Wer bist du, suesse Morgenfee
Tagen eine Abmachung mit Paul Hamilton getroffen. Ohne Erlaubnis durfte er Chloe nichts erzählen. Und ihr Vater weigerte sich kategorisch, diese Erlaubnis zu geben.
„Sie ist Willie Fox-Hamiltons Enkeltochter, in Ordnung", meinte Hugh anerkennend. „Und Brice hatte völlig Recht, sie ist schön. Wenn ich vierzig Jahre jünger wäre, würde ich ihr selbst nachlaufen ..."
„Bist du aber nicht!" sagte Fergus wütend, während er mit sich rang. Natürlich wollte er Chloe nachlaufen. Andererseits wusste er, genau wie vor zehn Tagen, dass er im Grunde nichts ändern konnte. Paul Hamilton hatte seine Wahl getroffen. Er würde nach Mallorca ziehen. Und diese Entscheidung war allein seine Sache.
„Bist du ein Mann oder ein kleiner Feigling? Oder bist du das, was das Mädchen gerade von dir behauptet hat?" Hugh sah sei nen Enkelsohn missbilligend an.
„Großvater, misch dich nicht in etwas ein, wovon du keine Ahnung hast!" brauste Fergus auf.
„Ich gebe zu, dass ich nicht weiß, worum es geht, aber ich würde dieses Mädchen in dem Zustand nicht aus meinem Haus, meinem Leben herauslassen! "
Chloe verließ nicht nur sein Haus und sein Leben, sondern auch England. Sie zog nach Paris. Die Heimat der Mode würde bald ihre neue Heimat sein.
Chloe zitterte so heftig, dass sie nicht einmal die Kraft hatte, die kurze Strecke zu ihrem Auto zu gehen. Sie lehnte sich neben der Haustür an die Mauer und kämpfte gegen den Schwindel.
Sie hatte Fergus noch einmal sehen müssen, hatte ihm ... Es spielte keine Rolle, was sie geglaubt hatte, tun zu müssen! Sie hatte einen Fehler gemacht, den letzten von vielen, was Fergus McCloud anbelangte.
„Chloe!" Plötzlich stand er vor ihr und umfasste fest ihren Arm. „Bitte wein nicht", bat er rau.
Sofort blinzelte sie die Tränen weg. „Ich weine nicht. Ich habe etwas im Auge." Sie hatte in den vergangenen zehn Tagen nur geweint. Einerseits war sie so wütend auf Fergus, dass sie ihn anschreien wollte. Andererseits liebte sie ihn so sehr, dass sie sich ihm in die Arme werfen und ihn anflehen wollte, alles rückgängig zu machen bis zu dem Moment, bevor sie von dem Buch erfahren hatte. Gleichzeitig sollte er in ihrem Leben bleiben ...
„Machen wir einen Spaziergang", sagte Fergus grimmig und zog Chloe zu den Parktoren auf der anderen Straßenseite.
Chloe wurde klar, dass sie wegen seines Großvaters nicht zurück ins Haus gingen. Was, in aller Welt, musste Hugh McDonald von ihr denken? Nicht, dass es wichtig war, sie bezweifelte, dass sie den alten Mann jemals wiedersehen würde.
„Setzen wir uns hierhin", schlug Fergus vor, als sie zu einer Parkbank an einem Teich kamen.
Chloe war froh, sich setzen zu können. Ihre Beine fühlten sich immer noch ein bisschen zittrig an. Es war so friedlich hier. Der Verkehrslärm wurde durch die Bäume und Büsche gedämpft, Paare gingen Arm in Arm spazieren, Mütter und ihre kleinen Kindern fütterten die Enten. Von solch heiterer Normalität umgeben, war es kaum zu glauben, dass ihr Leben auseinander fiel.
Auf Fergus hatte die Atmosphäre im Park anscheinend keinen beruhigenden Einfluss. Er saß vornübergebeugt grimmig neben ihr.
Chloe betrachtete ihn verstohlen. Er sah so gut aus, so groß und stark, so selbstsicher, so ... so Fergus!
Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
„Anscheinend können wir beide nicht mehr viel sagen”, erwiderte sie matt.
Fergus lehnte sich ebenfalls zurück und blickte sie an. „Nein, ich meine, ich könnte dir vieles sagen, aber ... Verdammt! Ich darf nicht."
Sie seufzte bedrückt. „Mach dir deswegen keine" Gedanken."
„Natürlich mache ich mir deswegen Gedanken! Du siehst grauenhaft aus", sagte er frustriert.
„Danke!"
„Ich stelle nur eine Tatsache fest, Chloe. Erkennen deine Eltern nicht, wie sehr du unter dieser Sache leidest?"
„Sie haben andere Dinge als mein Aussehen im Kopf." Ihr Vater bereitete grimmig alles für die Übergabe seiner geschäftlichen Angelegenheiten an David vor und kümmerte sich um den Verkauf des Hauses. Ihre Mutter versuchte, ein fröhliches Gesicht zu machen, während sie ihn unterstützte. Für Chloe war alles wie ein Albtraum.
„Verdammt, das sollten sie aber nicht! Du bist auch ihre Tochter und ... Dein Vater will wirklich seine Zelte abbrechen und nach Mallorca ziehen?"
Chloe nickte. „Wir haben dort eine Villa. Er ist eben zu dem Schluss gekommen, dass es der richtige Zeitpunkt ist, um sich zur Ruhe zu
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