ein Gesicht. Offensichtlich war er nicht daran gewöhnt, um Hilfe zu bitten.
Sie konnte mehr als nur das tun, und es würde ihren Zwecken viel besser entsprechen. Aber das würde sie erst einmal für sich behalten.
„Natürlich." Sie stand auf, hängte sich die Abendtasche über die Schulter und ging um den Tisch. „Stützen Sie sich auf mich."
Fergus betrachtete skeptisch ihre schlanke Figur. „Ich glaube, allzu sehr sollte ich mich besser nicht ,stützen", sagte er. „Oder wir fallen beide hin!"
Er war dreißig Zentimeter größer als Chloe und wog wahrscheinlich doppelt so viel wie sie. Aber sie war stärker, als sie aussah, und half ihm auf die Füße. Sie hatte ihm den Arm um die Taille gelegt, er seinen um ihre Schultern, während sie langsam zum Ausgang gingen.
„Das ist so peinlich", sagte Fergus, nachdem sie den halben Weg ohne Unfall geschafft hatten.
Chloe lächelte ohne jedes Mitgefühl. „Betrachten Sie es als Übung fürs Alter."
Er schnaufte angewidert. „Ich fühle mich jetzt wie hundert!"
Sie wusste, dass er fünfunddreißig war. Im Moment, benommen und erstaunt über sein Unvermögen, sah er jünger aus, fast jungenhaft.
Draußen angekommen, setzte Chloe ihn nicht in eins der bereitstehenden Taxis, sondern führte ihn zu dem grünen Sportwagen auf dem angrenzenden Parkplatz. Sie löste mit der Fernbedienung an den Schlüsseln die Verriegelung, öffnete die Beifahrertür und half Fergus ins Auto. Er hatte an der frischen Luft offensichtlich keinen klaren Kopf bekommen, eher das Gegenteil.
„Das ist kein Taxi." Er blickte sich verwirrt um.
„Nein, ist es nicht.” Chloe stieg ein und ließ den Motor an.
Fergus wollte protestieren, dann lehnte er sich lieber zurück und schloss die Augen. „Einerlei. Muss ich Ihnen sagen, wo ich wohne? Oder wissen Sie das auch?"
Hatte sie sich völlig verraten?
Er öffnete ein Auge, als sie nicht antwortete. „Na?"
„Das weiß ich auch", gab Chloe heiser zu. Sie fuhr vom Parkplatz und fädelte sich in den Verkehr ein.
„Irgendwann muss ich Sie fragen, woher Sie das wissen", murmelte Fergus schläfrig. „Ich habe das Gefühl, dass ich mich nicht an allzu viel erinnern werde, wenn ich morgen aufwache."
Chloe hoffte es von ganzem Herzen!
2. KAPITEL
Fergus wachte langsam auf und hatte einen Moment lang keine Ahnung, wo er war. Als er sich vorsichtig umsah, erkannte er sein Schlafzimmer. Er hatte das Gefühl, als wäre sein Kopf voller Watte.
Wie war er hierher gekommen?
Wenn er das nur wüsste!
Er warf einen Blick auf den Wecker und schloss wieder die Augen. Halb zehn. An welchem Tag? Er erinnerte sich, dass Logans und Darcys Hochzeit am Vortag gewesen war. Also musste Sonntag sein. Nicht nötig, jetzt schon aufzustehen. Maud hatte sonntags frei, und er brauchte nicht aus dem Haus zu gehen. Normalerweise arbeitete er sonntags von morgens bis abends und aß ein Sandwich, wenn er Hunger hatte, so dass Maud wirklich keinen Grund hatte, hier zu sein ...
Und warum konnte er dann Kaffee riechen?
Champagnerwahn? Weil er sich nach Kaffee sehnte? Er hatte keinen Kater, wie er gehofft hatte, aber ihm war, als hätte er Sandpapier im Mund. Eine Tasse Kaffee stand ganz oben auf der Tagesordnung. Er ...
Nein, er roch eindeutig Kaffee. Wie war das ...?
„Aufwachen, Fergus", sagte eine Frau. „Ich habe dir einen Becher Kaffee nach oben gebracht."
Fergus runzelte die Stirn. Der Kaffeeduft war jetzt viel stärker, doch er musste sich irren. Er konnte unmöglich wach sein. In seinem Schlafzimmer war eine Frau. Nicht, dass so etwas noch nie vorgekommen wäre. Er hatte schon ziemlich viele sehr vergnügliche Stunden mit Frauen in diesem Himmelbett verbracht. Nur nicht in der vergangenen Nacht. Dann also nicht allein Champagnerwahn, sondern auch noch Halluzinationen!
„Na los, Schlafmütze. Setz dich schon auf, und trink deinen Kaffee."
Fergus öffnete langsam die Augen. Fast hatte er Angst vor dem, was er sehen würde. Tiefblaue Augen. Langes schwarzes Haar. Ein schlanker Frauenkörper, offensichtlich nackt unter seinem nachlässig zugeknöpften Smokinghemd.
Keine Halluzinationen. Er musste noch schlafen. In seinem Schlafzimmer konnte unmöglich eine fast nackte Frau sein. Er erinnerte sich deutlich, dass er den Hochzeitsempfang am
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